Unserer Erfahrung nach ist es sehr wichtig, dass die tierischen Gefährten unseres Hundes die Möglichkeit bekommen, von ihm Abschied zu nehmen, denn auch ein Tier muss den Tod eines Freundes verstehen und verarbeiten können. Ansonsten kann es passieren, dass der zurückgebliebene Hund tage-, wochen-, oder auch monatelang verzweifelt nach seinem Gefährten sucht, weil er einfach nicht versteht, wo dieser geblieben oder was mit ihm passiert ist. (...)
Wird eines unserer Tiere eingeschläfert, oder stirbt es von allein, sind die Türen im Haus offen, so dass die anderen Tiere selbst entscheiden können, ob sie in seiner Nähe sein wollen oder nicht. Und tatsächlich ist es interessant, wie unterschiedlich die einzelnen Gefährten reagieren. (...)
Die Trauer der Tiergefährten in den weiteren Tagen und Wochen kann so unterschiedlich verlaufen wie beim Menschen. Manche Tiere brauchen lange, um den Tod ihres Freundes zu verkraften, andere kommen relativ schnell über ihn hinweg. In manchen Fällen haben wir aber auch beobachtet, dass das zurückgebliebene Tier regelrecht erleichtert war, dass der oder die andere nicht mehr da war. (....)
Oftmals konnten wir beobachte, wie die Lieblingsplätze eines verstorbenen Tieres von den anderen Hunden (und manchmal auch Katzen) des Haushalts gemieden wurden, so als wolle man seinen Platz noch frei halten. Erst nach einigen Tagen wurde das Körbchen, die Decke oder der Platz auf dem Sofa von den anderen benutzt.
Quelle: Hallgren/v. Reinhardt: Abschied für länger, S. 26/27, animal learn Verlag
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