Ja, in gewisser Weise mache Dir Mut.
Du bist eigentlich in einer sehr guten Situation: Das Alter Deiner Kinder verschafft Dir genügend Zeitraum, Dich intensiv mit der Thematik zu beschäftigen, Dich vorzubereiten und Dir danach in Ruhe einen Hund anzuschaffen.
So brutal Suse (spechti) das auch formuliert hat - ich kann ihr nur zu 100% zustimmen. Glaub mir, sie weiß, wovon sie spricht!
Jetzt ist es definitiv unpassend, sich einen Welpen anzuschaffen - meine ehrliche Meinung, gewonnen aus Erfahrung und aus tiefster Überzeugung hier aufgeschrieben.
Bei uns war der Jüngste ein Jahr alt, als Sam einzog.
Wenn man die zwei sieht, denkst Du direkt an Lassie, der Hund tut alles für den Jungen. Das ist wohl auch der Grund, warum mein Mann den Hund so mag - vielleicht der berühmte Männer-Kindheitstraum, keine Ahnung.
Mag sein, dass es auch nur so geht, wenn Hund und Kind so klein sind, wenn sie sich finden. Ich weiß es nicht. Unser Großer hat kein so enges Verhältnis zu Sam.
Thomas Frage nach der Rolle des Mannes ist sehr interessant!
Lese ich zwischen Deinen Zeilen, dass DU den Hund anschaffen willst? Dann ist es DEIN Hund und DU hast die Verantwortung.
Die kannst Du mit zwei kleinen Kindern, wenn Dein Mann berufstätig ist und bauen läßt, nicht erfüllen.
Bei uns hats geklappt. Zufällig.
Und um welchen Preis? Für mich war das eine unglaublich anstrengende Zeit. Das ging schon nah an Burnout, würde ich heute in der Rückschau sagen.
Ich würde nie wieder einen Welpen zu so einem kleinen Kind holen!
Sam hatte das Pech, dass ich schon Ridgebacks vorher hatte und dabei fein übersehen habe, dass das zwar nicht der erste Hund, aber meine ersten Kinder waren.
Nr. 1 ein Wunschkind, artig und brav. Nr. 2 auch heute noch super anstrengend.
Unterschätz den Unterschied zwischen Einzelkind und zweien nicht!
Mit zwei kleinen Kinder sieht vieles anders aus. Auch noch im Kindergarten, wenn die im ersten Jahr Pest, Cholera und Dummkoller mit nach Hause bringen, plötzlich anfangen zu fluchen, den Hund zu hauen oder sich anderweitig inspirieren lassen. Bei Sams Anschaffung ahnte ich nicht, dass die zwei kommenden Winter bei uns Krupphusten angesagt war...
Ich habe nacheinander alle mal vernachlässigen müssen, um es überhaupt hinzukriegen. Den Hund. Meine Kinder. Meinen Mann. Mein Pferd erwähn ich erst gar nicht.
Aber eigentlich am meisten mich selber.
Zur Rolle des Mannes kann ich nur sagen, dass meiner zwar den Hund vergöttert aber ebenso gläubig mein Training am Hund sabotiert. Antijagdtraining hält er nämlich für Freiheitsberaubung und mich abwechselnd für pingelig, engstirnig oder überambitioniert, je nach dem wie lästig ihm die Konsequenz gerade ist, die ihm der Umgang mit dem Hund abverlangt.
Glaub mir, ist es Dein Hund, bleibt alles an Dir hängen. Und Dein Mann wird schlicht nicht da sein, wenn was schief läuft.
Anfangs wirst Du wieder alle zwei, drei Stunden nachts raus müssen, allein das würde mich mit einem 7 Monatsbaby schon abschrecken.
Dann ist Hund wie Kleinkind - nicht hören kann er gut.
Dann hast Du den Hundeteen am Start, pöbelig, rotzlöffelig, unreif.
Du durchläufst mit Deinem Welpen im Zeitraffer über 2 oder 3 Jahre alle Phasen, die ein Kind auch präsentiert.
Nachher ist alles vergessen, aber die ersten drei Jahre sind der Hammer - beim Hund ebenso wie bei den Kindern.
Ich würde warten, bis die Kinder im Kindergarten sind.
Danach wird alles leichter.
Bedenke bitte, dass die Hündin Deiner Freundin 3 Jahre alt (und somit erzogen) war, als das Kind kam. Das sind ganz andere Voraussetzungen als mit einem Junghund!
Ja, das ist ein wirklich sehr guter Tip - allerdings würde ich auch diesen Nothund erst anschaffen, wenn die Kindergartenzeit kommt.
Das hat kein Hund verdient, dass er vom Regen in die Trauffe kommt!


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