Hallo Stefan,
wir hatten bis vor kurzem zwei Labrador Retriever (1 Hündin und 1 Rüden) und haben jetzt seit 2,5 Tagen einen gut acht Wochen alten RR-Rüden. Über die Bordeauxdogge kann ich nichts sagen. Aber der Unterschied zwischen Labbi und RR ist jetzt bereits eklatant. Dazu muss man allerdings sagen, dass unsere beiden Labbis aus keiner guten Zucht kamen, während der RR eine sehr gute Kinderstube hatte.
Wir wollten als nächsten Hund einen Begleiter der:
1. rudelbezogen ist,
2. sportlich ist (joggen, radfahren, inlinern, ggf. apportieren),
3. bei warmem Wetter nicht gleich schlapp macht
4. lernbegeistert ist
5. eine gewisse Wachsamkeit mitbringt.
Nach nunmehr zwei Tagen kann ich sagen, dass 2., 3. und 4. bereits erfüllt sind. Der Rest wird später kommen, allerdings werden wir die Wachsamkeit nicht fördern. Ich denke, als ausgewachsener Hund wird er die einfach haben und das reicht dann auch.
Bei dem Labbi muss du sehr darauf achten, aus welcher Linie er kommt. Wenn du einen aus einer Arbeits-Linie oder aus dem Dual Purpose nimmst, wird der fürs Apportieren jedes Fahrradfahren und Joggen stehen lassen. Mit einem aus Show-Linie kannst du Fahrradfahren, Joggen und Apportieren (wenn du Pech hast) ohnehin vergessen, weil die dafür zu schwer sind oder einfach keine Lust darauf haben.
Die Kosten bei der Anschaffung für einen Labbi aus VDH-Zucht (Deutscher Retriever Club oder Labrador Club Deutschland, pass auf, dass der Hund von dort kommt) zwischen 1000 und 1300 Euro, wobei es Ausreißer nach oben und unten gibt. Ich persönlich würde darauf achten, was der Züchter mit den Hunden macht und danach entscheiden, ob ich den Preis für gerechtfertigt halte.
Für RR aus VDH-Zucht habe ich bisher Preise von 1600 - 2000 Euro gesehen. Wenn du nicht unbedingt einen korrekten RR haben willst, sondern auch einen mit zuchtausschließenden Fehlern nehmen würdest, kannst du davon etwas abziehen. Das gilt auch für die Labbis.
Eine einzige OP kann locker den Anschaffungspreis der Hundes übersteigen. Steuern, Versicherung, Futter, Tierarzt, etc. können sehr variieren. Erkundige dich bei deiner Gemeinde, ob der RR bei euch auf der Liste steht.
Unsere beiden Labbis waren sehr wärmeempfindlich (schwarz und chocolate). Nur am Wasser im Sommer hatten sie ihren Spaß. Der Welpe steckt die Hitze besser weg, wobei wir darauf achten, ihn nicht zu überfordern. Er ist einfach von sich aus sehr temperamentvoll und lässt sich auch von warmem Wetter nicht abschrecken.
Die Größe der Wohnung spielt in meinen Augen eine eher untergeordnete Rolle. So lange der Hund beschäftigt und ausgelastet ist, wird er im Haus nicht viel Platz brauchen. Eine Liegefläche für ihn in jedem Zimmer ist jedoch ratsam, ggf. ein fester Platz.
Man kann das Temperament und die Entschlossenheit von der beiden Rassen nicht vergleichen. Sie sind, jedenfalls was meine bescheiden kurze Erfahrung mit dem RR angelangt, in manchen Belangen sehr unterschiedlich.
Ähnlich sind sie sicherlich, was die Anhänglichkeit ans Rudel anbelangt. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich jedoch eher einen Retriever in Not als einen RR in Not nehmen. Einen ausgewachsenen RR aus schlechten Verhältnissen muss man erst einmal wieder hinbekommen. Bei einem Labbi stelle ich mir das aufgrund des Naturells einfacher vor.
Viele Grüße,
Stefanie


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