
Zitat von
spechti
Off-Topic:
Das stimmt leider.
Und auch wieder nicht.
Auch sehr junge Hunde haben häufig eher niedrige Werte.
Findet man hier ja auch immer wieder.
Und generell finde ich das geforderte Alter des RR, wenn sie in den dem VDH angeschlossenen Vereinen zur ZZP zugelassen werden kann, VIEL zu jung.
Ich habe es nicht genau im Kopf, aber es ist, meine ich, so ab 18 Monaten möglich.
Decken, bzw. belegt werden, dürfen die Hund in dem Alter allerdings noch nicht.
Viel später jedoch auch nicht, Stefanie weiß sicher genauer, welches Mindestalter ein RR haben muss, um decken zu dürfen, bzw. belegt werden zu dürfen.
Da ja immer wieder die Spätreife, sowohl, was die körperliche, als auch noch mehr die geistige Reife, anbelangt, sehr gerne hervorgehoben wird, verwundert es mich dann doch, wenn Rüden mit gerade mal zwei Jahren Vater werden und Hündinnen mit unter drei ihren ersten Wurf haben.
In diesem Alter kann man bei vielen Hunden z.B. über das Wesen auch nicht immer verlässlich etwas sagen.
Ich hielte eine ZZP ein Jahr später als vorgegeben und auch das Mindestbelegungsalter ein Jahr später als vorgeschrieben bei den RR`s für äußerst sinnvoll.
Ich würde demzufolge auch sehr genau auf das Alter beider Elterntiere achten, kikki.
Und wenn eine Wurfplanung mit zwei, sagen wir mal 4 oder 5jährigen Hunden angekündigt ist, sagen die SD-Werte sehr wohl eine Menge aus.
WENN sie denn dann abgenommen werden, bei beiden Elterntieren, wenn feststeht, dass Nachwuchs kommen soll.
Drei Jahre alte Werte helfen auch nix.
LG
Off-Topic:
Finde ich super wichtig, was Du hier schreibst. Und würde es gerne noch ergänzen.
V.a. wenn man bedenkt, dass die subklinische SDU in Deutschland noch lange nicht von allen TÄ gesehen wird, während Studien und Literatur aus den USA mittlerweile Werte im unteren Drittel des Refernzbereiches als kritisch einstufen.
Das durchschnittliche Alter in dem eine auch klinisch ausgeprägte SDU diagnostiziert wird, liegt glaube ich, bei 4,4 Jahren.
Es gäbe neben der Heraufsetzung des Alters in der Zuchtzulassung auch noch einen anderen Weg bezogen auf die SDU.
Ein Blick über den großen Teich zu Jean Dodds ergibt wesentliche Erkenntnisse, die in Deutschland einfach noch zu wenig Beachtung finden, u.E.
Hierzulande erwartet man immer noch, dass betroffene Tiere klinische Symptome einer unzulänglichen
Produktion von Schilddrüsenhormonen zeigen müssten. Der Begriff der Hypothyreose (also die SDU) wird damit strenggenommen nur auf das Endstadium der Erkrankung begrenzt, wenn die Schilddrüse nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Hormone für die Aufrechterhaltung der klinischen Gesundheit zu bilden.
Jean Dodds gibt an, dass etwa 90% der hundlichen Schilddrüsenerkrankungen auf die autoimmune Schilddrüsenentzündung zurück zu führen ist - womit wir bei einer familiären Funktionsstörung wären (vgl menschliche Hashimoto-Krankheit).
Daher empfiehlt man dort gerade im Hinblick auf Zucht die Analyse auf Schilddrüsenantikörper (T4AA, T3AA und/oder TgAA). Denn dieses Profil kann nicht nur auf klinische Patienten angewendet werden, sondern genauso für die genetische Überprüfung von augenscheinlich (noch) gesunden Verwandten, um die Frage ihrer Zuchttauglichkeit beantworten zu können. Hündinnen, die zirkulierende Schilddrüsenantikörpern aufweisen, könnten diese auf ihre Welpen übertragen, über die Plazenta aber auch über die Kolostralmilch.
Und dann ist da ja noch was.
Eine immunbedingte Schilddrüsenentzündung, die sich bei genetisch anfälligen Tieren entwickelt und durch die Anwesenheit von Antikörpern gegen die Schilddrüsenhormone gekennzeichnet ist, beginnt, so vermutet man, meistens um die Pubertät herum, entwickelt sich schrittweise durch das mittlere bis ins höhere Alter und bricht als klinische Schilddrüsenunterfunktion voll aus, wenn die Schilddrüsenreserve irgendwann dann erschöpft ist. Während dieses Prozesses wird der Hund auch anfälliger für immunbedingte oder andere Krankheiten, die verschiedene Zielgewebe und –organe betreffen.
Man muss das aber sehen wollen. Da hin gucken wollen.
Unterhält man sich mit großen Tierkliniken und schaut sich mal hier um, dann hat der RR abgesehen von HD und DS heute mit Allergien, Autoimmunerkrankungen (incl. SDU) und Epilepsi in den Linien zu kämpfen. Und das ist ein bisschen mehr als die gängige Literatur zur Rasse derzeit noch so hergibt (oder sollte man sagen "zugibt").
Und ich finde es - auch wenn die Linien im VDH nachvollziehbar sind - trotzdem schwierig, an transparente Informationen zum Gesundheitszustand zu kommen. Weil sich allgemein öffentlich darüber einfach ausgeschwiegen wird, aus welchem Kennel ein krankes Tier kommt.
Man will ja schließlich auch keinen Züchter bashen.
So fühlt es sich dann ja an. Und so kommt es auch oft an.
Obwohl die Denke eigentlich komplett falsch ist. Denn darum geht´s ja nicht. Und sollte es nicht gehen.
Eigentlich sollte es NUR und allen um gesunde Hunde gehen.
Wir sehen durchaus auch, dass das Thema sehr differenziert behandelt werden muss und von allen Seiten - Züchter, Verband und Hundehalter - Offenheit, gegenseitigen Respekt und ein Miteinander erfordert.
Zum Thema Epilepsi ist in den VDH ja mittlerweile Bewegung gekommen und man hat "aufgemacht", um dem Thema offensiv zu begegnen. Worüber wir sehr dankbar sind.
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