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Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Ich möchte das Thema einmal aufgreifen da viel darüber gesprochen wird und meine Erfahrungen dazu schildern. Meine 3 RR-Rüden waren und sind immer wachsam, haben alles im Blick, sind aber niemals vorschnell aggressiv oder ähnliches. Sie sind halt da. Was passiert aber wenn es mal ernst wird?. Es gibt darüber viele Geschichten. Hier mal meine:
Eines Abends im Sommer bin ich so um 22.00 Uhr noch mit meinem damaligen RR-Rüden spazieren gegangen, nahe der Autobahn am Waldrand. Mein Rüde genoss die Zeit und war ca. 200 Meter entfernt auf dem Feld am laufen, er hörte aufs Wort und das war folglich auch möglich. Dann schoss in der Dämmerung ein BMW knapp an mir vorbei, dieser war viel zu schnell. Natürlich schimpfte ich und hob die Hand "So eine Frechheit". Ende vom Lied, das Fahrzeug machte eine Vollbremsung, Rückwärtsgang und kam zurück. Der Wagen hielt 100 Meter vor mir an und es stiegen 3 kräftige Kerle aus. Die Pöbelei ging sofort los, ich würde sie anmachen wollen, ihre Mutter...f.....das übliche halt. In dem Moment hatte ich Schweiss auf der Stirn, es dämmerte, ich war alleine und hatte kein Handy mit. Was ich in dem Moment vergass, ich war nicht alleine. Es dauerte ein paar Sekunden und mein RR Rüde kam angerannt, stubste mir an die Hand, nach dem Motto " Ich bin da" und lief auf die immer noch schimpfenden Kerle zu. Trotz Rückkehrbefehl, keine Chance. Auf der Hälfte des Weges baute mein Rüde sich auf ( 50 Kilo ), Rute hoch und blieb regungslos stehen. Die Kerle pöbelten weiter " Jetzt hat Du große Klappe wo Dein Hund da ist". Ich sagte damals, dass es jetzt fair wäre, 2 gegen 3 :-). Mein Rüde blieb völlig ruhig und die Kerle zogen sich zurück und fuhren weiter. Es ist damals dank meines RR nichts passiert, eine gefährliche Situation und mein RR hat diese Situation klasse geregelt, aus eigener Entscheidung. Seit dem weis ich das mein RR imme richtig reagieren wird ohne zu übertreiben. Nur mal so am Rande. Wenn er damals nicht da gewesen wäre, hätte es deutliche Beulen gegeben. Ich weis auch, dass jeder weitere Schritt der Kerle auf mich zu, den Angriff bedeutet hätten...
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Eine beeindruckende Geschichte!
Und gut ausgegangen, zum Glück.
Deiner Schilderung entnehme ich, dass du dir erst in der Situation bzw. danach sicher warst, dass dein Rüde die Gefahrensituation "sozial verträglich" regelt. Und eine Alternative hattest du ja nicht wirklich.
Das Verhalten deines Hundes finde ich toll.
Andererseits wage ich gar nicht, mir vorzustellen, welche Folgen es gehabt hätte, wenn dein Hund es nicht bei der Drohgebärde belassen hätte. :scept:
Dennoch - deinem Thema folgend - ich würde nicht darauf wetten, dass jeder RR in solchen oder ähnlichen Lagen genauso tickt und die nötige Gelassenheit an den Tag legt, wenn sein "natürlicher Schutztrieb" zur Wirkung kommt.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Ich hatte in den nunmehr 18 Jahren mit Ridgebacks an meiner Seite viele aehnliche Erlebnisse. Die Praesenz, die ein RR an den Tag legt, reicht oft schon, um Situationen zu entschaerfen.
Darueberhinaus habe ich auch sehr oft erlebt, wie sensitiv RRs reagieren, wie ihre feinen Sensoren Situationen einschaetzen koennen.
Mein schoenstes Erlebnis dazu:
Ich gehe jeden Morgen mit meinen Hunden in der angrenzenden Kaffee- und Zuckerrohrplantage spazieren. Zu dem Zeitpunkt waren es noch fuenf - zwei Rueden, drei Huendinnen. Die Hunde liefen, wie immer, frei - stoeberten im dichten Kaffeegebuesch und rasten durch die Tunnel der drei Meter hohen Zuckerrohrhalme. Sie haben gelernt, sich an mir zu orientieren und entfernen sich nie mehr als ca. dreissig Meter.
Na, jedenfalls latschte ich querfeldein einen Huegel runter durch Kaffestraeucher und kam auf einen kleinen Querweg. Ein Tico (so nennen sich die Costaricaner selbst) war dort am Arbeiten und beschnitt junge Kaffeebuesche. Er gruesste und wir kamen ins Gespraech, rauchten eine Zigarette zusammen.
Er meinte, es sei nicht so gut, dass ich alleine als Frau durch die weitlaeufige Finca spaziere, es gaebe auch hier weniger nette Leute. Ich grinste und meinte flapsig: Sehen Sie mich an - ich fresse drei Ticos zum Fruehstueck :) Er lachte und meinte, ja trotzdem ...
Waehrend wir sprachen, waren voellig lautlos und scharf beobachtend meine Hunde aus dem Unterholz gekommen und standen, bewegungslos brav aufgereiht, etwa fuenf Meter hinter ihm.
Ich meinte, er haette schon recht, aber ich sei ja nicht alleine! Er zog fragend die Augenbrauen hoch und ich sagte: drehen Sie sich mal um! Den Aermsten traf fast der Schlag!
Die fuenf RRs standen gespannt wie Flitzeboegen da und sahen ihn an ... Ich loeste auf und sagte: alles fein! Da kamen sie angetrabt - er stand wie eine Salzsaeule - und beschnueffelten ihn freundlich. Sie hatten dem Tonfall der Unterhaltung gelauscht, der war freundlich, also blieben sie lediglich in Bereitschaft - aber wachsam.
Waere er laut oder aggressiv mir gegenueber geworden, haetten sie eingegriffen (sowas hatte ich auch schon...) und sich zwischen uns gestellt. Aber so - alles bestens.
Die Geschichte hat sich hier im angrenzenden Dorf wie ein Lauffeuer verbreitet und seitdem habe ich den Namen "La Doña de las Bestias" weg.
Feine Bestien :)
LG
Heike
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Beeindruckende Berichte! Bitte mehr davon. :)
Heike, Dein Bericht klingt wie die Anfangsscene eines sehr guten Films. :)
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Man soll es ja nicht laut denken; aber man freut sich doch insgeheim über manche Situationen, wo man froh war so jemanden an seiner Seite zu haben.
Letztendlich aber habe ich in solchen Momenten eher Angst um meine Hunde.
Was, Doruba, wenn die Kerle nun nicht lange gefackelt hätten und Messer oder Stromschocker und Schlagstöcke aus dem Ärmel gezogen hätten und dein Hund dabei zu Schaden gekommen wäre?
Wir hatten Erlebnisse diverser Art auch schon: ist schon einige Jahre her, da war ich nachts mit Basihmchen auf dem Feld, weil sie ein Geschäft zu erledigen hatte. Ich im Schlafanzug, Parka, Gummistiefel und außer Haustürschlüssel nichts dabei; auch kein Handy.
Plötzlich kam in der Dunkelheit ein Besoffener mit Flasche in der Hand auf uns zu, was man im Scheinwerferlicht von Autos erkennen konnte. Mein Basihmchen blieb stocksteif nah bei mir stehen - ich auch. Dann, als die Person näher heran wankte, fing sie an aus tiefster Brust zu knurren. Erst leise. Dann, je näher er kam, immer intensiver und zunehmend lauter. Dabei stand sie gespannt an meiner Seite. Als die Person auf etwa fünf Meter heran war, gab sie stimmlich richtig Gas und knurrte wie der Hund von Baskerville. Aber sie bewegte sich nicht auf ihn zu, sondern blieb an meinem Bein. Der Typ nahm es dann wohl war und drehte ab. Sie knurrte weiter. Ich konnte ihn nicht mehr sehen, weil Büsche waren. Sie knurrte weiter. Erst etwa fünf Minuten später - für mich eine gefühlte Ewigkeit- hörte sie auf. Aber sie blieb noch eine Weile stehen. Dann plötzlich entspannte sie, stupste mich an und wir setzten uns in der Dunkelheit im Bewegung. Sie ist mein TraumSchatz, meine Seele. Ja - man fühlt sich in Momenten wie diesen, doch um Längen besser mit einem solchen Partner an der Seite. Das gebe ich zu.
VG Rosemarie
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Ein anderes Beispiel.
Vor vielen Jahren, als Basihmchen noch ihre RR Freundin im Ruhrpott hatte, beide ca 2 Jahre alt, da stromerte ich mit den zwei Damen durch die Ruhrpott-Wälder. Wir liebte die Trampelpfade und empfanden es als abenteuerlich, so nah an der Natur sein zu können. Eines Tages trafen wir auf unseren Abenteuern einen Abenteurer :blink: mitten im Dickicht des Oberhauseners Waldes. Er muss die beiden Damen, die etwas vor mir liefen, nicht gesehen und nicht gehört haben. Er sprang halbnackt mit Turnschuhen und leichtem Höschen, sowie Musselshirt aus dem Gebüsch und wollte mich augenscheinlich "begrüßen":rolleyes::p
Die "Mädels" schossen heran - beide Hunde vollkommen synchron in der Bewegung. Wie EIN Hund und äußerten verbal ihr Unbehagen über diesen plötzlichen Besuch. Ich bin gewohnt, geistesgegenwärtig Kommandos zu schleudern, wenn nötig und ich donnerte: "StEHENbleiben, SOFORT!". Das saß. Alle blieben wie angewurzelt stehen: der Typ und auch die Mädels. Sofort donnerte ich: SOFORT FUß! Sie kamen umgehen zu mir- allerdings: knurrten und bellten sie dabei weiter. Ich donnerte: PLATZ SOFORT! Sie gingen - etwas zäh - in den Platz und schirmten mich ab - und knurrten weiter. Das ließ ich zu. Ich entschuldigte mich dem "Herrn", wir hätten uns ein wenig erschrocken und er könne ohne Befürchtungen des Weges ziehen. - Er "verdünnisierte" sich wortlos und rasch.
Die Mädels knurrte noch eine Weile - dann stellten sie es ein. Danach hatten wir noch einen schönen Abenteuerspaziergang in der Natur.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Erlebnisse dieser Art, hatte ich besonders mit unserem ersten RR Nelson, vor fast 30 Jahren,
ein gut 55 kg Hund eine imposante Erscheinung.
Das erste Erlebnis begann damit, dass mich ein Radfahrer auf einen Gassigang plötzlich von hinter ergriff und mich an einen Baum drückte und mich zu würgen begann.
Meinen Hunde waren im Gebüsch verschwunden, der Typ hatte sie wohl nicht gesehen.
Plötzlich stand Nelson hinter ihm, mit fletschenden Zähnen und einen sehr, sehr bösen Knurren und plötzlich war meine Angst verschwunden und ich konnte ganz ruhig zu dem Typen sagen, wenn er mich sofort loslassen würde,
würde ihm nichts passieren und er hat es getan.
Ich habe beruhigend auf Nelson eingewirkt, das jetzt alles gut ist und er es ganz fantastisch gemacht hat.
Ein zweites besonders dramatisches Erlebnis war mit einem Mörder, aber das haben wir erst später erfahren.
Wir hatten ein großes Grundstück im Umland von Berlin, mitten im Wald, da es viele Arbeiten gab, die wir nicht alleine bewältigen konnten, suchten wir eine Hilfskraft über eine Zeitungsanzeige (damals gabs kein Internet),
wir engagierten einen Mann mittleren Alters.
Anfangs war die ganze Familie mit auf dem Grundstück, später war ich oft alleine mit den Hunden und dem
Helfer vor Ort.
Wenn ich mich alleine dort aufhielt, war Nelson stets sehr nah an meiner Seite, so das er gelegentlich bei den Arbeiten störte,
er liess sich nicht wirklich wegschicken, blieb immer auf Tuchfühlung, so hatte ich ihn noch nicht erlebt.
Und wenn der Helfer bei erforderlichen Arbeiten sehr nah bei mir stand, ging mir Nelsons
Verhalten manchmal auf den Wecker.
Ich sagte, dann : aber Nelsi, das ist doch Herr L. den kennst du doch jetzt schon.
Nein, er blieb in meiner Nähe.
Eines Tages war ich wieder alleine auf dem Grundstück, las einen Artikel in der Zeitung, das es einen Dreifachmord in dem Ort gegeben hat, in dem unser Helfer wohnte.
Plötzlich überkam mich panische Angst und ich fuhr zurück nach Berlin.
Hier kürze ich etwas ab......., es kam heraus, dass es unser Helfer Herr L. war und das es nicht sein erstes Verbrechen war.
Jetzt wurde mir Nelsons Verhalten klar!
Ich bin ihm bis heute so dankbar, wahrscheinlich hat er mich vor einem schlimmen Verbrechen bewahrt.
Er war mein allerallerbester Beschützer und zuverlässigster Helfer in vielen Notlagen, z.B. wenn ich mich verlaufen hatte, wusste ich, Nelson bringt uns zurück, dass ist mehrfach passiert.
Mein geliebter unvergessener Seelenhund!
Marta
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Tolle Erlebnisse von denen Ihr da erzählt.
Die Eingangsfrage stellen wir uns regelmässig im Bekanntenkreis auch, Sam ist sehr wachsam aber auch ein Schmuser. Immer wieder fragen mich Freunde was er wohl machen würde wenn ich wirklich Angst hätte vor jemandem hätte da er doch sehr an mir hängt und auch immer in meiner Nähe bleibt, auch wenn andere Hunde beim spazieren gehen los düsen, verlässt er mich nicht mehr als 500 m.
Ich weiss nicht was er tun würde, wenn mir mal was passiert und er dabei ist. Er wird dieses Jahr 5 und ich merke schon, dass er jetzt langsam erwachsen wird. Ich hoffe wir kommen nie in die Situation des Ernstfalles.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Ich hatte noch keine Situation, in der es für mich "brenzlig" war und ich habe Hunde, die nicht besonders wachsam sind (Nala ein wenig mehr als Duke). Dennoch bin ich mir sicher - ich denke das nicht nur, sondern weiß es aus einem Gefühl heraus ganz genau - dass jeder von beiden, ob einzeln oder zusammen, genau weiß, wann Gefahr in Verzug ist und dass ich mich darauf verlassen kann, dass sie mich im Ernstfall beschützen/verteidigen /wie soll ich's nennen würden. Niemals würde ich ohne Hund im Dunkeln durch den Wald oder auf abgelegenen Feldwegen herum spazieren. Mit Hund(en) mache ich mir keine Sekunde in die Hose.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Wir hatten bisher drei solche Erlebnisse, die jedoch harmlose (Pilzsucher) Personen als Beteiligte hatten.
Im Verlauf aber genauso, wie hier geschildert wird.
Was mich dabei stets beeindruckte, war das Geräusch, welches Mazud dabei von sich gab.
Knurren ist der Laut, der bei etwaiger Störung auf seinen Liegeplätzen abgegeben wird.
Als er die Pilzsucher stellte, gab er einen schwer zu beschreibenden Laut von sich: Knurren, Fauchen, Brüllen - und das in einem Ton!
Ich bekam selbst Gänsehaut, als ich das das erste mal hörte.
Marlies
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Ich würde trotz aller Euphorie dennoch immer vorsichtig bleiben, gerade so als wenn kein Hund dabei wäre. Man sagt ja auch der Airbag habe zwar auf der einen Seite die Sicherheit erhöht, auf der anderen aber auch die Risikotoleranz. In Zeiten von KO-Gas, Elektroschockern und vielem mehr (was alles im Internet schnell bezogen ist), kann das für Hund und Frauchen / Herrchen schnell böse enden. Und klar freue ich mich Akani an meiner Seite zu wissen, denn aufpassen tut er. Er muss es aber nicht. 😊
LG :-)
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Ich vermute, dass Tamu mittlerweile abrufbar wäre. Allerdings müsste ich ziemlich streng werden. **schwitz** Ist noch nicht so lange her, dass er schnell und dicht kommende Jogger, Fahrradfahrer oder Walker als Bedrohung empfunden und losgebrüllt hat. Er ist deswegen und wegen des Jagdtriebs meistens an der Leine, außer in sehr gut übersichtlichem Gelände. Komisch - seit wir den fast schwarzen Wolfshund haben, rennen uns die Leute auch nicht mehr so arg über den Haufen. :rolleyes:
Unser Mika, Schäferhundmischling, war mal im Firmengarten alleine, als mein Mann auf dem Hof mit einem LKW-Fahrer Streit bekam. Ich war froh, dass der Zaun gehalten hat. :eek: Der war aber mit sehr großer Sicherheit in jeder Situation abrufbar. Von dem Gehorsam kann ich mit Tamu nur träumen. :rolleyes:
Gruß, Marion
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Das sind zum Teil ja Situationen, die ihr da schildert.....:eek::eek:, die könnte man durchaus in einen Krimi packen!
Mit Selma bin ich meiner Erinnerung nach nie in eine Situation geraten, die ihren Schutztrieb in besonderer Weise herausgefordert hätte.
Eine besonders ängstliche Natur bin in auch nicht und daher mit meinen Hunden (nacheinander DS und RR) täglich mehrmals tief im Schwarzwald herumspaziert. Ohne einen Gedanken an Übles...
Meine Schäferhündin hatte schon als Junghund in einer sog. Nachtübung des SV eindrucksvoll demonstriert, dass sie sehr wohl unterscheiden konnte, wo Gefahr drohte und wo nicht. Und sich auch entsprechend verhalten würde.
(Übrigens - und ich glaube, dass das gerade hier besonders betont werden muss!:blink:): nie wieder hatten wir einen Hund, der so klar im Kopf war wie unsere DS Jolly.
Unsere RR Hündin war alleine schon durch ihre Größe und Erscheinung so eindrucksvoll, dass die meisten Leute uns respektvoll passierten. Dazu kam, dass sie stets so zurückhaltend und abwartend agierte, dass sie für das unbekannte Gegenüber überhaupt nicht einschätzbar war.
Daher schon fühlte ich mich mit ihr an meiner Seite ganz sicher.
Und muß zugeben, dass mir dieses Sicherheitsgefühl bei unserem dauerfreundlichen Dalmi Enya ein wenig abgeht.
Nicht zu vernachlässigen ist die Ausstrahlung des HF (resp.des potentiellen Opfers einer Gewalttat).
Ein mental starker Mensch mit der entsprechenden Ausstrahlung und Toy Pudel ist vermutlich weniger gefährdet als ein eher ängstlicher RR HF, der im Wald hinter jedem Baum Schlimmes vermutet.
Ganz wichtig finde ich Rosemaries und Akanis Argumente.
Allzu sicher sollte man sich heutzutage auch mit einem beeindruckenden Hund an seiner Seite nicht fühlen.
Bei all den frei verkäuflichen Waffen und v.a. der stets steigenden Bereitschaft zur Gewaltausübung, die sich durch die vergangenen Jahrzehnte hindurch in für mich besorgniserregender Weise manifestiert hat.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
Akani
Ich würde trotz aller Euphorie dennoch immer vorsichtig bleiben, gerade so als wenn kein Hund dabei wäre. Man sagt ja auch der Airbag habe zwar auf der einen Seite die Sicherheit erhöht, auf der anderen aber auch die Risikotoleranz. In Zeiten von KO-Gas, Elektroschockern und vielem mehr (was alles im Internet schnell bezogen ist), kann das für Hund und Frauchen / Herrchen schnell böse enden. Und klar freue ich mich Akani an meiner Seite zu wissen, denn aufpassen tut er. Er muss es aber nicht. 😊
LG :-)
Na das sollte eigentlich jedem klar sein. Ich habe die Hunde ja nicht, damit sie auf mich aufpassen. Meine Hunde wissen, dass ich die Dinge für sie regele und das ist mir auch wichtig.
Ich schrieb von potentiellen "Notfällen", in denen mir das nicht mehr möglich ist. Und auch hier ist es bei mir lediglich ein Gefühl von mehr Sicherheit, auf dem ich mich sicher nicht ausruhe. Ich begebe mich nicht bewusst in Situationen, in die ich mich ohne Hunde nicht begeben würde. So war das nicht gemeint. Ohne Hund hätte ich nur keinen Anlass, im Dunkeln im Wald oder sonstwo alleine in der Pampa rumzulaufen.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
DeeDani
Tolle Erlebnisse von denen Ihr da erzählt.
Die Eingangsfrage stellen wir uns regelmässig im Bekanntenkreis auch, Sam ist sehr wachsam aber auch ein Schmuser. Immer wieder fragen mich Freunde was er wohl machen würde wenn ich wirklich Angst hätte vor jemandem hätte da er doch sehr an mir hängt und auch immer in meiner Nähe bleibt, auch wenn andere Hunde beim spazieren gehen los düsen, verlässt er mich nicht mehr als 500 m.
Off-Topic:
500m ? Also, fünfHUNDERT? Nicht verschrieben? Falls nein, finde ich das eine RIESIGE Entfernung und hat nix mehr mit "hält sich immer in meiner Nähe auf" zu tun.
Meine Hunde entfernen sich nicht mehr als 20-30 m von mir.....ich finde auch 200 m wirklich viel.
Das ist für mich eine akzeptable Entfernung und recht nah, finde ich.....
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
Akani
In Zeiten von KO-Gas, Elektroschockern und vielem mehr (was alles im Internet schnell bezogen ist), kann das für Hund und Frauchen / Herrchen schnell böse enden.
LG :-)
Ich muss immer etwas grinsen, wenn ich sowas lese....das ist blanke Theorie.
Beides erfordert einen recht zielgerichteten Einsatz.
Ich lese hier immer nur etwas von sehr präsentem, aber durchaus eher verhaltenem "aufpassen".
Da mag das hinkommen mit dem Schocker und dem Gas, aber in Echtzeit?
Vor ein paar Jahren konnte ich leider hautnah erleben, was es heißt, einen wildgewordenen RR zu sehen, der wirklich Ernst macht mit seinem Schutz.
Ich war zur schönsten Mittagszeit mit Horst unterwegs und wir kommen einen Grasweg, üppig bewachsen, herab und steuern auf eine Biegung zu, ca. 10m vor uns.
Horst verschwindet aus meinem Sichtfeld hinter der Biegung und kurze Zeit später berührt mich ein leicht schweißnasser Arm und ein Jogger flüstert mir in`s Ohr:" Naaaaa.....ganz allein im Wald??"
Der Typ kam von hinten und war, logisch, nicht zu hören.
Ich wäre um ein Haar einfach tot umgefallen, so erschreckt habe ich mich und so eine Angst hat der mir eingejagt.
Und widerlich ekelhaft war`s obendrein.
Ich kam nicht einmal mehr dazu, überhaupt "Neeiiin....." zu denken, geschweige denn auszusprechen.
Vorne brach die Hölle los.
Horst kam angeflogen, mit einem derart wütenden Gesicht und gab EINEN Laut von sich, dass ich dachte, der Hund von Baskerville ist ausgebrochen.
Der Jogger war noch nicht einmal ganz an mir vorbei....Horst flog durch die Luft, sprang ihm mit allen vier Füßen vor die Brust und blieb dann einfach über dem rücklings hingeflogenen Jogger stehen.
Es kamen Töne aus meinem Hund...ich dachte einen Sekundenbruchteil lang, er bringt den Typen einfach um.
Und dann tropfte es ganz langsam aus dem Hundemaul in`s Joggergesicht.
Tja.....ich war etwas unfähig, irgendetwas zu unternehmen.
Irgendwann hatte ich mich wiedergefunden, habe meinen Hund genommen, dem Jogger mitgeteilt, was er zu tun habe...gaaaanz langsam hinsetzen, zurückrobben auf dem Pöppes, gaaaanz langsam aufstehen und RUHIG weggehen.
Weg von mir.
Ich glaube, hätte der noch einen Schritt in meine Richtung getan, wäre mein Hund explodiert.
Interessante Gesichtsfarbe hatte der Gute....:devil:.
Ich habe dann zu Hause Anzeige erstattet, nachdem ich mich erstmal bei einer Freundin ausgekoxxx habe, nicht, dass der Typ am Ende noch behauptet hätte, ich habe meinen Hund auf ihn gehetzt.
Interessanterweise wusste die Kripo sofort, in welchem Waldstück, es lagen bereits fünf oder sechs Anzeigen vor und wer weiß, wie vielen Frauen das noch passiert ist.
Und mir kommt es heute noch vor, als wäre das alles in Zeitlupe abgelaufen...aber weder der Jogger noch ich waren fähig, noch irgendwie auf den Hund zu reagieren.
Das geschah in einer unfassbaren Geschwindigkeit, da hätte man Gas oder Schocker bereits einsatzbereit in der Hand halten müssen.....
Wir waren dann zusammen noch auf dem Revier, der Horst und ich....Bockwurst gab`s :).
Seitdem gibt es keine Vorkommnisse mehr.
Merke: Frage nie eine Frau im Wald, ob sie alleine ist......:cool:.
LG, Suse
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
spechti
Off-Topic:
Meine Hunde entfernen sich nicht mehr als 20-30 m von mir.....ich finde auch 200 m wirklich viel.
Das ist für mich eine akzeptable Entfernung und recht nah, finde ich.....
Off-Topic:
Ich meinte die 20-30, nicht die 200. :rolleyes:
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
spechti
Off-Topic:
500m ? Also, fünfHUNDERT? Nicht verschrieben? Falls nein, finde ich das eine RIESIGE Entfernung und hat nix mehr mit "hält sich immer in meiner Nähe auf" zu tun.
Meine Hunde entfernen sich nicht mehr als 20-30 m von mir.....ich finde auch 200 m wirklich viel.
Das ist für mich eine akzeptable Entfernung und recht nah, finde ich.....
:eek::eek::eek: BOAH DANKE !! 50!!!!! nicht 500!!!! Sorry !!!
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
DeeDani
:eek::eek::eek: BOAH DANKE !! 50!!!!! nicht 500!!!! Sorry !!!
Off-Topic:
Ich dachte schon.....:eek: :blink:.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Hatten kürzlich auch ein solches Erlebnis.
Spaziergang in der "blauen Stunde" und bekannte Strecke, die wir oft am Spätnachmittag gehen. Beidseits der Straße freies Feld und eine Steigung, so dass man den weiteren Straßenverlauf hinter dem Hügel mit Wald rechts und links nicht einsehen kann.
Ca. 300 m vor dem Hügel wurde Odin plötzlich steif und angespannt. Erst dachte ich, er hat ein Reh entdeckt, war aber nirgendwo eins zu sehen. Er lies sich auch nicht beruhigen und sein "Hab Acht Modus" verstärkte sich noch, wobei er direkt neben Bein mit stur geradeaus gerichtetem Blick ging. So hatte ich ihn noch nie erlebt und ich konnte mir das in dem Moment auch nicht erklären.
Bin einfach weitergegangen und fast oben angelangt, kam plötzlich ca. 20m vor uns ein Mann von rechts aus dem Unterholz, schaute zu mir, sah den Hund, querte sehr schnell die Straße und verschwand, begleitet von einem tiefen, grollendem Knurren von Odin auf der anderen Seite wieder im Wald.
Was der da machte, werde ich nie erfahren. Pilze suchen im Februar eher unwahrscheinlich und da war ja auch kein Weg.
Seitdem bin ich sicher, dass Schutztrieb und sechster Sinn keine Mähr sind.
Liebe Grüße
Diana und Odin
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
DianaD.
Seitdem bin ich sicher, dass Schutztrieb und sechster Sinn keine Mähr sind.
Liebe Grüße
Diana und Odin
Ich bin und war mir immer absolut sicher, dass mein(e) Hunde mich beschützen würde(n), wenn es denn darauf ankommt.
Wir haben uns exakt auch aus diesem Grund für den RR entschieden.
Wir sind relativ oft unterwegs und reisen so, dass wir Gegenden, in denen viel los ist, meiden.
Wir sind autark und stehen sehr viel in der Pampa, mit unseren Hunden haben wir schon enorme Touren unternommen.
Sind wir draußen unterwegs, schalten sie um.
Sofort und ohne Diskussion.
Sie sind dann äußerst wachsam, melden Menschen schon auf 300m oder noch größere Entfernung und achten sehr aufmerksam darauf, wer sich uns und unserem Auto nähert.
Sie sagen niemals etwas....aber WENN, dann ist wirklich Alarm angesagt.
Sei es der Bär, der nachts in den griechischen Bergen um unseren Wagen schlich....(oder was auch immer es war :blink:, aus dem Hund kamen Töne, wir haben uns wirklich BEIDE nicht getraut, aus dem Fenster zu gucken, wir WOLLTEN schlicht nicht wissen, was es draußen womöglich zu sehen gegeben hätte....)
Unsere Hunde schlafen mit im Bett, sind schissig (der "Kleine", der ist ja auch noch nicht fertig....), wenn heute ein Blumentopf auf der Straße steht, der da gestern noch nicht war, machen sich in die Hose, wenn jemand BUH macht...aber WEHE, einem Familienmitglied droht aus ihrer Sicht etwas Böses.
Dann agieren sie und entscheiden.
Und sie entscheiden absolut instinktsicher.
Sie wissen ganz genau, wann es angezeigt ist, einfach mal nur "ein bisschen Rabatz" zu machen oder auch nur großartige Präsenz und würdevolle Ruhe, aber Wachsamkeit zu zeigen (und das haben auch Nicht-Hundekenner SOFORT auf dem Schirm...) ODER wann sie SEHR deutlich klar machen, dass mit ihnen im Fall des Falles nicht gut Kirschen essen ist.
Ich habe keine Ahnung von anderen Rassen, die z.B. viel Schutzdienst o.ä. machen und dafür explizit ausgebildet werden...aber die Instinktsicherheit und Souveränität eines wirklich erwachsenen und gestandenen RR`s diesbezüglich fasziniert mich immer wieder.
Und ich rede nicht von den Vertretern, die unsicher sind und per se erstmal jeden fremden Menschen anbrüllen.
(Selbst Fields ist auf dem Weg, das sehr genau unterscheiden und erkennen zu können.)
Bis sie soweit sind, brauchen sie immer wieder unsere Unterstützung, aber sie lernen es und dann sind sie ganz wunderbare, sehr verläßliche Wächter.
Wir verlassen uns jedenfalls unterwegs sehr gerne und völlig unbesorgt auf die Instinkte unserer Jungs.
LG, Suse
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
spechti
Ich habe keine Ahnung von anderen Rassen, die z.B. viel Schutzdienst o.ä. machen und dafür explizit ausgebildet werden...aber die Instinktsicherheit und Souveränität eines wirklich erwachsenen und gestandenen RR`s diesbezüglich fasziniert mich immer wieder.
Ich denke, das kannst du in keiner Weise miteinander vergleichen. Also Hunde die im Schutzdienst laufen und da meine ich explizit nicht Polizei oder Grenzwachhunde sondern die die IPO machen, die agieren im besten Fall auf Befehl und für diese ist das Ganze einfach nur Spass. Bei uns im Verein hält sich schon lange eine "lustige Geschichte". Obwohl lustig ist es eigentlich nicht. Vor Jahren, als noch die harten Kerle ihre Hunde abführten, gab es ein Typ mit einem DS. Scharfer Hund und gut im Schutzdienst. Dieser Kerl hat sich aus welchen Gründen auch immer mit einem anderen verbal angelegt und das ganze ging so weit, dass ihn der andere verprügelt hat. Der Typ wollte seinen Schäfi auf den Angreifer hetzen und was tat dieser, lief mit eingeklemmter Rute davon und kam erst viel später wieder zurück.
Ich kenne viele solcher Schutzhunde, die tun nix ohne Befehl, dürfen sie auch nicht, sonst sind sie im IPO nicht zu gebrauchen.
Das wird ihnen mit Nachdruck abgewöhnt.
Diese Hunde handeln nicht so sehr aus Instinkt, nicht mal zwingend auf Befehl, dafür wurden sie auch nicht gezüchtet.
Der RR wurde aber genau dazu gezüchtet, der musste selber Entscheidungen treffen und das tun unsere "weichen Europäer" bisweilen wenns denn drauf ankommt immer noch.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Off-Topic:
Ich vergleiche ja auch nicht. Wie auch?
Mir fehlt ja ein Vergleich :blink:.
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
spechti
Off-Topic:
Ich vergleiche ja auch nicht. Wie auch?
Mir fehlt ja ein Vergleich :blink:.
Off-Topic:
:rolleyes::confused::rolleyes:
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AW: Der RR und sein natürlicher Schutztrieb.
Zitat:
Zitat von
spechti
Off-Topic:
Ich vergleiche ja auch nicht. Wie auch?
Mir fehlt ja ein Vergleich :blink:.
Mir fehlt der Vergleich nicht. Siehe oben.
In der geschilderten "Nachtübung" im SV wurden die Schäferhunde, egal welchen Ausbildungsstandes, alle mit den gleichen Aufgaben, die harmlos oder potentiel gefährlich sein konnten, konfrontiert.
Ja, es ist tatsächlich passiert, dass der "dekorierte" SchH3 Hund mit eingezogener Rute ins Vereinsheim lief, weil er mit einer Situation überfordert war. (Finde ich am Ende immer noch besser als einen Hund, der in so einer Lage wild um sich beisst!)
Unsere Jolly, eine Junghündin von ca. 9 Monaten, völlig untrainiert in Schutzhund Aufgaben, reagierte einfach unglaublich sicher:
wie durch ein Wunder für uns ungeübte HF konnte sie bei den gestellten Aufgaben sehr wohl unterscheiden, ob Gefahr drohte oder nicht.
Entsprechend reagierte sie. Ganz klar im Kopf, wie ich weiter oben schon beschrieben habe.
Dass sie so sauber reagierte, muß wohl gesunder Instinkt gewesen sein.
Hier zu trennen in Schäferhunde, die ja nur funktionieren, weil man dauernd mit ihnen erwünschte Verhaltensweisen im Schutzdienst trainiert, für die das alles ja nur "Spass" (??) ist und andererseits in die ja so "naturbelassenen" und daher in prekären Situationen instinktsicheren RRs ist nun wirklich ein wenig zu vordergründig, wenn nicht gar romantisierend.
Umso mehr, wenn man nicht beide aus eigener Anschauung kennt, d.h. nicht beide gehalten hat.
Wie sich das bei dir verhält, Dany, weiß ich nicht. Ich will dir mit meinen Gedanken auch nicht zu nahe treten. Als Hundetrainerin hast du da ja bestimmt deine Erfahrungswerte. :blink:
"Unser" SV hätte es sich sehr gewünscht, dass wir Jolly als SH ausbilden. Wir haben es nicht getan. So, wie sie war, hatte sie uns überzeugt und so konnten wir uns ein langes Hundeleben voll und ganz auf sie verlassen.
Nebenbei bemerkt - ein Hund, der auf einmal in den geschilderten Situationen selbst entscheiden darf (im Gegensatz zu seinem restlichen Dasein)... hmmm kann man da wirklich sicher sein, dass er die Lage, weil sein Instinkt ihn leitet, stets richtig beurteilt? "Richtig" im Sinne des Menschen, nicht zuletzt des HF, der evtl. enstehende Konsequenzen zu tragen hat, nicht "richtig" im Sinne des Hundes, der sich um die Folgen seines Handelns wohl kaum kümmern dürfte.