AW: Züchter vs. Vermehrer
Gut so, gleich eine Frage : wen haltet ihr für einen Vermehrer und wen für einen Züchter ?
LG
Gerda
AW: Züchter vs. Vermehrer
also bei mich fängt es mit dem verein an - VDH und sonst nix ( warum möchte jemand seine hunde mit papieren verkaufen, scheut sich aber vor den standards der 3 RR-vereine.. einer wird da ja wohl bei sein, mit dem man sich arrangieren kann )
es geht weiter mit dem züchter ( wie oft wird der hund belegt, züchtet er noch andere rassen nebenbei, wie geht er mit seinen hunden um, was wird mit den hunden gemacht - sport, jagd, trailen etc , wieviele hunde leben im haushalt, mit wievielen wird gezüchtet, dienen die hunde zum unterhalbserwerb...)
und dann auch noch die hunde, wobei sich das eigentlich schon beim züchter ablesen lässt (verfassung/kondition der hunde, unterbringung, etc)
auch leute, die aus was-weiss-ich nem grund mal nen wurf haben wollen, gehören für mich zu vermehrern
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Hilke
Gut so, gleich eine Frage : wen haltet ihr für einen Vermehrer und wen für einen Züchter ?
LG
Gerda
Gute Frage, Gerda, da man da nicht zwischen VDH/nichtVDH unterscheiden muss....:devil:
Züchter:
sucht den Deckrüden nach passender Linie und Zuchtziel, nach Gesundheit und Wesen aus und nicht nach
Entfernung
holt aus seiner Zuchthündin nicht das letzte Mögliche raus
nimmt sich 24 Stunden täglich für die Betreuung der Mutter und der Welpen
hält seine Hunde samt Welpen im Haus mit der Option rauszukönnen, wenn gewünscht bzw.nötig
sucht die Käufer nicht nach Masse sondern nach Klasse aus
vermeidet jedwede Gefahr für die Hunde
ist jederzeit Ansprechpartner Nr.1
nimmt Nothunde zurück, wenn die Vermittlung Zeit braucht
bildet sich fort
lernt aus Fehlern
nimmt keine übertriebenen Welpenpreise
Vermehrer:
egal wie und mit wem Hauptsache Nachwuchs
Hündin zu jung, zu alt, zu ungeeignet -egal
Rüde ebenso
Würfe soviele wie biologisch möglich
Aufzucht da wo es den eignen Haushalt am wenigsten belastet
Welpen werden nur bespaßt , wenn Besuch "guckt"
Spielgeräte für die Kleinen werden gespart
Hündin wird ausgesaugt, da ZUfüttern Kosten verursacht
Chip geht zu lasten des Käufers
Sind die Welpen aus dem Haus, interessieren sie nicht mehr
Welpenpreis steht in keiner Relation zur Leistung
Hündin zu alt? Weg damit bringt ja nix mehr
Das waren ein paar Beispiele, wer weiß noch mehr?
AW: Züchter vs. Vermehrer
Gute Frage, Gerda. Nach meinem Empfinden zeichnet den Vermehrer folgendes aus:
- in der Regel gewinnorientiertes Denken, das einen hohen Stellenwert einnimmt
- aber auch der Typus "wir-lassen-mal-den-hübschen-Nachbarsrüden-über-unsere-tolle-Hündin-hopsen"-Leute (das ist für mich auch Vermehrung - meist hirnlos... nur die Masse an Produktion ist es nicht, die den Vermehrer für mich ausmacht)
- Umgehen von kostenintensiven Gesundheitschecks der Elterntiere und kosten-/aufwandsintensiver Aufzuchtbedingungen
- die Haltungsbedingungen der Elterntiere sind oftmals hinterfragungswürdig (zumindest bei den quantitativ üppig Vermehrenden)
- Sinnhaftigkeit bestimmter Verpaarungen wird nicht hinterfragt
- es geht nicht um den Gedanken, die Rasse zu erhalten bzw. sogar zu verbessern
- Welpeninteressen werden nicht durchleuchtet - Hauptsache, der Hund ist verkauft
- bei Problemen ist für den Welpenkäufer plötzlich "kein Anschluss unter dieser Nummer"
-
Der Züchter sieht für mich so aus:
- im Vordergrund stehen die Hunde - nicht der Geldbeutel (dass der seriöse Züchter auch nicht groß draufzahlen will, finde ich verständlich, aber die Prioritäten sind einfach anders gesetzt)
- Schulungen und vor allem auch Interesse an der Rasse und an den Themen Gesundheit und Genetik
- Zuchtzulassungsprüfungen
- Hirnschmalz bei der Auswahl des Deckrüden
- der eigentliche Begleiter, der nebenbei auch Zuchthund ist, ist vor allem eines: geschätzter Lebensbegleiter, Freund und Partner. Und er hat genau diese Stellung und wird entsprechend gehalten und bewertet. (Wir hatten vor längerer Zeit mal einen Fred, in dem es um die dramatische Geburt von Welpen ging - dem "Züchter" war das Überleben der Welpen wichtiger als das der grenzwertig alten Mutterhündin. Das kam so eiskalt rüber... Ich persönlich fand die Statements wirklich hundeverachtend und ganz schrecklich.)
- Herzblut, Leidenschaft und Fachkenntnis bei der Aufzucht der Welpen
- Interesse am künftigen Lebensweg der Welpen und am Feedback der Welpeneltern
Ich habe einen VDH-stämmigen Hund aus einem Unfallwurf (da ging die Haltung eines unkastrierten ridgelosen Pärchens mit VDH-Papieren, das natürlich niemals eine ZZP bekommen hätte, nach längerem Management doch mal schief). Die Welpen wurden verschenkt bzw. zum Unkostenpreis weitervermittelt. Und das sehr kritisch. Ich war mir ein Weilchen nicht sicher, ob mir der Bukinator überhaupt anvertraut werden wird. Bukis Zieheltern wollten nie Züchter sein und auch nie vermehren und sie zogen die Konsequenzen: Die Eltern wurden kastriert, damit das nicht noch einmal passiert. Sie sind nach wie vor an den inzwischen 7 Jahre alten Ridgeless interessiert, freuen sich über Berichte und Fotos - und ich freue mich darüber, dass ich weiß, dass Buki im Falle des Falles (falls mit etwas passieren sollte) zu ihnen zurückgehen würde und da einen wundervollen Lebensabend als sehr geliebter Hund hätte. Bukis Papa ist inzwischen verstorben (und heute noch nicht verdaut) und mit seiner Mama Binti dürften da keine Probleme auftauchen.
Ich habe auch eine VDH-Hündin von einer Züchterin, die ich sehr hoch schätze. Auch nach 2 Jahren kann ich sie immer anrufen und bei Fragen um Rat bitten. Ich muss auch mal die Ohren anlegen, wenn sie schimpft - weil sie das Rosenkind zu dünn findet. Sie ist immer interessiert. Ich habe ihre Sorgen und Ängste als Züchterin inzwischen bei zwei Würfen mitbekommen, die Zweifel, die an der Verantwortung der Welpenvergabe dranhängen und auch die schlaflosen Nächte. Ihr Herzblut hat mich schwer beeindruckt. Im Falle des Falles kann das Rosenkind nicht zurück, weil auch hier die Althunde gehegt und gepflegt werden und der Platz dann etwas eng wäre. Ich wüsste aber mit vollstem Vertrauen, dass sie den allerbesten Platz für Rose finden würde und deshalb würde sie und niemand anderes zum Vermittler werden.
Vermehren kann jeder.
Züchten ist für mich ein breitgefächertes Wissen und sehr viel Verantwortung. Das kann nicht jeder
Mit einem Vermehrer wickel ich ein Geschäft ab. Ware Hund.
Mit einem Züchter teile ich die Liebe zur Rasse und vor allem genau zu diesem einen Individuum. Hundelebenslänglich.
Vielleicht ist das der gravierendste Unterschied.
LG Susanne
P.S.: Ich habe meine Kriterien jetzt bewusst nicht am VDH festgemacht. Aber da sehe ich meine Chancen auf den guten Züchter halt am größten. Wenn sich jemand von vorneherein freiwillig gewissen nicht immer bequemen Auflagen unterwirft, die dem Schutz der Mutterhündin, des Vaterrüdens und auch der Welpen dienen, dann bin ich da schon mal grundsätzlich nicht an der verkehrtesten Adresse. Letztendlich bleibt aber alles Eigenverantwortung.
EDIT: Bussi an Feli, die da jetzt nach dem Abschicken noch reinflutschte
AW: Züchter vs. Vermehrer
Züchter: verpaart gezielt nachweislich gesunde Hunde aus gesunden Linien zum Erhalt und der Verbesserung der Rasse. Besonderes Augenmerk sollte für mich auf Gesundheit und Wesen liegen.
Der Züchter hat dementsprechend selten (keinesfalls jährlich oder öfter, egal wieviele Hündinnen er hat) Würfe, denn so viele zum Rasseerhalt wichtige Hunde gibt es m.M. nach gar nicht, dass ein Züchter 1-6 Würfe im Jahr rechtfertigen kann ( vom Zeitaufwand mal abgesehen).
Der Züchter prägt seine Welpen in den richtigen Phasen im rechten Maße.
Der Züchter kümmert sich zeitlebens um das Wohl seiner Zuchttiere.
Der Züchter hat selber nur so viele Hunde, wie er selber regelmäßig auslasten und arbeiten kann.
Der Züchter kümmert sich ein Leben lang um seine Hunde, sollte dieses notwendig werden und sei es nur eine Vermittlungshilfe.
Der Vermehrer verpaart Hunde die nicht gesund oder nur augenscheinlich oder teilweise gesund sind, ohne auf die Gesundheit der Linien zu achten um Geld zu verdienen oder mal eben einen Wurf zu haben.
Der Vermehrer hat mehr Würfe als für den Erhalt der Rasse tatsächlich nötig, zum Leidwesen der Gesundheit der Rasse.
Der Vermehrer kümmert sich nicht ausreichend oder Lebenslang um seine Zuchttiere.
Der Vermehrer prägt seine Welpen nicht ausreichend.
Der Vermehrer hält mehr Hunde als er auslasten und arbeiten kann.
Dem Vermehrer ist es egal, was mit den Hunden nach der Abgabe passiert.
Alles nur Punkte die den einen für mich zum Vermehrer und den anderen zum Züchter machen. Das Fehlen eines Punktes beim Züchter würde diesen für mich als Züchter meiner Wahl ausschließen, ebenso das Auftreten eines Vermehrerpunktes.
Ich habe bewusst nichts von VDH und Dissidenz geschrieben, denn einige Punkte treten sowohl im VDH als auch in der Dissidennz auf...sowohl die Guten, wie die Schlechten. Es wäre lediglich mein Leitfaden, sollte ich jemals einen Welpen kaufen wollen.
Sicherlich ist der VDH schonmal ein guter Leitfaden, lässt aber m.M.n. noch viel zuviel Spielraum.
Grüsse Cathy
AW: Züchter vs. Vermehrer
der züchter kann es sich leisten und tut dies auch, die hunde (elterntiere und welpen), im vordergrund stehen zu lassen, dem vermehrer sind andere aspekte wichtiger.
AW: Züchter vs. Vermehrer
Ein VERMEHRER ist jemand, der pfeift auf Regeln und Gesundheit. Er zieht sein Ding durch, auch auf Kosten seiner Tiere. Seine Hunde haben keinerlei Untersuchungen, wie sie in angesehenen Zuchtvereinen vorgeschrieben sind. Einem Vermehrer ist es gleich, ob die Hündin schon bei der letzten Hitze belegt wurde, er tut dies bei jeder Hitze, denn jede Hitze die nicht ausgenutzt wird, ist für ihn eine verlorene Hitze.
Ihm sind ein ausgewogenes Futter, Impfungen und Wurmkuhren für seine Tiere zu teuer. Ab und zu gibt er vor ein ZÜCHTER zu sein, doch beim genaueren Betrachten wird man feststellen, dass auch dieser VERMEHRER keinerlei Zuchtauflagen befolgt und keine Untersuchungen auf Erbkrankheiten hat durchführen lassen. Der VERMEHRER wartet oft nicht bis die Welpen die achte Lebenswoche vollendet haben. Oft verkauft er sie, sobald sie feste Nahrung kauen können, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Für einen VERMEHRER handelt es sich um eine Ware, nicht aber um Lebewesen mit Bedürfnissen.
Oft sind die Welpen von einem Vermehrer so krank, das sie das erste Lebensjahr nicht überleben, oder ein Leben lang mit schlimmen Erbkrankheiten belastet sind und teure Operationen über sich ergehen lassen oder Medikamente einnehmen müssen. Ein Vermehrer bekommt nicht gerne unbequeme Fragen gestellt. Er lenkt bei Fragen zu Untersuchungsergebnissen der Elterntiere oder zu Impfpässen ab, sucht nach Ausreden oder wird gleich patzig und setzt die Interessenten vor die Tür. Seinen Welpenkäufern steht er bei auftretenden Problemen und Fragen nicht mit dem richtigen Know How zur Seite. Oh ja, es gibt VERMEHRER - und es gibt Welpenkäufer die diese finanziell unterstützen!
Autor: Nicoletta Schwarzenberger©Januar2010 Nico fluestert net
Daher ist auch jeder "Hobbyzüchter", der - weil sein Hundi ja soooo supersüß ist und schon allein aus diesem Grund - unbedingt mal decken oder belegt werden sollte (je nach Geschlecht natürlich), weil die Welpis wären DIE SCHÖNSTEN ÜBERHAUPT ein Vermehrer!
Ich gehe sogar soweit, in einem Zuchtverein zugelassene Züchter, die eine Hündin mehr als 3 - 4 mal belegen lassen und das dann noch in einem Alter von über 6 Jahren, als Vermehrer zu betiteln, da sie die Lukrativität einer solchen Züchtung für sich erkannt haben und es dabei nicht mehr um den (Wert)erhalt der Rasse als solches geht, sondern daraus gewinnbringend ein Geschäft zu machen.
Fazit:
gewinnbringende Vermarktung: = Vermehrer
Rasseerhalt unter Berücksichtigung von Wesen, Erbgut, Gesundheit: = Züchter
Natürlich kann mich sich im Vorfeld ausreichend informieren, wo und bei wem man seinen Welpen kauft, aber letztlich sicher sein kann man sich nie, denn schwarze Schafe wird es immer geben.
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Monthy
... Fazit:
gewinnbringende Vermarktung: = Vermehrer
Rasseerhalt unter Berücksichtigung von Wesen, Erbgut, Gesundheit: = Züchter...
Die Formel ist mir zu einfach.
Ich denke, auch beim Züchter bleibt in der Regel ein gewisser Gewinn übrig. Er verliert aber im Gegensatz zum Vermehrer Wesen und Gesundheit nicht aus dem Auge - das ist ja durchaus kombinierbar, auch wenn die Gewinnspanne gegenüber dem findigen Vermehrer oder Händler deutlich geringer bleiben wird. Für den Einsatz und den Zeitaufwand, der beim echten Züchter dahinter steht, sei ihm der "Gewinn" auch vergönnt. Die meisten Züchter, die ich kenne, investieren das sowieso wieder in die Hunde und nicht in Ferraris und Yachten und Villen:cool:, weil die Hunde ein großer Teil des emotionalen Lebensinhaltes sind.
LG
Susanne
AW: Züchter vs. Vermehrer
Jetzt habe ich aber noch einen anderen Gedankengang im Kopf:
Wie war es denn früher, da hat der Nachbars Lumpi sich mal in einem unbeobachteten Moment über die Königspudeldame der reichen Frau von drei Straßen weiter hergemacht.
Daraus entstanden ein paar tolle Mixmixhunde, denen man ja nachsagt, gesundheitlich wesentlich robuster zu sein, die die charakterlichen Eigenschaften des Pudels und denen von Nachbars Lumpi ineinander vereinen (was ja nicht schlecht sein muss) und die ein langes Hundeleben führten und steinalt geworden sind.
Ist es nicht so, dass wir Menschen mit den Züchtungen - ich nenne jetzt mal bewusst die Kurznasigen, die nach hinten abfallenden HD-geplagten Schäfis, die hautkranken Shar Peis - schon ein wenig (zuviel) Gott spielen? Dass wir uns ein Abbild Hund erschaffen, was - so gut (oder im Nachhinein auch schlecht) wie die Standards der Zuchtverbände auch immer sein mögen - zwar uns gefällt und unserem menschlichen Ideal und Einsatzzweck dient, aber dennoch dem Tier Hund gesundheitlich nachteilig ist?
Ist es wirklich gut, Rassemerkmale herauszuzüchten? Ich denke da an den spielfreudigen, immer schwanzwedelnden, ständig ausgehungerten Labbi. Er ist als FAMILIENHUND gezüchtet worden, damit sich auch Menschen, die sich nicht so sehr mit dem Hund als solches auseinandersetzen wollen, sich trotz mangelndem Interesse an der Hundekommunikation, mangelnder Zeit und eben auch für die lieben Kinderchen einen Hund als Haustier anschaffen können, der nicht als Nothund irgendwann abgegeben wird.
Er ist also auf die Interessen (Nachfrage) der heutigen Zeit "abgestimmt". Und zu welchem Preis? Er hat es dafür um so schwerer, aufgrund seiner überschwänglichen Lebensfreude, seiner ständig nervenden guten Laune und seiner Penetranz, mit seinen eigenen Artgenossen hündisch zu kommunizieren. Oftmals liest er einfach Warnsignale anderer Hunde falsch oder ignoriert sie, weil er will doch tatsächlich nur spielen. Dass es dann vorprogrammiert ist, dass es zu Auseinandersetzungen kommt, ist klar.
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Daher ist auch jeder "Hobbyzüchter", der - weil sein Hundi ja soooo supersüß ist und schon allein aus diesem Grund - unbedingt mal decken oder belegt werden sollte (je nach Geschlecht natürlich), weil die Welpis wären DIE SCHÖNSTEN ÜBERHAUPT ein Vermehrer!
Da würde ich gern differenzieren.
Ich betrachte das Vereinswesen inzwischen nüchtern. Ca. 14 Jahre Interesse an der Rasse RR Ridgeback, davon 11 Jahre als aktiv mit einem RR lebender Mensch, haben mich hinter so manche hübsch aufpolierte Fassade blicken lassen. Ich komme zu dem Schluss, dass in den Vereinen ebenso der Klüngel regiert, wie in jedem Sportverein, Kegelclub, whatever.
Da geht es oft eben nicht um das Wohl der Hunde, sondern simpel um Ego, um Gruppendynamik, um Machtgerangel, Prestige - und um Geld, denn es wird letztendlich ein Markt bedient.
Man findet Menschen, denen es um die Rasse geht, in den Vereinen, unbestritten, aber es gehört viel Aufmerksamkeit, Beobachtungsgabe, und kritisches Nachfragen dazu, diese Menschen ausfindig zu machen.
Es gibt aber solche Züchter, und ich nenne sie bewusst so, genauso in der Dissidenz. Das sind beispielsweise diejenigen, die die teils vollkommen willkürlich gewählten Parameter der Vereine und vor allem die überraschende Deeeeeehnbarkeit ihrer Auslegung in Abhängigkeit zur Kurzsichtigkeit :blink: der Bewertenden, die dem Ganzen ein amtliches Siegel aufdrücken dürfen, und sich auf dieser grünen, nahrhaften Allmachts-Aue nur zu gern breit machen, aktiv hinterfragen.
Der Unterschied zwischen Züchter und Vermehrer besteht nicht in der Vereinsmitgliedschaft, und auch nicht in Brief und Siegel. Man kann ihn nur durch eigene, intensive Recherche im Einzelfall selbst heraus arbeiten, und zwar bei jeder Welpensuche aufs Neue.
AW: Züchter vs. Vermehrer
'früher', monthy, waren ganz andere faktoren als heute dafür entscheidend, wer sich und mit welchem erfolg, fortpflanzen konnte und durfte. zumindest in unserem kulturkreis sind diese mechanismen aber ausser kraft gesetzt worden.
AW: Züchter vs. Vermehrer
Das kann ich alles gut nachvollziehen und teilt sich mit meiner Auffassung.
Letztlich habe ich das alles im Kopf, beachte es und finde den Welpen, wo es passt - Symphatie soll dabei ja auch eine Rolle spielen. Ich kaufe ihn, werde gut betreut und beraten und dann erfahre ich - man hat ja nach wie vor Kontakt, mein Welpi ist mittlerweile 2 Jahre alt -, dass die Mutterhündin eben doch das 5. Mal belegt worden ist und bereits 8 Jahre alt ist.
Ist dann mein Züchter/Hobbyzüchter nicht auch der Vermehrer geworden?
Was kann ich dann gegen ihn unternehmen?
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Heins
'früher' waren ganz andere faktoren als heute dafür entscheidend, wer sich und mit welchem erfolg, fortpflanzen konnte und durfte. zumindest in unserem kulturkreis sind diese mechanismen aber ausser kraft gesetzt worden.
warum? was war früher in unserem Kulturkreis anders?
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Monthy
warum? was war früher in unserem Kulturkreis anders?
auch wenn ich jetzt geprügelt werden sollte: 'früher' haben die fittesten überlebt und (fast) nur die stärksten durften und konnten sich vermehren, die weniger fitten blieben auf der strecke und hatten nur eine sehr geringe chance sich zu reporduzieren.
AW: Züchter vs. Vermehrer
nicht ganz, Monthy.
Robuste Nachkommen setzen auch bei Mixen gesunde Elterngene voraus.
Und der Labbi ist nicht als Familien- sondern als Arbeitshund zum Apportieren aus dem Wasser "erfunden" worden.
Einige STandards- da gebe ich die allerdings Recht, sind tatsächlich mit gesundem Menschenverstand kaum nachzuvollziehen. Es sollte IMMER die Lebensqualität und Funktionalität unbeeinträchtigt bleiben.
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Heins
auch wenn ich jetzt geprügelt werden sollte: 'früher' haben die fittesten überlebt und (fast) nur die stärksten durften und konnten sich vermehren, die weniger fitten blieben auf der strecke und hatten nur eine sehr geringe chance sich zu reporduzieren.
nee, nee - wirst du nicht!
Also willst du damit sagen, dass die Hunde mehr sich selbst überlassen waren, dass sie nebenher liefen, dass sie ihre (Rang)Kämpfe in der Nachbarschaft austragen durften und niemand hat sich drum gekümmert.
Aber es hat dem Hund doch nicht geschadet!
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Feli
nicht ganz, Monthy.
Robuste Nachkommen setzen auch bei Mixen gesunde Elterngene voraus.
Und der Labbi ist nicht als Familien- sondern als Arbeitshund zum Apportieren aus dem Wasser "erfunden" worden.
Einige STandards- da gebe ich die allerdings Recht, sind tatsächlich mit gesundem Menschenverstand kaum nachzuvollziehen. Es sollte IMMER die Lebensqualität und Funktionalität unbeeinträchtigt bleiben.
Damals war der "ursprüngliche" Labbi der Arbeitshund, der heutige Labbi ist der Familienhund.
Und selbst ich als Nichtprofi erkenne am Verhalten des jeweiligen Labbis, ob er der ursprünglichen oder der "neuen" Züchtung angehört.
AW: Züchter vs. Vermehrer
nicht nur die (rang)kämpfe, auch der überlebenskampf. das konnte für das eine oder andere hundetier durchaus schädlich sen, den hunden als gesamtheit hat es sicher nicht geschadet.
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Monthy
Das kann ich alles gut nachvollziehen und teilt sich mit meiner Auffassung.
Letztlich habe ich das alles im Kopf, beachte es und finde den Welpen, wo es passt - Symphatie soll dabei ja auch eine Rolle spielen. Ich kaufe ihn, werde gut betreut und beraten und dann erfahre ich - man hat ja nach wie vor Kontakt, mein Welpi ist mittlerweile 2 Jahre alt -, dass die Mutterhündin eben doch das 5. Mal belegt worden ist und bereits 8 Jahre alt ist.
Ist dann mein Züchter/Hobbyzüchter nicht auch der Vermehrer geworden?
Was kann ich dann gegen ihn unternehmen?
das 5. mal ?
oha, davon wusste ich nichts. ich hab noch in erinnerung, dass sie das 2. mal belegt wurde, obwohl es eigentlich nur 1 wurf sein sollte...
shit
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
SaBine
Der Unterschied zwischen Züchter und Vermehrer besteht nicht in der Vereinsmitgliedschaft, und auch nicht in Brief und Siegel. Man kann ihn nur durch eigene, intensive Recherche im Einzelfall selbst heraus arbeiten, und zwar bei jeder Welpensuche aufs Neue.
...damit ist doch eigentlich alles gesagt worden!
Mit Hundekindern lässt sich theoretisch ein Haufen Geld machen, das ist wohl jedem klar - natürlich muss man dem zu Folge den "Verkäufer" hinterfragen, sofern man reflektiert genug ist, sich der Habgier als sehr menschliches und weit verbreitetes Laster bewusst zu sein.
Auch wer eine Vereinsmitgliedschaft vorweisen kann, ist dessen nicht gefeit und Schande über dessen Haupt, wer so blauäugig ist hier nicht über den Tellerrand hinaus zu blicken und zu glauben, dass immer das drin ist was drauf steht.
Augen auf - beim Welpenkauf (reimt sich auch noch und was sich reimt ist immer gut), im Straßenverker - im LEBEN!
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
Monthy
Fazit:
gewinnbringende Vermarktung: = Vermehrer
Rasseerhalt unter Berücksichtigung von Wesen, Erbgut, Gesundheit: = Züchter
Demzufolge ist ein Verbandszüchter, der im Jahre 2009 den ersten Wurf hatte, Ende 2011 schon beim E-Wurf ist und bereits am Planen vom F-Wurf - auch ein Vermehrer? Oder doch noch seriöser Züchter?
AW: Züchter vs. Vermehrer
Was mich auch noch interessiert ist folgendes:
Im Forum hat vor ein paar Wochen jemand gepostet, dass er/sie seine/ihre Hündin nicht von einem Rüden decken lässt, der ihr sozusagen unsympathisch ist und er/sie zu nichts zwingen wolle.
Dabei stell ich mir nun die Frage: Kommt dies wirklich des Öfteren vor? Dass die "Chemie" zwischen den beiden Hunden nicht stimmt, und man den Deckakt quasi erzwingen muss?? Falls dies wirklich der Fall ist, fände ich das - Verbandzüchter hin oder her - eine unglaubliche Tat!!
Bei Menschen ist es ja bekannterweise so, dass wir unbewusst einen Menschen "riechen" können oder nicht. Und falls man sich nicht "riechen" kann, sollte man auch keinen Nachwuchs zusammen haben, da sich die Gene in so einem Fall zu sehr ähneln und man "nicht idealen" Nachwuchs bekäme. Das heißt die Natur regelt das schon von selbst, da man sich ja nicht "riechen" kann.
Wieso sollte dies nicht auch bei Hunden so sein?
AW: Züchter vs. Vermehrer
@indie: sofern es nur um eine (1) Hündin geht würde ich das schon kritisch sehen! Es gibt aber auch Züchter die seit vielen Jahren züchten und auch 2 oder 3 Hündinnen halten da geht das mit dem ABC etwas schneller und kann bei uns Laien schnell sauer aufstoßen. Auch hier muß ordentlich nachgehakt werden, meine Meinung!
LG
BiLu + Ras Dashen (dessen Vater auch zuviel gedeckt hat was oft bemäkelt wurde komischerweise wollten ihn aber alle haben)
AW: Züchter vs. Vermehrer
Zitat:
Zitat von
elainee
das 5. mal ?
oha, davon wusste ich nichts. ich hab noch in erinnerung, dass sie das 2. mal belegt wurde, obwohl es eigentlich nur 1 wurf sein sollte...
shit
Dies war eine hypothetische Zahl - rein fiktiv.
Die von dir angegebene Zahl stimmt in meinem speziellen Fall (GsD), obwohl der zweite Wurf von ihr angeblich bei unserem Welpenkauf auch nicht geplant war.
Off-Topic:
Der erste muss aber für sie sehr lukrativ gewesen sein, sonst hätte sie die Hündin nicht gleich nach der nächsten Hitze wieder belegen lassen, worüber ich sehr enttäuscht war, zumal dann die Welpen des zweiten Wurfes für nur 450,- Euro über das Internet (nicht eBay) verschachert worden sind. :mad:
Ich will damit grundsätzlich sagen:
Selbst wenn ich mich im Vorfeld gründlich informiere, alles in Ordnung scheint (ob Stempel, Siegel, Zulassung vorhanden ist jetzt mal egal) und ich das Gefühl habe, dass ich keinem Vermehrer á la Pappkarton und Kofferraum auf dem Polenmarkt aufgesessen bin, die Sympathie stimmt und ich kaufe ruhigen Gewissens dort einen Welpen aus dem ersten Wurf. Wer bitte gibt mir jetzt die Garantie, dass aus dem Züchter oder der Hobbyzucht nicht doch ob des lukrativen Gewinns ein Vermehrer wird? Habe ich diese Profitgier des (Hobby)Züchters nicht auch unterstützt, weil ich dort gekauft habe? Habe ich mich damit nicht auch schuldig gemacht?
Für fast alles hier in Deutschland gibt es gesetzliche Vorgaben wie was zu sein hat, wie Lichterketten oder Spielzeuge zu deklarieren sind. Warum gibt es keine gesetzlichen Regelungen, was die Züchtung von Tieren angeht? Warum gibt es so viele zugelassene Zuchtvereine mit eigenen Statuten und selbst festgelegten Normen?
Warum gibt es keine einheitlichen, gesetzlichen Zuchtzulassungen - eine Plakette zum Beispiel, die der Züchter an seine Haustür pinnt, eine Art TÜV sozusagen?
Deutschland tut alles für den Verbraucherschutz, warum nicht auch auf diesem Gebiet? Letzlich ist doch der Hund - mir fällt es so schwer das zu schreiben, weil ich so nicht empfinde - eine Art Ware, die an den Endverbraucher gebracht wird. Eine Ware, von der ja zuletzt auch eine Gefahr ausgehen kann, wenn sie nicht unter Aufsicht hergestellt und an verantwortungsvolle Hände verkauft wird.
Ich für mich, würde ich mich jetzt mit dem Gedanken befassen müssen, mir jetzt einen Welpen ins Haus zu holen, wäre sowas von verunsichert, schließlich will ich doch alles richtig machen und habe trotz sorgfältiger Auswahl immer ein Horrorszenarío im Kopf, weil ich nicht weiß, was dort, wo ich kaufe, noch passiert.....