Na, das ist aber eine konkrete Antwort! Danke!
Scheint ein sehr durchdachter Verein zu sein. Macht einen guten Eindruck!
Gruß, Marion
Na, das ist aber eine konkrete Antwort! Danke!
Scheint ein sehr durchdachter Verein zu sein. Macht einen guten Eindruck!
Gruß, Marion





ich denke, dass es sehr nahe liegend ist, das wenn ein hund erst mal gebissen hat, aus ihm ein nothund wird.
abgesehen von der rasse bin ich überzeugt, dass die meisten beissunfälle hätten vermieden werden können, wenn das verständnis für das wesen hund ein wenig grösser wäre und man warnsignale oder konfliktsignale deuten könnte und diese auch ernst nehmen würde. leidtragend ist immer der hund, ganz egal wie beschixxen sich der mensch benommen hat. die wenigsten bisse geschehen aus dem vermeintlichen "nichts".
das es immer mehr rr sind, liegt bestimmt daran, dass es immer mehr dieser rasse gibt und hinz und kunz unbedingt so einen haben muss.
Gruss aus der Schweiz
Dany
Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!





Die Menge machts!
Ich denke, es liegt daran, dass es immer mehr RR's gibt.
Wenns viele von einer Rasse gibt, kommen entsprechend viele in die falschen Hände und dementsprechend zu vermehrten Vorfällen, bis es halt auffällt.....
Alles andere wie schlechte Zuchtselektion, unüberlegter Hundekauf/Rassewahl, verrohende/vernachlässigte Haltung, ungenügend erzogen und nicht geführt, das gibts doch schon, solange es Hunde gibt.
Hab die Geschichte schon mit dem DSH erlebt, dann mit dem Rottweiler und nun vielleicht mit dem RR?
Was haben die nur gemeinsam..... ach ja, jetzt weiss ichs wieder
Es sind Hunde....grosse, kräftige Hunde, die (mal) für bestimmte Leistungen ganz gezielt gezüchtet wurden.
Und in diesem Wissen läge die Aufgabe und die Verantwortung aller Beteiligten rund um diese Tiere.
Gruss Eva
Hallo Volker,
das ist leider wirklich ein Trugschluss, dass die Züchter (und damit meine ich VDH-Züchter) die Verantwortung dafür tragen, dass immer mehr Menschen einen repräsentativen Hund besitzen möchten und ihn sich dann anschaffen.
Dabei bestreite ich überhaupt nicht, dass auch VDH-Züchter den Geldaspekt bei der Hundezucht durchaus zu schätzen wissen.
Wenn ordentliche Züchter sich wegen einer Marktüberflutung mit der Rasse aus der Zucht zurückzögen, überließen sie die komplette Versorgung der kaufwilligen RR-Interessenten den Vermehrern. Wenn sie gezielt auf Probleme der Rasse verwiesen und diese öffentlich machten, würden sie selbst zwar weniger Hunde an den Mann/die Frau bringen aber trotzdem nicht die "Idioten" erreichen, die den blumigen Ausführungen eines Vermehrers lauschen, der Ihnen genau das erzählt, was sie hören wollen. Dann würden prozentual noch weniger geeignete Personen mit RR`s rumlaufen. Du bürdest da den ordentlichen Züchtern eine Verantwortung auf, die sie überhaupt nicht stemmen können und für die sie auch nicht zuständig sind.
Hätte nicht eine ziellose Vermehrung der Ridgebacks (egal wie das gesundheitliche und charakterliche Erbmaterial aussieht) durch unseriöse Kreise vor ca. 10 Jahren eingesetzt, gäbe es kaum ein Problem mit der Rasse. Für diese wahllose und höchst unerwünschte Explosion des RR-Bestandes sind aber in keinster Weise die seriösen Züchter verantwortlich.
Schau Dir doch mal die RR-Halter an, die Du für völlig ungeeignet hältst, und frage sie, wo sie ihren Hund erworben haben. Dann siehst Du aber recht eindeutig, wer hier im Staate die Probleme "rangezüchtet" hat.
LG Thomas
Möge der Wind in Deinem Rücken nicht Dein eigener sein!
Lieber Thomas,
jetzt hör mal auf mir hier eine Anti-Züchterpartie anzudichten (das haste schon in einem anderen Thema gemacht).
Nochmal, ich habe nix gegen Züchter!!
Aber man kann es drehen wie man möchte, ein Markt wurde geweckt, von wem darfst Du Dir selbst beantworten.
Es wird sich wahrscheinlich erst wieder ändern wenn der RR auf der Rasseliste wie Dobbermann, Rottweiler
und Co. steht - dann sind die Hürden für die Halter groß und das wird schon abschrecken.
Will das denn wer?
Volker
Geändert von Phineas (13.02.2014 um 06:41 Uhr)
Lache nie über jemanden der zurück weicht, er könnte Anlauf nehmen !!




Guten Morgen,
mir ist zu dem Thema ein noch weiterer Aspekt zu den bereits benannten ins Auge gefallen: Die menschliche Einstellung zu dem Thema, diese ist allerdings rasseunabhängig.
Es gab immer schon schon Beissvorfälle, eigentlich seitdem Menschen mit Hunden zusammenleben. Aber soweit brauchen wir gar nicht zurückgehen.
Kucken wir uns die letzten 40 Jahre an..
Innerhab meiner weiträumigen Familie gab es immer Hunde, einige von ihnen würde man heute als bissig bezeichnen. Meist waren das sogenannte TS-Fälle. Der Hund meiner Tante war da ein ganz besonderes Exemplar. Eigentlich ein total netter Kerl, aber ein Ressourcenverteider vor dem Herrn. Der Hund war der Hammer! Seine Couch, sein Frauchen alles seins.. Wenn wir als Kinder dort waren, gab es ganz klare Arbeitsanweisung. Der Hund wurde in Ruhe gelassen und wenn er warnte ( dies tat er im übrigen sehr schön und ausgiebig), dann hiess es Rückzug. Ein klassisches Training fand nicht statt. War damals so..man arrangierte sich mit dem Thema und zu schweren Verletzungen kam es nicht. Mein Onkel hatte ab und an mal ein Löchlein, aber das wars. Selbstverständlich wurde penibel darauf geachtet, dass wirklich nichts schlimmmers passierte und ein Training wäre sicherlich angebracht gewesen, aber es lief auch so gut.
An ihn wurden bei weitem nicht die Ansprüche gestellt, die heute meist in den Köpfen vieler Menschen ist. Er MUSTE nicht funktionieren. Seine Warnsignale wurden nicht missachtet.
Worauf ich hinaus will... Seitdem Einführen der Rasselisten aufgrund des damaligen Beissvorfalls in Hamburg hat sich auch die Einstellung der Menschen geändert ( so ist mein Empfinden). Ein Hund hat zu funktionieren und sich alles gefallen zu lassen. Diese Einstellung gepaart mit Unkenntnis über spezifisches Hundeverhalten, mangelndem Training bzw Handling und dann auch fehlende Verantwortung gegenüber dem Hund.. also das was ich verbockt habe, auch wieder auszubügeln.. Et voila..
Das es nun auch gehäuft RR betrifft, liegt wie schon beschrieben an der Zunahme der Anzahl wie auch an den entsprechenden Haltern.
Mein Rüde Jack kam aus der vorherigen Vermittlung zurück, weil er dort zum Ressourcenverteidiger gemacht wurde. Er begann ziemlich alles zu verteidigen, was ihm wichtig schien.. Futter, Liegeplätze, sein Herrchen... Es blieb bei eindeutigen Warnungen seinerseits, die aber reichten, sein Frauchen in pure Angst zu versetzen.
Er war vorher nachweislich definitiv unauffällig und danach auch. Nicht einmal wurde dies Verhalten bei mir gezeigt, noch nicht einmal entsprechende Tendenzen.
Für mich ein gutes Beispiel, dass ein sehr netter Hund, durch falsches Handling recht schnell in bestimmte Richtungen gedrängt werden kann.
Der züchterische Anteil liegt für mich in der Sozialisation der Welpen und der Auswahl geeignter wesenfester Hunde sowie der kritischen Betrachtung von Welpenkäufern.
Aber auch ein toller Welpe kann durch entsprechenden Umgang, mangelnder Erfahrungen etc sich zu einem Hund entwickeln, der zulangt. Andersrum kann aus einem Welpen mit suboptimalen Lebensstart ebenso ein super Begleiter werden.
Just my 2 cents..
LG
Verena





Themenstarter
Guten Morgen!
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen, und die angenehme Diskussion.
Lenchen, ich denke, dass Du da einen wichtigen Punkt anschneidest - meines Erachtens hat sich die Rolle, die ein Hunde heute im Leben (s)eines Menschen spielen soll, stark gewandelt, und auch das führt zu Problemen. Hunde
--> haben heute häufig keine Aufgabe mehr, und dürfen auch in den Augen des Umfelds gar keine Aufgabe mehr wahrnehmen, obwohl sie tatsächlich Spezialisten sind.
--> ihnen begegnen auf der anderen Seite Rollenerwartungen, die sie nicht erfüllen können, und die missbräuchlich sind,
--> es wird voraus gesetzt, dass sie sich Erwartungen gemäss, die teilweise völlig am Wesen Hund vorbei gehen, verhalten,
--> gleichzeitig fehlt es an Zeit und Bereitschaft, überhaupt Lernprozesse und Entwicklungen zu ermöglichen - auf beiden Seiten.
Die Enttäuschungen und Frustrationen, die dieses Missverhältnis auslöst, können zu weiteren Misshandlungen, und letztlich dann dazu führen, dass die Dinge aus dem Ruder laufen.
Mensch soll funktionieren, insbesondere in der Arbeitswelt häufig unter eklatanter Missachtung seiner Bedürfnisse - Hund ergeht es ebenso.
Hinzu kommt oft der Statusaspekt - jeder will alles haben, es soll alles machbar sein, und möglichst toll und toller. Das Bild, das Image, die Symbolkraft sind wichtiger als die tatsächliche Auseinandersetzung, sei es nun mit einem Thema oder einem Lebewesen. Dazu passt für mich die Entwicklung, dass Leben zunehmend virtualisiert, und letztlich zu einem Leben aus der Retorte wird, zu einer mittelbaren, wenig haptischen Existenz, die sich immer mehr in Ideen statt Taten, in Gedankenwelten anstelle von aktiv und sinnlich gestaltetem Leben mit echten, unmittelbaren Interaktionen wandelt.
Tiere wie Hunde machen Mensch da sehr zügig einen Strich durch die virtuell zartrosa gefärbte Rechnung, denn denen ist virtuell ziemlich Hupe.
Phineas & berki, Zucht/Vermehrung ist mit Sicherheit ein ganz entscheidender Faktor - aber ich denke nicht, dass ich diesem Faktor gerecht werde, wenn ich mich darauf konzentriere, Schuldzuweisungen vorzunehmen. Letztlich muss es doch darum gehen, dass jeder Verantwortung übernimmt, und im Rahmen seiner Möglichkeiten andere dazu motiviert, das ebenso handzuhaben.
Cathy, Dir vielen Dank für die konkreten Beschreibungen aus der Arbeit für und mit RR in Not. Ich fände es toll, wenn Du und andere, die selbst einen "auffällig gewordenen" Hund aufgenommen haben, aus der praktischen Erfahrung heraus, und aus den Geschichten, die Ihr begleitet habt, etwas zur Prognose beitragen könntet - wie kann sich nach einem oder mehreren solcher Beissvorfälle die Sache entwickeln, wenn Mensch bereit ist, mit seinem (Not)Hund zu arbeiten?
Ich denke, dass es diesbezüglich bei vielen Menschen sehr große Ängste gibt, die zum Teil aber möglicherweise darauf beruhen, dass sie mangelhafte Vorstellungen von dem haben, was sie an "Arbeit" erwartet, und vor allem sicherlich dahingehend, welche sozial_kompetenten Anforderungen an sie gestellt werden.
Welche Hilfen bekommt ein Mensch, der sich dazu entschliesst, einen Nothund aufzunehmen? Steht er nach Übernahme "allein im Regen", oder wird er weiterhin betreut? Mit welcher Unterstützung kann er rechnen?
Nochmals vielen lieben Dank für jeden Eurer Beiträge.
Geändert von SaBine (13.02.2014 um 09:55 Uhr)
Nordhummel
Djambos, BamBams & Nalos Menschin



Ich kann Verena da nur zustimmen.
Als ich klein war hatte meine Tante einen Schäferhund, netter Kerl. Irgendwann, als ich ihn entgegen der Ansage meiner Eltern einmal zu oft umarmt habe im kindlichen Überschwang, packte er sich mal kurz meinen Arm. Keine großen Verletzungen, eben eine deutliche Warnung, weil alle anderen Vorzeichen ignoriert wurden.
Kam irgendwer auf die Idee den Hund abzugeben? Nö! Warum auch? Der Hund war sehr klar lesbar und hat mir deutlich gezeigt, was ich falsch gemacht habe und den Erwachsenen, dass sie besser auf die Kinder achten müssen.
Heute werden Hunde, die ein Kind nur anknurren, also deutlich und sauber warnen bereits abgegeben, weil bei so vielen Menschen einfach Verständnis und Wissen fehlen.
Die meisten Hunde hätten niemals zubeißen müssen wenn die Leute sie etwas besser lesen könnten.
Weiteres Beispiel: Rüde, beißt Frauchen beim Leine anlegen in die Hand. Scheinbar ohne Vorzeichen. Auf Nachfrage, ob er jemals beim Anleinen Unwohlsein zeigte, nur Verwunderung. Bei genauerem Nachfragen, ob der Hund die Ohren anlegen würde, die Augen sich verändern würden oder ob er sich vielleicht immer wegneigt, wenn die Leine kommt, noch größere Verwunderung: "Ja, das zeigte er schon beim Vorbesitzer, seit 2 Jahren ist das so!" Aha, ohne Vorwarnung zugebissen also *ironieaus*. Es ist traurig und man kann den Leuten meist nicht einmal einen Vorwurf machen, denn viele meinen es wirklich gut.
Nicht jeder Hund, der geschnappt oder ggf. sogar gebissen hat wird dies wieder tun. Hunde beißen nicht aus Spaß, sondern weil ihnen keine Wahl gelassen wurde an einem gewissen Punkt. Hunde können beißen! Es ist unsere Verantwortung, dass sie es nicht müssen. Aber wer meint "mein Hund würde ja nieeeeeee" lebt für mich in einer sehr rosafarbenen Welt. Schöner wäre "mein Hund muss nie".
LG Cathy
Einem Züchter kann man nur dann etwas vorwerfen, wenn er den Leuten keinen reinen Wein einschenkt. Es hilft nicht, Dinge zu beschönigen. Ungeschminkte Wahrheit und Aufklärung über das Problempotential der jeweiligen Rasse ist angesagt. Wenn der Interessent dann abspringt, wäre er vermutlich auch nicht geeignet gewesen.
Ich habe bisher mit zwei Züchtern in meiner näheren Umgebung direkten Kontakt gehabt: Eine recht erfahrene, taffe Frau, die sehr, sehr klar gesagt hat, was an Aufwand kommen kann und was passieren kann, wenn man dieses oder jenes tut oder nicht.
Die Andere werden wir am Samstag besuchen. Mit ihr habe ich bisher nur telefoniert. Sie hat noch nicht viele Würfe gehabt und vieles beschönigt bzw. auch nett umschrieben. Wir werden sehen, was da beim Besuch noch an Aufklärung kommt.
Ob Züchter oder Tierschutz - wenn man nicht klar sagt, was Sache ist, bekommt man die Hunde zurück. So einfach ist das. Dann verursacht man Wanderpokale. Darauf müssen aber viele Vermittler erst kommen.
Gruß, Marion
Geändert von Marion18 (13.02.2014 um 11:14 Uhr)
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Lesezeichen