Hallo Annett,

Deinem Beitrag kann ich 100%ig zustimmen. Es ist schön, dass es doch noch mehr Leute gibt die ähnliche Beobachtungen wie ich bzw. anscheinend auch Dirk machen.

Anfangs dachte auch ich - oh Gott die Hunde der Foraner stehen so toll im Gehorsam, das schaffe ich nie - bis ich immer mehr RR kennenlernte. Denn dabei stelle ich immer wieder aufs neue fest, dass ich das schon lange geschafft habe. Anscheinend definiere ich nur das Wort "Gehorsam" anders als einige andere. Es ist für mich nämlich kein Gehorsam wenn mein oder ein Hund einem Hasen hinterherhetzt obwohl das Abbruchsignal längst gegeben wurde. Dabei ist es uninteressant ob der Hund nach 1 Min. oder 15 Min. wieder da ist. Läuft der Hund bei so einer Aktion über die Straße und kommt in dem Moment ein Auto - war es das - auch wenn der Hund ja eigentlich gerade umdrehen wollte.

Ich sehe selbstverständlich die Tatsache, dass ein Hund ziemlich zügig wieder abdreht als Erfolg (in meinem Fall sogar als großen Erfolg) an, aber Tatsache ist - wenn z. B. meinem Hund etwas vor die Nase hüpft steht sie in keiner Weise im Gehorsam (und davon kenne ich mehrere RR). Grundsätzlich kann ich jedoch sagen, dass Tonka besser als viele andere RR gehorcht. Auch sie macht nach außen den Eindruck als wäre sie jaaa soooooo ein lieber, leichtführiger Hund - das ist sie auch auf ihre Art und auf der anderen Seite ist sie das absolute Gegenteil und ich hätte keine ruhige Minute wenn ich sie bei irgendjemanden lassen würde. Ich habe gelernt meinen Hund zu lesen und sehe wenn etwas im Busch ist - trotzdem passiert es auch mir immer wieder, dass sie mir in die Leine springt weil unter einem Auto z. B. eine Katze sitzt. Hätte sie jemand an der Leine, der das nicht kennt - könnte das schon sehr unangenehm werden. Würde sie sich losreißen können, würde das eine nette Jagd über Grundstücke und Straßen werden, denn auf "fremde Menschen" hört sie in solchen Momenten überhaupt nicht. Die Verantwortung möchte ich einfach niemanden zumuten.

@ Sibilla

Vorab muss ich gestehen fehlen mir einige Postings aus diesem Thread (ich hatte keine Zeit alle zu lesen) aber Du hast ganz am Anfang geschrieben, dass Du mit Famira keine Arbeit hattest. Das mag ich gar nicht glauben. Denn wenn ich an Deine Postings und Fragen hier im Forum denke und die dabei beschriebenen Besuche in der Hundeschule sowie auch Danksagungen an Ute BB (mit Sicherheit zu Recht), hast Du doch anscheinend sehr viel Arbeit in Deine kleine Maus gesteckt - oder nicht?

Ich glaube Dir ungesehen, dass Famira super gehorcht und auch dass Du sie z. B. bei Deiner Nachbarin lassen könntest, aber ich glaube nicht dass das ohne Arbeit möglich war. Für Dich sind die ganzen Aktivitäten mit und für Deinen Hund (informieren, lesen, Hundeschule etc.) wahrscheinlich keine Arbeit sondern Spaß und eine Selbstverständlichkeit (so sollte es auch sein). Für den durchschnittlichen Hundebesitzer egal ob RR oder Pudel oder Retriever ist es aber oft schon zu viel einen Weg von 30 Min. zu bewältigen um 1x wöchentlich zum Hundeplatz/Hundeschule zu fahren, bzw. ein ganzes Buch zu lesen und dann auch noch täglich mehrmals zu üben. Der Hund soll funktionieren und das soll schnell gehen. Nicht dieses rumgedödel - und wenn es nicht geht dann gibt es ja nette Menschen die sich darum bemühen dem Hund ein neues zu Hause zu suchen.

Verstehe mich bitte nicht falsch - das ist kein Angriff! Ich möchte nur, dass kein falsches Bild entsteht. Sollte ich Deine alten Beiträge falsch verstanden haben, nehme ich alles zurück und kann nur sagen: Anscheinend hast Du den absoluten Ausnahmehund gefunden.


Natürlich bin auch ich der Meinung, dass es keinen Hund gibt der nicht zeitintensiv ist, der keine konsequente Erziehung braucht usw. Aber es gibt bestimmt Rassen, die es einem sehr viel einfacher machen und bei denen die Auswirkungen von Inkonsequenz lange nicht so erheblich sind wie bei einem RR.

Es sollte doch jedem daran gelegen sein, dass es so wenig Nothunde wie möglich gibt, bzw. dass der Grund "falsche Rasse" als Abgabegrund nicht mehr vorkommt.

Liebe Grüße