Das Besondere am RR?

[shirotora]

Ich hatte viele Hunde in meinem Leben. Mein erster RR erinnert mich an viele ihrer Eigenschaften und Macken - bei anderen sage ich mir immer wieder "Wow!" Manche erinnern mich eigentlich eher an eine Katze... Auch RRs selbst scheinen sich interessanter zu finden, als andere Hunde. Mein Schnoesel ist jetzt 2 Jahre und 9 Monate und nicht mehr wirklich an Spielen mit anderen Hunden interessiert. Das aendert sich schlagartig, wenn ein anderer RR auf der Bildflaeche erscheint. Dann geht wirklich die Post ab. Ich mag die Rasse, weil sie eben nicht so ein tyisches "Untertan-Gehabe" (sorry, ich kann es nicht anders ausdruecken) an den Tag legt sondern eben manchmal ihren eigenen Kopf hat. Es wurde immer gesagt, ein RR ist kein Anfaengerhund, der ist schwierig, also habe ich mich auf alle moeglichen Schwierigkeiten vorbereitet. Komischerweise verlief unser Zusammenleben bisher total unkompliziert. Ich hatte oft das Gefuehl mein RR brauchte keinen Drill sondern nur Anleitung... OK, mein Hund zeigt keinen Kadavergehorsam. Das verlange ich auch gar nicht von ihm. Ich denke dafuer ist er nicht gamcht. Wenn ich ihn zum Anleinen heranrufe, kommt er manchmal auch erst, wenn er schnell noch markiert hat, aber er kommt - immer. Natuerlich beherrscht er alle Grundkommandos. Dafuer ist mein intakter Ruede toll sozialisiert und selbst wenn andere Rueden poebeln, kann ich ihn einfach wegschicken (er ist ja meist ohne Leine unterwegs und er ist schneller...) Notfalls gehe ich auch schonmal dazwischen und blocke den anderen Hund. Mein Hund benimmt sich perfekt in Bus und Bahn und hat selbst kein Problem mit einem voellig ueberfuellten Weihnachtsmarkt, durch den wir uns den Weg bahnen mussten. Ich denke fuer die Khoi Khoi waren ihre Hunde auch eher Gefaehrten, die tagsueber bei der Jagd halfen und des Nachts die Krals beschuetzten und ich denke ein bisschen von diesen urspruenglichen Individuen steckt immer noch in unseren RR...

Nachtrag: Wenn wir Baelle werfen bringt er freudig den ersten, noch pflichtbewusst den zweiten doch spaetestens beim dritten kriegst Du 'nen schraegen Blick von ihm, nach dem Motto: "Ich habe den Ball jetzt zweimal zurueckgebracht. Warum wirfst Du den immer wieder wieder weg??? Hol' den Schei** jetzt selber..."
Wenn Du also also scharf aufs Apportieren Spielen bist hol Dir 'nen Retriever oder einen Border Colllie.

[SaBine]

Na komm, Butter bei die Fische: Die eigentliche Frage, die hier gestellt wird, lautet doch: Wer bin ich, und was macht mich so grandios besonders, dass ich zum erlauchten Kreis der RR-Menschen gehöre?

Viele Menschen wählen ihr canides Alter Ego meiner Beobachtung nach ganz intuitiv. Aber weil es so furchtbar arrogant klänge, sich mit der eigenen Grandiosität auseinander zu setzen, gar diese noch lauthals zu proklamieren, muss dann eben der Hund herhalten, die arme Socke. Dieser wird fürderhin mit wortreichen Girlanden umkränzt, gepimpt, auf Podeste gehievt, auch wenns dabei im Kreuz reisst, seine Macken werden liebevoll gehegt, und gelegentlich Trainern anvertraut, deren längst nicht mehr geheimes Credo ja dann auch entlarvt, wo der Frosch tatsächlich die Locken hat: Trainiert wird nicht der Hund, sondern therapiert, beatmet, und zusammen geschissen der Mensch.

Die Wankelmütigen, desorientiert auf dem Weg der Selbsterkenntnis umher Irrenden haben möglicherweise aus diesem Grund dann auch gleich ganze Rudel daheim , gefestigtere Charaktere begnügen sich mit einem Exemplar auf dem Pfad der Erkenntnis, Ziel: Authentimus Maximus.

Worum es also bei o.G. Frage in Wahrheit schnöde geht, ist das Ego des Menschen, das sich im Hund eine Projektionsfläche schafft, eine Leinwand, einen Rohling, der eigenen Persönlichkeit möglichst ähnlich, die dann auch noch SITZ PLATZ FUSS mehr oder minder verlässlich abspulen kann. Rituale sind ja bedeutsam für die Psychohygiene.

Eine tolle Wurst ist das.

Seufzend kann man sich in Probleme stürzen, Bücher wälzen, Fachmänner und -männinnen engagieren, und sich doch die Hände in Unschuld waschen. Der Hund ist´s, der da nicht wuppen mag, und für den sind der 27. Mantel, das 45. Lehrvideo, die Fettlederleine, und selbstredend auch das Halsband mit den niedlichen pinkfarbenen Steinchen darin, und die extra Luxusliege ja wohl auch voll legitim, ne? So kann man Extravaganz doch ganz kommod als Altruismus verkaufen, höhö.

Statt zum Therapeuten eilt man zum Trainer, der, nicht doof, das längst erkannte, und den Markt tüchtig bedient, als dernier cri denn auch in Form von Comedy. Da bleibt kein Auge trocken.

Es steckt wahre Grösse in diesem Konstrukt.

[Juchhu]

...

Es steckt wahre Grösse in diesem Konstrukt.

Auf der Basis Deiner Darstellung gibt es auf die Threadfrage nur eine Antwort:

Das Besondere am RR ist stets sein Halter.

Und da der RR - wie bereits hergeleitet - ein Meister der Anpassung ist,
wird er durch seinen Halter ebenfalls zu etwas Besonderem.

VG Martin

[spechti]

Na komm, Butter bei die Fische: Die eigentliche Frage, die hier gestellt wird, lautet doch: Wer bin ich, und was macht mich so grandios besonders, dass ich zum erlauchten Kreis der RR-Menschen gehöre?

Viele Menschen wählen ihr canides Alter Ego meiner Beobachtung nach ganz intuitiv. Aber weil es so furchtbar arrogant klänge, sich mit der eigenen Grandiosität auseinander zu setzen, gar diese noch lauthals zu proklamieren, muss dann eben der Hund herhalten, die arme Socke. Dieser wird fürderhin mit wortreichen Girlanden umkränzt, gepimpt, auf Podeste gehievt, auch wenns dabei im Kreuz reisst, seine Macken werden liebevoll gehegt, und gelegentlich Trainern anvertraut, deren längst nicht mehr geheimes Credo ja dann auch entlarvt, wo der Frosch tatsächlich die Locken hat: Trainiert wird nicht der Hund, sondern therapiert, beatmet, und zusammen geschissen der Mensch.

Die Wankelmütigen, desorientiert auf dem Weg der Selbsterkenntnis umher Irrenden haben möglicherweise aus diesem Grund dann auch gleich ganze Rudel daheim , gefestigtere Charaktere begnügen sich mit einem Exemplar auf dem Pfad der Erkenntnis, Ziel: Authentimus Maximus.

Worum es also bei o.G. Frage in Wahrheit schnöde geht, ist das Ego des Menschen, das sich im Hund eine Projektionsfläche schafft, eine Leinwand, einen Rohling, der eigenen Persönlichkeit möglichst ähnlich, die dann auch noch SITZ PLATZ FUSS mehr oder minder verlässlich abspulen kann. Rituale sind ja bedeutsam für die Psychohygiene.

Eine tolle Wurst ist das.

Seufzend kann man sich in Probleme stürzen, Bücher wälzen, Fachmänner und -männinnen engagieren, und sich doch die Hände in Unschuld waschen. Der Hund ist´s, der da nicht wuppen mag, und für den sind der 27. Mantel, das 45. Lehrvideo, die Fettlederleine, und selbstredend auch das Halsband mit den niedlichen pinkfarbenen Steinchen darin, und die extra Luxusliege ja wohl auch voll legitim, ne? So kann man Extravaganz doch ganz kommod als Altruismus verkaufen, höhö.

Statt zum Therapeuten eilt man zum Trainer, der, nicht doof, das längst erkannte, und den Markt tüchtig bedient, als dernier cri denn auch in Form von Comedy. Da bleibt kein Auge trocken.

Es steckt wahre Grösse in diesem Konstrukt.

Also....ehm...ja. So ist das.
Prinzessin Horst hält hier Hof.
Und das täglich.
Ein Bild für die Götter, als wir letztens vom Mantrailen nach Hause kamen....
Während ich noch mit sämtlichem Equipment kämpfte, beladen zusätzlich noch mit Einkäufen nebst Geschenken, bot sich folgendes Bild:
Wohnungstür wird aufgerissen.
Der Gatte nebst der Teenagertochter steht mit betrübtem Gesicht vor mir:"Der ARME Hund!!! Erst zwei Stunden in den Wald und dann noch trailen...."
Tochter:"Was soll das eigentlich? Kann der nicht auch mal seine Ruhe haben???"
Beide:"Horst...komm`mal her."
"OH, MAMA!Der hat GANZ KALTE OHREN!"
Während sich der Gatte über den Hund beugt, ihm die Öhrchen knuddelt, damit sie schneller warm werden, zieht zeitgleich die Tochter das Geschirr aus (welches sich über dem Mantel befand, war ja etwas kalt und beim Trailen muß man länger warten und so.....).
Zwei Menschen machen sich zum Affen, während der dritte Schuhe auszieht, die Einkäufe hineinschleppt (kann ja grad`keiner helfen, Eure Hoheit hat Einzug gehalten....), etwas außer Atem ist...
"Gott sei Dank habe ich schon den Ofen angemacht! Da wird Dir gleich schön warm....Du armer armer Hund. Und Hunger haste bestimmt auch ganz doll."
Schwiegermama, die zu Besuch ist, springt von der warmen Ofenbank hoch:"Er kann hier sitzen, hier! Die Wand ist so schön warm."

"Ach, hallo, Susanne! War das nicht ein bißchen kalt für ihn, SO lange draußen zu sein?"

Mumpi, was ist für uns so besonders am RR?
Die Erkenntnis, daß man mit einem RR irgendwann komplett bescheuert wird.....und andere Leute ernsthaft überlegen, ob wir ein Fall für den Psychiater sind.
Und es uns egal ist!

LG,

[TheLionKingSimba]

Na komm, Butter bei die Fische: Die eigentliche Frage, die hier gestellt wird, lautet doch: Wer bin ich, und was macht mich so grandios besonders, dass ich zum erlauchten Kreis der RR-Menschen gehöre?

Viele Menschen wählen ihr canides Alter Ego meiner Beobachtung nach ganz intuitiv. Aber weil es so furchtbar arrogant klänge, sich mit der eigenen Grandiosität auseinander zu setzen, gar diese noch lauthals zu proklamieren, muss dann eben der Hund herhalten, die arme Socke. Dieser wird fürderhin mit wortreichen Girlanden umkränzt, gepimpt, auf Podeste gehievt, auch wenns dabei im Kreuz reisst, seine Macken werden liebevoll gehegt, und gelegentlich Trainern anvertraut, deren längst nicht mehr geheimes Credo ja dann auch entlarvt, wo der Frosch tatsächlich die Locken hat: Trainiert wird nicht der Hund, sondern therapiert, beatmet, und zusammen geschissen der Mensch.

Die Wankelmütigen, desorientiert auf dem Weg der Selbsterkenntnis umher Irrenden haben möglicherweise aus diesem Grund dann auch gleich ganze Rudel daheim , gefestigtere Charaktere begnügen sich mit einem Exemplar auf dem Pfad der Erkenntnis, Ziel: Authentimus Maximus.

Worum es also bei o.G. Frage in Wahrheit schnöde geht, ist das Ego des Menschen, das sich im Hund eine Projektionsfläche schafft, eine Leinwand, einen Rohling, der eigenen Persönlichkeit möglichst ähnlich, die dann auch noch SITZ PLATZ FUSS mehr oder minder verlässlich abspulen kann. Rituale sind ja bedeutsam für die Psychohygiene.

Eine tolle Wurst ist das.

Seufzend kann man sich in Probleme stürzen, Bücher wälzen, Fachmänner und -männinnen engagieren, und sich doch die Hände in Unschuld waschen. Der Hund ist´s, der da nicht wuppen mag, und für den sind der 27. Mantel, das 45. Lehrvideo, die Fettlederleine, und selbstredend auch das Halsband mit den niedlichen pinkfarbenen Steinchen darin, und die extra Luxusliege ja wohl auch voll legitim, ne? So kann man Extravaganz doch ganz kommod als Altruismus verkaufen, höhö.

Statt zum Therapeuten eilt man zum Trainer, der, nicht doof, das längst erkannte, und den Markt tüchtig bedient, als dernier cri denn auch in Form von Comedy. Da bleibt kein Auge trocken.

Es steckt wahre Grösse in diesem Konstrukt.

Wow Sabine, das hast du unglaublich wunderbar formuliert, das ist glaube ich einer der besten Beiträge die ich hier überhaupt je gelesen habe. So reflektiert zu sein und auch sich selbst dabei nicht ganz so ernst zu nehmen, davon bräuchten wir alle oft etwas mehr. Bester Satz:
"Worum es also bei o.G Frage in Wahrheit geht: Das Ego des MENSCHEN das sich im Hund eine Projektionsfläche schafft..."
Amen dazu.

[Nani83]

Hallo Zusammen,

bislang war ich immer nur stiller Leser, bei diesem schönen Thema ist es jetzt mal an der Zeit für meinen ersten Beitrag

Wir haben eine 15 monate alte RR Hündin. Und ja, sie ist etwas ganz besonderes ! Aber das denken wohl die meisten von ihrem Hund ob RR oder nicht. Ich bin mir sicher, unsere könnte vermutlich LESEN und SCHREIBEN, wenn Sie einen Stift halten könnte

Ob es daran liegt das sie ein Ridgeback ist ... vermutlich schon !


Liebe Grüße und wunderschöne Weihnachten an Euch alle !
Nani

[TheLionKingSimba]

Hallo Zusammen,

Ich bin mir sicher, unsere könnte vermutlich LESEN und SCHREIBEN, wenn Sie einen Stift halten könnte

Nani

Lesen und schreiben? Pffff, meiner beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Quantenphysik.

[das Nelchen]

Lola ist auch besonders.
Kadavergehorsam werde ich wohl von ihr nie erwartenkönnen, meinte unser Trainer, und das erwarte ich auch nicht. Wir üben derzeit das Platz auf Distanz mit ‚nem speziellen Pfiff. Gestern war Sauwetter, und böses Frauchen ließ trotzdem diesen Pfiff ertönen. Lola drehte sich zu mir um, guckte mich strafend ob des Sauwetters an, ging noch drei Schritte vom Matschweg bis zum Rasen und legte sich dann dort vorsichtig hin.
Das ist für mich das Besondere am RR. Sie haben immer mal wieder einen Kompromissvorschlag oder ein Ass im Ärmel, sie „denken mit“ und haben ihren eigenen Kopf.

Vor kurzem waren wir bei einem Freund, der begeisterter Hundesportler ist. Er hat zwei Malinois, die perfekt hören und gehorchen. Als wir ihm erzählten, dass Lola kein Balljunkie ist und überhaupt für das Spielen mit 'nem Spielzeug nur sehr selten was übrig hat, meinte er, wir würden das nur falsch anfangen. Wir sollten doch mal mit unserer Lola zu ihm kommen, er zeigt uns dann, wie man das aus den Hunden herauskitzeln kann.
Er ist gescheitert.
Er meinte dann: „Ihr habt doch keinen HUND. Ihr habt 'ne KATZE.
Genau so isses. Lola ist der Naturkompromiss aus Hund und Katze und deshalb lieb ich sie.