Du, es wird so vieles propagiert.
Aber ist alles richtig?
Ein gezeigtes Verhalten zu ignorieren bringt doch nur etwas, wenn das Verhalten dann nicht mehr zum Erfolg führt.
(Und auch das nicht immer!)
Ist ein gezeigtes Verhalten selbstbelohnend (z. B. kläffen um Stress abzubauen) kannste das ignorieren bis Du schwarz bist.
Das ist dem Hund wurscht.
Aber Angst ist doch kein Verhalten, das ist eine Emotion, die nicht bewusst steuerbar ist.
Wenn Dir einer sagt, dass Du keine Angst haben sollst bringt Dich das nicht die Bohne weiter.
Und es bringt den verängstigten Hund auch nicht weiter in seiner Angst wenn man ihn links liegen lässt.
Ich weiß nicht, warum sowas hartnäckig in den Köpfen sitzt.
Wahrscheinlich resultiert das wieder aus dem Chef-Ding gegenüber dem Hund.
Man hatte sicher früher Angst, den Hund zu verweichlichen oder sowas in der Richtung.
Der Mensch hat ja oft Probleme noch, auf seinen Hund einzugehen, ohne das Gefühl zu haben, seine "Chef-Rolle" zu verlieren.
Das kommt doch in vielen Bereichen vor. Wenn ich den Spaziergang abbreche weil mein Hund nicht gehen will, schreien doch gleich 15 andere auf, ich würde meinem Hund nachgeben und der hätte mich dann im Griff.
Mir ist das wurscht, ich schlepp den nicht eine Stunde durch die Gegend wenn er partout nicht will. Der wird seine Gründe haben.
Und so wird das auch im Thema Angst gehändelt.
Aber Angst hat doch niemand gern und schon gar nicht isoliert und allein, oder?
Und wie sollte sich das verstärken?
Mein Hund hat Angst, ich geh hin und gebe Zuwendung.
Und da lernt er draus, dass seine Angst richtig ist?
Wie soll das gehen?
Wenn ich den Hund anfasse und mit ihm rede senkt sich sein Puls, also VERBESSERE ich seine Situation.
Da verknüpft der doch nicht: Oh, ich muss noch mehr Angst haben wenn Frauchen kommt!
Weil ich recht hatte!
Das ist verquer gedacht.
Komischerweise liest man hier immer, dass ein Hund eigenständig handelt wenn er meint sein Halter könne das nicht.
Da muss dann der Halter schnell wieder die Führung übernehmen, um dem Hund Sicherheit zu geben und zu zeigen, dass alles ok ist.
Aber mein Thema Angst dann ignorieren?
Das passt für mich nicht zusammen.
Gruß Regine


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