Das Thema kann geschlossen werden. Wir haben seit vergangenem Wochenende einen jungen Mann aus dem Tierheim geholt. Er ist eigentlich das, was wir uns nicht vorstellten. Wir suchten ja nach einer Hündin.

Wir hatten uns im Tierheim Wörrstadt auf Tess beworben. Tess ist eine wunderschöne Hündin, die aber nicht zu unserem Hund passte. Schade eigentlich.
Dann waren wir mit dem Tierheimleiter ca. 45 Minuten spazieren. Er hat sich Charly angesehen, sich ein Bild von ihm gemacht. Da die Hunde in diesem TH in Gruppenhaltung gehalten werden, also nicht in der TH üblichen Zwingerhaltung, setzte das eigentlich Sachverstand, Erfahrung und Sensibilität voraus. Nachdem wir erläutert hatten weshalb, warum und was wir uns vorstellten, schlug er einen gleichaltrigen, kastrierten Rüden vor. Der junge Mann hiess dort noch Sugar, wurde dann umgetauft in Lucky. Er wurde mit Charly in einen umzäunten Freilauf gelassen und das war von Anfang an Harmonie pur. Gerade wo Charly immer mal am maulen ist, wenn er einen fremden Hund kennenlernt.

Die beiden haben sich gesehen, geschnüffelt und getobt. Wir haben sie ca. 2,5 Stunden zusammen laufen lassen und durften Lucky dann auch gleich mitnehmen. Lucky ist ein sehr liebebedürftiger, sehr gut erzogener Hund, der wirklich mit jedem anderen Hund gut auskommt. Es gab mal gebrumme wegen einem Spielzeug und Charly war am Samstag noch angefressen. Das hat sich gelegt. Sie liegen jetzt zeitweise einträchtig zusammen. Beide haben jeder ihren eigenen Platz. Gefüttert werden sie getrennt. Einer von uns bleibt dabei und schaut zu, weil Charly langsamer frisst und Lucky schlingt. Das hat aber auch schon nachgelassen. Aber wenn er fertig ist, dann schielt er zu Charly. Da sind wir noch vorsichtig. Heute hatte Charly Lucky sein Spielzeug abgenommen, ist um die Couch gegangen und hat es Lucky wieder vor die Nase gelegt.
Im Feld ist das ein Traumteam. Sie haben den gleichen Spielstil. Toben toben und nochmals toben.
Lucky entwickelt Selbstbewusstein. Er wird auf eine ganz liebevolle Art frech.
Lucky ist ständig bei meinem Mann, während Charly ständig um mich herum ist. Das mischt sich aber auch zusehends. Charly ist ruhiger geworden, ausgelasteter. Das macht sich auch bei der Begegnung mit Hunden bemerkbar, die Charly eigentlich absolut nicht abhaben kann. Er reagiert gelassener.

Lucky ist eigentlich ein absoluter Traumhund, der ein optimaler Anfängerhund wäre. Es ist mir unverständlich das sich bisher niemand für ihn interessierte und er bereits zweimal wieder zurückgegeben wurde (berufliche Veränderungen). Er ist gleichgross wie Charly, beide haben inetwa die gleiche Fellfarbe, Lucky ist eine Mischung aus diversen Mischungen. RR könnte mal drinnen gewesen sein. Wir schätzen noch Setter und Retriever. Aber das ist alles Spekulation. Er ist lieb, es gibt keine Reibereien, hören tut er fast besser als Charly und eigentlich nur ein absoluter Schatz, zu jedem freundlich. Mit den Katzen tut er kuscheln, das es ihnen zuviel wird. Kinder werden abgeschlabbert.

In Wörrstadt haben wir uns auch überzeugen lassen, die Hunde im Geschirr zu führen und ein Halsband nur noch wegen der Marken tragen zu lassen. Beide Hunde laufen an getrennten Leinen, mittlerweile gehen sie im Ort beide links. Leinengeknuddel gibt es nur dann, wenn ich sie bei der Morgen- und Abendrunde angeleint lasse und sie dann nach rechts und links schnüffeln. Das ist dann auch ok.

Gefreut hat es uns dann am Sonntag, als wir erfuhren, dass Tess ebenfalls am Samstag noch eine Familie gefunden hatte. Wir hatten schon ein schlechtes Gewissen.

Gestern ist meinem Mann ein Wok mit heissem Fett explodiert, der einige Küchenoberschränke angekokelt hatte. Mein Mann konnte zum Glück die Flammen ersticken und es ist zwar ärgerlich, aber letztendlich nicht allzuviel passiert (ich werde nie wieder über meine Versicherung meckern, sie regelt selbst das Putzen). Charly lag auf dem Platz in Gottvertrauen darauf, dass Herrchen das schon richtet und Lucky ist erst in das Schlafzimmer gehirrscht, kam aber auch gleich wieder an. Beide hat das absolut nicht weiter mitgenommen.