Off-Topic:
Ich bin einfach nur RR-'Liebhaberin', hatte vorher zwei Rassehunde aus anerkannten Zuchten - beide mit 'guten' Papieren - beide hatten HD.
Abgesehen davon, dass ich meinen Züchtern von vornherein gesagt hatte, dass ich niemals züchten würde, keinerlei Ambitionen hätte, war ich da wahrscheinlich geneigtes 'Opfer'. Denn die Züchter mussten ja gewusst haben, dass ihre Welpen nicht 'ok' waren. Außerdem hätte ich die Welpen wieder abgeben können und aus dem nächsten Wurf wählen können - so stand es in den jeweiligen Verträgen. Was ich niemals getan hätte, wer gibt schon ein Hundekind, das sich eingelebt hat ab, nur weil irgendwelche zuchtrelevanten Inhalte nicht stimmig sind - damit 'arbeiten' Züchter. Wie gesagt, andere Rassen, keine RR.
Bis zur jetzigen Sekunde bin ich Laie, was Zuchtvorgaben betrifft. Weil es mich nie interessiert hat, so weit hatte ich mich niemals in die Materie eingelesen. Erstmals hier in diesem RR-Forum, das ich nur gewählt hatte, um die über einjährige Wartezeit auf einen RR-Nothund (den Rassehund, den ich schon vor 30 Jahren wollte - einfach, weil mir seine Merkmale - also Charaktereigenschaften und Temperamente - immer herausragend und abgetrennt von anderen Rassen) gefielen. Und mir erst hier aufgefallen ist, dass so etwas möglich ist:
HH reden, schreiben, diskutieren, streiten einzig und allein für die von ihnen als Familienmitglied gewählten Vertreter dieser einen Rasse - gut, vor 25-30 Jahren war das Internet noch nicht oder nicht in der Häufigkeit wie heute nutzbar. Kommt doch direkt nach dem Zähneputzen. Während der Kaffee auf Knopfdruck läuft, man sich noch die Socken anzieht, lädt in der Zwischenzeit die Website hoch.
Auf der Strecke geblieben bei aller 'Optimierung' sind unsere Hunde - denn es sind Tiere! Defintiv. Erst vorgestern hatte ich Kontakt zu netten Menschen, die einen französischen Bulldog haben. Ein entzückendes Exemplar seiner Rasse: kompakt, knuffig, wohlerzogen, aufmerksam und aufgeschlossen - zum Klauen. Leider unüberhörbar röchelnd, schwer atmend, durchaus lebendig und sein Schicksal annehmend. Definitiv Qualzucht! Tiere wissen nicht, wie es sein könnte. Warum sie leiden und dass dieses Leiden von Rassehundverbänden/Zuchtvereinen 'Vorgabe' sind, dem Schönheitsideal und damit dem 'Standard' entsprechend. Sie werden einfach nur geboren...
Ich bin immer noch Laie, und staune ganz ehrlich über manche Größen und Gewichte der RRs - als ehemalige Doggenhalterin. Und frage mich, wie es möglich sein kann, dass das möglich ist. VDH-Hunde müssten doch dem vorgebenen Standard entsprechen. Einzig, ohne wenn und aber. Das wäre für mich rassetypisch und bei jedem Züchter gleich - weil Voraussetzung.
Solange jeder Züchter unter dem Deckmantel einer Züchtervereinigung individuell tun und lassen kann,was er persönlich will und als 'rassetypisch' verkauft - also nach eigenem Gutdünken 'kreiert' ist das WischiWaschi. Nut weil 'der Markt' das verlangt?
Entweder gibt es Regeln und Vorgaben oder nicht. So lange, wie Züchter nicht gemeinsam und einheitlich Standards und Vorgaben einvernehmlich befolgen müssen, sondern aus wettbewerbstechnischen Gründen sich von der 'Allgemeinheit' abheben dürfen, um an dem zu verdienen, worin sie ihr Geld 'investieren' - so lange kann mir niemand erzählen, dass nur gute, liebevolle und gesundheitliche Aspekte bei Zuchten im Vordergrund stehen.
Hundezucht ist ein Markt wie jeder andere und Wettbewerb ist auch da entscheidend für die Nutzung von Möglichkeiten. Das ganze Schönreden HIER IM fORUM nützt garnichts, weil unterm Strich gibt es auch da keine festen Regeln und keine Garantien. Dazu sollte man stehen, wenn man sich in diese 'Mühle' begibt - das hätte zumindest Charakter und dementsprechend Respekt verdient.
Würden seriöse Züchter allgemein die Preise senken, würden die meisten RR-Käufer nicht 'unterm Ladentisch' kaufen. Im Grunde sind die anerkannten (wenigen und auserwählten - untereinander aber spinnefeind weil geldgeil) Züchter Schuld an der Misere. Sie machen die Preise (wohlverdient, keine Frage!!!), aber sie ziehen nicht an einem Strang - sondern boten sich aus, reden schlecht übereinander und jeder einzelne präsentiert sich als der alleinige Gott (oder Göttin, wenn's female ist).
So lange, wie die Gemeinschaft der Züchter nicht an einem Strang zieht - neidlos und zum Wohle der Rasse - , öffnet sie den verhassten Dissidenzzüchtern Tür und Tor.
Und der Hund, als Produkt dieser monitären Investition dieser Maschinerie, verliert als Individuum auf ganzer Strecke das Vertrauen der potentiellen Käufer...
Niemand kauft ein Haus oder Auto ohne gründliche Preisvergleiche, noch nichtmal Laptops oder Kaffeeautomaten - die Zeiten, wo Mundpropaganda oder Erfahrungswerte richtungsweisend und kaufentscheidend waren, sind endgültig vorbei!
Die Gesamtproblematik könnten nur die Züchter lösen - aber dazu sind sie zu unterschiedlich motiviert und mehrheitlich monitär stimuliert.! Wer das von der Hand weist, lügt. Auch Hundezucht ist ein Geschäft unter vielen, erfolgsorientiert, leistungsbezogen und - vor allem - vielversprechend!!!
Die Schirmherrschaft der Zuchtverbände als Logo ist so viel wert, wie das ÖKo-Zeichen auf den Nahrungsmitteln, die wir verspeisen - heutzutage zählen nur noch Euronen. Wer investiert, will 'rausholen' - und das mit Recht. Grenze wäre in der Hundezucht allgemein Einheitlichkeit, in der RR-Zucht im speziellen nur Moral...
Was aber bitte hat Moral für einen Wert in unserem schnelllebigen Jahrhundert?
Nach mir die Sintflut, der Planet ist ja ohnehin schon versaut und verloren... Und das war ich nicht!!!


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