Keimübertragung
Keine Gesundheitsgefahr beim Kuscheln mit dem Hund
Ein US-Forscherteam hat in einer Studie herausgefunden, dass es kein gesundheitliches Risiko birgt, wenn man sich von einem Hund das Gesicht ablecken lässt oder ihn im eigenen Bett schlafen lässt. Nur nach ausgiebigem Streicheln sollte man sich unbedingt die Hände waschen.
Jeder zweite Hundebesitzer kann nicht widerstehen, wenn sein Vierbeiner mit treuen Augen Einlass ins heimische Bett erbittet. Ähnlich vielen Frauchen und Herrchen macht es laut derselben Umfrage auch nichts aus, wenn es ihrem Hund nach einem Kuss steht. Kuscheln und Schlabbern: Wenn ein Hundehalter diese Aktivitäten in der Öffentlichkeit kundtut, muss er oft mit absoluter Entrüstung rechnen. Hunde sind schließlich schmutzig und übertragen Keime. Falsch oder richtig?
Krankheiten können zwischen Mensch und Hund übertragen werden, erklärt Kate Stenske von der
Kansas State University in
Manhattan. Um die Risiken abwägen zu können, untersuchte die Tierärztin Exkremente von Hundebesitzern und ihren Vierbeinern auf
Kolibakterien. In zehn Prozent der Proben fand sie identische Stämme dieser Bakterien, was vermuten lässt, dass eine Keimübertragung zwischen Mensch und Tier stattgefunden hatte.
Die Untersuchungen ergaben ebenfalls, dass die Wahrscheinlichkeit der Keimübertragung durch ein geteiltes Bett und gelegentliches Abschlecken nicht erhöht wird. Denn dieselben Keimvarianten wie ihr Vierbeiner, zeigten vor allem die Hundebesitzer, die es mit dem Hände Waschen nicht so ernst genommen hatten.
Auffällig war zudem ein weiteres Ergebnis der Analysen: Viele der gefundenen Bakterienstämme waren gegen
Antibiotika resistent. Eine Übertragung vom Hund auf den Menschen hält Stenske für unwahrscheinlich.
Sie vermutet eher, dass die multiresistenten Keime vom Halter auf sein Tier übertragen wurden. Die ganze Studie wird in der kommenden Ausgabe des American Journal of Veterinary Research
veröffentlicht.
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