Hallo,
eine Kastration macht nicht zwangsläufig aus einem Wolf ein Lamm! Abgesehen davon ist es ein schwerwiegender Eingriff, der nicht rückgängig gemacht werden kann und deshalb gut überlegt sein sollte.
Das Einzige, was nach der Kastration wirklich definitiv feststeht ist die Tatsache, dass der Hund nicht mehr fortpflanzungsfähig ist.
Ob darüber hinaus die erwünschte Wesensänderung eintritt, kann dir niemand garantieren.
Ich will hier niemanden angreifen, der seinen Rüden hat kastrieren lassen. Es gibt sicherlich einige gute Gründe für eine Kastration und es gibt sicherlich viele Rüden, die nach der Kastration ein entspannteres Leben führen konnten.
Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass ein Rüde nun mal "Klöten" hat. Die gehören an den Hund und sollten nicht mal so eben abgeschnitten werden.
Es bedarf nun mal viel Arbeit, Geduld und Konsequenz, einen zum Pöbeln und zu "Machogehabe" neigenden Rüden vorausschauend zu führen und kritische Situationen zu meistern.
Erst, wenn alle erzieherischen Möglichkeiten erfolglos ausgeschöpft sind, käme es für mich in Frage, eine Kastation zur Verhaltensänderung in Erwägung zu ziehen.
Das Problem des Rüdenüberschusses bei Ridgeback in Not (damit meine ich nicht die Leute, die tatsächlich gute und nachvollziehbare Gründe für eine Abgabe haben) liegt meiner Meinung nach nicht an den unkastrierten Rüden, sondern an den Haltern, die sich zu blauäugig einen Rüden angeschafft haben und denen dann der lange Atem fehlt, die u. U. schwierige Junghundphase gemeinsam zu meistern.
Bei einem Hund, der ständig weg läuft, käme wohl auch niemand auf die Idee, ein Bein zu amputieren, damit er nicht mehr so schnell rennen kann. Ähnlich sehe ich es bei einer Kastration: habe ich wirklich alles getan, um den Hund durch seine schwierigen Phasen zu begleiten oder bin ich nur genervt und will meine Ruhe haben?
Gruß
Herbert & Bomani
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