


Darf ich mal dazu eine Frage an die Züchter, langjährigen RR Halter und alle Menschen stellen, die einen weiten Überblick über die Rasse RR haben?
Wie hoch schätzt ihr das "Inzucht Grund Niveau" der Rasse RR ein - verglichen mit anderen Hunderassen? Ich meine...wir reden hier von einem Hund mit einem "Aalstrich" auf dem Rücken...
Gibt es "offizielle" Geschwister/Halbgeschwisterverpaarungen und Verpaarungen Verwandter 1. Grades in den RR Vereinen (nicht nur in Deutschland) und auf was wird dabei selektiert? (Was wird "genehmigt")
Ich würde mich über eure Einschätzungen sehr freuen!
Nette Grüsse,
Jörg
Sicher gibt es Ahnendopplungen. Besonders in den Rüdenlinien gibt es immer wieder welche die vielen (zu vielen?) Pedigrees in beiden Linien
auftauchen. Aber sicher nicht in der ersten Generation. Und dass Geschwister/Halbgeschwisterverpaarungen genehmigt werden, kann ich mir nicht vorstellen. Wie restriktiv das im Ausland gehandhabt wird? keine Ahnung. Allerdings habe ich bei interessanten Zuchtpartnern im Ausland so etwas in den Pedigrees noch nicht gefunden.
Punish the deed, not the breed. Look at the hand holding the lead.




Hallo Feli,
ich hab zwar keine große Ahnung von Linienzucht, habe mich aber schon gewundert auf einer Züchter HP zu lesen, dass dort eine Halbgeschwisterverpaarung gemacht wurde. Die Elterntiere waren Kinder von einem der großen Vererber hier in D.
Mich würde schon interessieren aus was für Beweggründen sowas gemacht wird, wo doch allgemein Outcross propagiert wird.
Möglicherweise hat der Rüde ja so gute Eigenschaften, dass diese so gefestigt werden sollten.
Wie gesagt, ich kenn mich da zuwenig aus, um mir ein Urteil zu erlauben.
Viele Grüße
Berit
Die Beweggründe habe ich schon weiter unten genannt:
ein besonders hervorragendes positives Merkmal verfestigen,
Reinerbigkeit dessen hineinbringen.
Punish the deed, not the breed. Look at the hand holding the lead.
"Outcross" wird gerne als Qualitätsmerkmal für eine Verpaarung "verkauft" - anderst kann ich das nicht nennen... .
Ist es aber nicht. Wäre Zucht eine Milchmädchenrechnung würde das Schema "Fremde Linie x Fremde Linie = gesunder Hunde" vielleicht aufgehen - Zucht ist aber wesentlich komplexer - es gibt auch Linien, die nichts miteinander zu tun haben und trotzdem nicht zusammenpassen und eventuell Gesundheitliche- oder Wesensprobleme hervorbringen können.
Verpaart man in verwandschaftlichen Graden - möchte man natürlich positive Eigenschaften festigen - das ist das Ziel einer Linienverpaarung. Ohne "Inzucht" ist wohl keine der Rassen die wir haben entstanden...wie auch???
Weder "Outcross" (ich störe mich sehr an diesem Begriff..rein der ursprünglichen Bedeutung nach)- noch "Linienzucht" sollte verteufelt oder in den Himmel gehoben werden - bei beidem ist das Informationsniveau des Züchters gefragt, bei beiden Optionen sollte er sich "etwas dabei denken"...nämlich WAS ist ein meiner Hündin gut, WAS ist SCHLECHT (KEIN HUND IST PERFEKT!!!), Was möchte ich verbessern um den perfekten Hund (in Gesundheit/Langlebigkeit, Wesen und Optik) zu bekommen - welcher Rüde ist die ideale Ergänzung... ich denke ein Züchter sollte IMMER an das höchste der Ziele (den perfekten Hunde in allen Bereichen), denken - egal was er tut.
LG Kerstin
Geändert von nothle (09.07.2008 um 00:50 Uhr)
Zum "Aalstrich" der ja keiner ist...
Auch in Asien gibt es sehr ursprüngliche Hunde (jaaaa...daraus hervorgehend die Rasse Thai-Ridgeback) die einen Ridge tragen. Theorien zufolge, wurden dieses Merkmal über die alten Seefahrerrouten weitergetragen...ob von Afrika nach Asien oder umgekehrt...weiß ich nicht...
Anzunehmen ist aber, dass eine kleine Population irgendwohin verschifft wurde und sich das Merkmal (durch ungeplant Inzucht) derart weitervererbt hat, dass wir es heute in unseren Rassen haben (ist ja dominant... Mendel grüßt)
Nur so...
LG


Hallo Franzi!
Meine Genetikkenntnisse aus dem Abi sind schon alt - aber ich meine mich zu erinnern, das bei solchen Verpaarungen eigentlich kranke Gene, bei einer Verpaarung mit einem Tier, das das gleiche Gen in "gesunder" Form trägt nicht durchsetzen. Da gabs noch 2 Namen für, die weis ich nicht mehr. 1 x ist das kranke Gen quasi "dominant" und wird immer vererbt, und 1 x ist es irgendwie latent, da wirds nur vererbt, wenn das entsprechend andere ebenfalls krank ist.
Bei einer Inzest-Verpaarung gibts aber kein "neues" Gen-Material, daher kann das zu Problemen und Krankheiten führen. Erinnere mich da noch an einen Herrn Mendel und seine Mendelsche Regel...
Deine Ronja ist jetzt 5 Monate. Liebe sie so wie sie ist und mach dir deshalb keine Gedanken. Ratsam wäre jedoch, mal die Besitzer ausfindig zu machen - sollte es Krankheiten geben, die bei beiden aufgetaucht sind, kannst Du vielleicht entsprechend vorbeugen.
Ich wünsch euch alles gute für die Zukunft!
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