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Thema: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

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  1. #1
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Hallo, Gemeinde!

    Die Argumente "Pro Tierschutz-Hund" sind ja durchaus nachvollziehbar. Es gibt nur eben auch die andere Sichtweise. Unser erster Schäferhund stammte von einem anerkannten Züchter, hatte rote Papiere, wurde von einem hundeerfahrenen Halter gekauft - und landete trotzdem im Tierheim. Er war sein Leben lang kränklich, hatte am Ende eine Nervenschädigung, wodurch er die Kontrolle über die Hinterbeine verlor... Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.

    Unseren Vizsla hatten wir dann aus einer sogenannten Hobbyzucht. Eine Hündin, einmal gedeckt - 12 Welpen, die in der Familie aufwuchsen, alle tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt waren. Die Kleinen hatten natürlich keine Papiere, aber sowas brauche ich auch nicht. Mir reichte es, zu sehen, dass die Kleinen gut und liebevoll gehalten wurden.

    Auch unseren Neuesten haben wir erst mitgenommen, nachdem wir uns die Eltern angesehen und die Haltungsbedingungen beurteilen konnten. Das war die wichtigste Entscheidung.

    Dass die Nachfrage das Angebot bestimmt, ist in unserer Marktwirtschaft natürlich richtig. Es ist aber auch nicht selbstverständlich. Wenn ich mir die Lage in Spanien oder Rumänien - um nur zwei Länder zu nennen! - ansehe, dann komme ich zu dem Schluss, dass das Angebot auch ganz ohne Nachfrage sehr groß werden kann. Und was macht so ein "Züchter", wenn er seine Welpen nicht los wird? Hierzulande gehen die Tiere zum Glück überwiegend ins Tierheim und werden dann als Tierschutzhunde vermittelt. Überwiegend! Es soll aber auch "Züchter" geben, denen ganz andere Lösungen einfallen.

    Ich wollte aber eigentlich gar keine Diskussion über dieses Thema lostreten. Eigentlich wollte ich dem Fragesteller nur meinen persönlichen Rat geben, nach Bauchgefühl zu entscheiden. Er sollte den Hund nehmen, in den er sich "verliebt". Egal wo er herkommt.

    LG Jochen

  2. #2
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Pinky4
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Ich finde nicht, dass diese Diskussion hier so fehl am Platze ist. Der Thread soll ja auch zur Entscheidungsfindung beitragen - auch für andere Interessierte, die darüber stolpern.
    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
    DAS ist definitiv NICHT die gängige Praxis, dass "Wurfpaare" in Zwingern leben.
    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    Unseren Vizsla hatten wir dann aus einer sogenannten Hobbyzucht. Eine Hündin, einmal gedeckt - 12 Welpen, die in der Familie aufwuchsen, alle tierärztlich untersucht, geimpft und gechipt waren. Die Kleinen hatten natürlich keine Papiere, aber sowas brauche ich auch nicht. Mir reichte es, zu sehen, dass die Kleinen gut und liebevoll gehalten wurden.
    Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt. Und selbst der tollste Tierarzt kann, wenn er einen Welpen untersucht, nicht erraten, welche Veranlagungen das Würmchen evtl. bereits genetisch mit auf den Weg bekommen hat. Die liebevollen Haltungsbedingungen helfen einen Dreck, wenn der Hund mit HD/ED/... zu kämpfen hat.
    Und auch das sieht der Tierarzt dem Welpen in der Regel nicht an.
    Geändert von Pinky4 (19.10.2017 um 09:07 Uhr)

  3. #3
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Pinky4 Beitrag anzeigen
    Ich finde nicht, dass diese Diskussion hier so fehl am Platze ist. Der Thread soll ja auch zur Entscheidungsfindung beitragen - auch für andere Interessierte, die darüber stolpern.

    Ich bin gern bereit, hier weiter zu diskutieren. Ich frage mich nur, ob mit der Diskussion noch auf die Interessen des Fragestellers eingehen. Ich hab ja nicht vorgeschlagen, die Diskussion einzustellen. Hab nur die Frage aufgeworfen, ob wir woanders weiterreden sollten.

    Zitat Zitat von Pinky4 Beitrag anzeigen
    DAS ist definitiv NICHT die gängige Praxis, dass "Wurfpaare" in Zwingern leben.
    Nicht? Wie ist denn die gängige Praxis? Bei den Züchtern, die Welpen mit Papieren und dem "von" im zumeist barock klingenden Namen verkaufen dürfen (legitimiert nicht etwa durch staatliche Behörden, sondern durch Vereine), ist es doch wohl so, dass eine beachtlich große Zahl dieser Züchter das nicht nur altruistisch aus Tierliebe tut, sondern auch durchaus eine "Vergütung" in Form von Euros erwartet. Nun mag sich jeder Diskussionsteilnehmer mal durchrechnen, wie viele Welpen pro Jahr "entstehen" müssen, damit nach Abzug aller Kosten für Futter, Tierärzte, Unterbringung... ein Einkommen über Hartz-IV-Niveau dabei rauskommt. Selbst wenn die Hundezucht nur ein "Nebenerwerb" ist.

    Ich habe Mathematik immer gehasst. Deshalb rechne ich jetzt nicht durch, wie viele Welpen nötig sind. Ich behaupte ganz frech, dass ein Wurfpaar nicht reicht, um solche Einnahmen zu "generieren". Ich bin sogar so frech, zu behaupten, dass auch zwei oder drei Wurfpaare nicht oder bestenfalls notdürftig reichen.

    Wie bringt so ein Züchter dann seine mindestens drei Wurfpaare unter? Im eigenen Wohnzimmer? Drei Hundepaare mit drei Würfen in einem Raum/Haus? Da würde binnen Minuten Blut fließen! Wir wissen doch, wie Hunde-Mütter reagieren, wenn fremde Hunde ihren Welpen zu nahe kommen. Wir wissen doch, wie es Welpen ergeht, wenn sie in einem Umfeld zur Welt kommen, in dem zu viele Hunde auf zu engem Raum leben.

    Wie sehen die Lösungsmöglichkeiten aus? Aus meiner Sicht gibt es genau zwei. Erstens: Ankauf von Land. Die Anzahl der benötigten Hektar hängt von der Anzahl der Wurfpaare ab. Zweitens: Zwingerhaltung. Welche Lösung ist Deiner Meinung nach Standard?

    Bezogen auf Vizslas, die hier ja eigentlich gar nicht Thema sein sollten, muss ich sagen, dass die Haltungsbedingungen bei einem "professionellen" Züchter eigentlich völlig artfremd sein müssen. So ein Vizsla braucht einfach eine SEHR enge Bindung an "seine Menschen". Der will abends nicht aufs Sofa! Der will aufs Sofa und dann sofort auf den Schoß von Herrchen oder Frauchen. Folgerichtig sagen viele Züchter inzwischen, dass sie ihre Vizslas nicht in Zwingerhaltung abgeben. Da würden die armen Kerlchen völlig verkümmern.

    Und wie soll jetzt ein professioneller Vizsla-Züchter mehrere Würfe von Welpen "mit Familienanschluss" aufziehen????

    Da nehme ich doch lieber einen Vizsla aus einer "wilden Hobbyzucht". Pfeiff auf Papiere von irgendeinem Zuchtverband. Ist aber nur meine Meinung.

    Zitat Zitat von Pinky4 Beitrag anzeigen
    Tierarzt ist nicht gleich Tierarzt. Und selbst der tollste Tierarzt kann, wenn er einen Welpen untersucht, nicht erraten, welche Veranlagungen das Würmchen evtl. bereits genetisch mit auf den Weg bekommen hat. Die liebevollen Haltungsbedingungen helfen einen Dreck, wenn der Hund mit HD/ED/... zu kämpfen hat.
    Und auch das sieht der Tierarzt dem Welpen in der Regel nicht an.
    Ist das bei einem vereinsgebundenen Züchter anders als bei einem "wilden Züchter"? Wenn ja: Warum gibt es dann so viele Hunde mit "offiziellen" Papieren, die aufgrund von HD/ED/erblicher Krebsdisposition (...) frühzeitig sterben?????

    LG

    Jochen

  4. #4
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    nochmals, josch: wer?


    oder:
    sind das vllt nur wilde vermutungen und fantastereien deinerseits? willst du am ende nur provozieren?
    Geändert von Heins (19.10.2017 um 20:03 Uhr) Grund: +,
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  5. #5
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Heins Beitrag anzeigen
    nochmals, josch: wer?


    oder:
    sind das vllt nur wilde vermutungen und fantastereien deinerseits? willst du am ende nur provozieren?
    Sorry, aber ich bin wohl zu blöd. Ich verstehe Deine Frage nicht. Kannst Du sie bitte nochmal so stellen, dass auch ich sie verstehe? Also bitte möglichst "einfach"... Danke

    LG

    Jochen

  6. #6
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Warst du denn überhaupt schon einmal bei einem VDH-Züchter? Liest sich nämlich für mich nicht so. Die allermeisten sind ganz normale Hundehalter. Und die Haltungsbedingungen werden (im Gegensatz zum Vermehrer) überprüft. Zur HD-Frage: Du darfst als Züchter im Verein die Auswertung gar nicht bei deinem "Feld-Wald-Wiesen"-TA machen lassen. Und natürlich kann auch ein Züchterhund krank werden. Aber genetische Dispositionen kann ich nur dann irgendwie nachvollziehen, wenn die Daten der Elterntiere und vorheriger Generationen vorliegen. Dafür brauche ich erstens eine Ahnentafel, auf der das festgehalten ist, und zweitens belastbare Ergebnisse von qualifizierten Fachleuten.
    Geändert von Pinky4 (19.10.2017 um 20:02 Uhr)

  7. #7
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    ...


    Nicht? Wie ist denn die gängige Praxis? ...
    Ich kenne mittlerweile fünf Ridgebackzüchter im VDH aus drei verschiedenen Ländern persönlich. Dort ist die gängige Praxis, dass die Hunde im Haus leben, mit im Bett schlafen und völlig normale Familienhunde sind.

    Es werden teils sehr weite Wege in Kauf genommen, um den passenden Rüden zu besuchen und den Genpool möglichst weit zu halten. Das kann dann schon mal quer durch Europa gehen. Da werden im Vorfeld Nachzuchten besichtigt, sich viele Gedanken gemacht und Kranken- sowie Erfolgsgeschichten recherchiert.
    Die Welpen sind von Geburt an mit im Haus und werden in den ersten Wochen 24 h/7 Tage betreut. Wenn es irgendeinen, noch so kleinen Grund zur Unsicherheit gibt, ist der Tierarzt da. Später werden sie mit allen Alltagsdingen vertraut gemacht. Sie werden mit passendem Futter ernährt, es wird auf das Wohlergehen der Mutter geachtet und dass sie genug Pausen bekommt. Die Wurfkiste und die Aufenthaltsplätze der Welpen werden dauerhaft sauber gehalten. Sie werden entwurmt, geimpft, gechipt und mehrfach ärztlich untersucht. Vor der Abgabe gibt es eine Wurfabnahme durch einen Zuchtwart. Die Interessenten für die Welpen werden persönlich zum Besuch erwartet und müssen bei Nichtgefallen mit einer Absage rechnen.

    So sieht das aus und so sollte es für meinen Geschmack auch sein.

    Gruß, Marion
    milson, Heins, Stefanie R. and 9 others like this.

  8. #8
    Jajosel
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Off-Topic:

    Stefanie,
    ich für meinen Teil kenne diesen Standard sehr wohl.
    Und seit wir unsere DSHündin Jolly hatten (späte 90er Jahre), haben wir uns jeden DSH, der irgendwo unsere Wege kreuzte, ganz genau angeschaut.
    Leider war es in der Tat so, dass keiner mit stabiler Hinterhand daherkam. Teilweise war es sogar so, dass ein leichter seitlicher Druck gegen die Hüfte reichte, damit das Tier (fast) umfiel.

    So ein Hund ist einfach nicht gesund und von seiner Eignung als "Gebrauchshund" meilenweit entfernt.
    Wieviele DSH sieht man denn noch bei der Polizei z.B. Warum wohl haben sie sich für andere, "härtere" Rassen entschieden?

    Dieses Phänomen des untauglich gezüchteten Hundes liegt nicht am Standard, sagst du?
    Sondern an den Richtern?

    Die Grund für die Entwicklung der von dir beschriebenen Extreme ist aus meiner Sicht zu einem großen Teil bei Zuchtschauen (heute eher Ausstellungen genannt) zu suchen. Richtern kommt dort eine große Verantwortung zu.
    Noch trauriger. Dann stimmt doch etwas mit den Richtern nicht, oder/und mit den Auswahlkriterien für die Richter.

    Abgesehen davon, dass es mir in höchstem Maße missfällt, dass man Hunde mit dem Winkelmesser vermisst - aber das ist halt meine individuelle Einschätzung - will man denn nicht (ein)sehen, dass der ausgefeilteste Zuchtstandard nichts nützt, sondern höchst kontraproduktiv ist, wenn die Zuchtergebnisse körperliche Beeinträchtigungen davontragen?

    Ich spreche natürlich - fachfremd - vom DSH, aber ich glaube, dass viele von meinen Feststellungen auch für andere Hunderassen zutreffen.

    Wie das beim RR aktuell aussieht, und welche Entwicklungen zu erwarten (befürchten) sind, kannst du mit Sicherheit weit besser beurteilen. In diesem Zusammenhang erscheint mir auffallend, dass RRs immer größer und schwerer werden. Z.B.

    Deinen Post habe ich wirklich mit Interesse gelesen.
    Ich glaube dir deine Worte
    Ich bin, wenn ich mir unsere drei Schätze angucke, jeden Tag wieder froh darüber, dass es Züchter gibt, die RRs nach einem vorgegebenen Standard züchten.
    Nun bist du sicher jemand, der sich in der RR Zucht auskennt, was es dir mit Sicherheit ermöglicht hat, dir Hunde von Züchtern auszusuchen, die die dir wichtigen Voraussetzungen mitbringen.

    Das trifft wahrscheinlich nicht für jeden RR Interessierten zu, auch nicht für jene, die sich wirklich bemühen, das Richtige zu tun. Doch auch diese müssten doch davon ausgehen können, dass der Rassenstandard so realisiert wird, dass sie nicht am Ende einen kranken Hund haben.

    Und noch etwas: "Schätze" gibt es auch ohne Standard, ohne Papiere. Ganz bestimmt! ich kenne ein paar
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  9. #9
    Erfahrener Benutzer
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Off-Topic:

    Zitat Zitat von Jajosel Beitrag anzeigen
    Stefanie,
    ich für meinen Teil kenne diesen Standard sehr wohl.
    Und seit wir unsere DSHündin Jolly hatten (späte 90er Jahre), haben wir uns jeden DSH, der irgendwo unsere Wege kreuzte, ganz genau angeschaut.
    Leider war es in der Tat so, dass keiner mit stabiler Hinterhand daherkam. Teilweise war es sogar so, dass ein leichter seitlicher Druck gegen die Hüfte reichte, damit das Tier (fast) umfiel.

    So ein Hund ist einfach nicht gesund und von seiner Eignung als "Gebrauchshund" meilenweit entfernt.
    Wieviele DSH sieht man denn noch bei der Polizei z.B. Warum wohl haben sie sich für andere, "härtere" Rassen entschieden?

    Sehe ich genauso. Es ist in der Tat so, dass die DSH-Züchter in den alten Bundesländern zum Teil "Schau-Linien" gezüchtet haben. Hunde aus Arbeitslinien wurden "unbeliebter", weil sie vielen Menschen, die einen "Familienhund" suchten, meist zu kernig waren. Unser Hund kam leider aus einer Schaulinie. Wir haben ihn trotzdem aus dem Tierheim geholt, weil er einfach ein toller Kerl war.

    Solche Auswüchse gab es in der ehemaligen DDR nicht. Da behielten die DSH ihren geraden Rücken. Wer es nicht glaubt, kann ja mal nach den Stichworten Ost- und West-Linien googeln.



    Noch ein Nachsatz zum Thema "Züchter": Es gibt in den großen, anerkannten Verbänden sowohl Züchter, die ihre Zucht als Hobby betreiben. Die haben meist nur einen, vielleicht zwei Hunde (Hündinnen) und reisen in der Tat gern rum, um passende Deckrüden zu finden. Es gibt daneben aber auch Züchter, die die Zucht kommerziell betreiben. Auch die sind Mitglied der hier als vertrauenswürdig eingestuften Verbände! Und die kommen gar nicht mit nur ein zwei Hündinnen aus, weil sie die Tiere nicht laufend decken lassen dürfen. Bei diesen Züchtern finden sich regelmäßig ganze Rudel. Vier Hündinnen und zwei Rüden sind da keine Seltenheit. Und diese Züchter als "Vermehrer" zu bezeichnen und ihnen die Seriösität abzusprechen, halte ich für SEHR gewagt! Ich stelle hier jetzt keine Links zu solchen Züchtern ein, weil das nach dem Diskussionsverlauf als "Pranger" verstanden werden könnte. Aber die lassen sich ja leicht auf den Verbandsseiten finden....

    Ich persönlich würde auch einen Züchter der ersten Kategorie bevorzugen. Mich interessiert dabei nichtmal, ob der Züchter einem Verband angehört (auch wenn denen hier von einigen Diskussionsteilnehmern der Status des Züchters nicht zugebilligt wird...). Viel wichtiger als die "Papiere" finde ich es, die Hündin (und am liebsten auch den Rüden...) zu sehen und mir selbst ein Bild über das Wesen der Tiere und über die Haltungsbedingungen machen zu können.

    Dass beim RR gegenwärtig glücklicherweise noch die "Hobby-Züchter" der ersten Kategorie in der Mehrzahl sind, liegt sicher daran, dass der RR noch nicht so verbreitet ist, wie sogenannte Moderassen.

    LG

    Jochen
    Geändert von Josch (20.10.2017 um 14:45 Uhr)

  10. #10
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Off-Topic:

    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    .. liegt sicher daran, dass der RR noch nicht so verbreitet ist, wie sogenannte Moderassen. ..
    ich fürchte, josch lebt in einer anderen welt.

    @josch, du bist mir immer noch eine antwort schuldig. (zur erinnerung: wer?)
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  11. #11
    Schnurzelpurpserin Avatar von dissens
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Jajosel Beitrag anzeigen
    Nun bist du sicher jemand, der sich in der RR Zucht auskennt, was es dir mit Sicherheit ermöglicht hat, dir Hunde von Züchtern auszusuchen, die die dir wichtigen Voraussetzungen mitbringen.

    Das trifft wahrscheinlich nicht für jeden RR Interessierten zu, auch nicht für jene, die sich wirklich bemühen, das Richtige zu tun. Doch auch diese müssten doch davon ausgehen können, dass der Rassenstandard so realisiert wird, dass sie nicht am Ende einen kranken Hund haben.
    Nun ja. Egal ob man einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto kaufen möchte - sich vorab zu informieren, ist per se nicht schädlich und nicht verboten. Einfach davon auszugehen, dass jeder, der einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto verkauft, ein netter Mensch mit nur allerbesten Intentionen ist, ... das wäre reichlich naiv, nicht wahr?

    Idealerweise informiert man sich so umfangreich, dass man hinterher nicht das totale Mängelexemplar aufm Sofa liegen oder aufm Hof stehen hat.

    Und ausgerechnet Stefanie hat sich m.E. nun wirklich genug Mühe gegeben, dem RR-Interessierten die relevanten Informationen möglichst niedrigschwellig zugängig (zugänglich? Mein Sprachmodul klemmt gerade) zu machen.
    Lesen muss man das Buch dann aber schon selbst.
    Off-Topic:


    Wobei ... Stefanie - Hörbuch?
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  12. #12
    Jajosel
    Gast

    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von dissens Beitrag anzeigen
    Nun ja. Egal ob man einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto kaufen möchte - sich vorab zu informieren, ist per se nicht schädlich und nicht verboten. Einfach davon auszugehen, dass jeder, der einen Hund, ein Pferd, eine Katze oder ein Auto verkauft, ein netter Mensch mit nur allerbesten Intentionen ist, ... das wäre reichlich naiv, nicht wahr?

    Idealerweise informiert man sich so umfangreich, dass man hinterher nicht das totale Mängelexemplar aufm Sofa liegen oder aufm Hof stehen hat.
    Das ist doch sonnenklar, Tina, und braucht nicht besonders betont zu werden
    Obwohl.... für Autos gibt es detallierte Infobroschüren.
    Und auch wer die in aller Ausführlichkeit studiert hat, und, und, und.... klingelt da was?

    Ungleich schwieriger ist es für den Otto Normalverbraucher, der keine besonderen informativen Beziehungen in Sachen Hundezucht hat, so tief in die Materie einzudringen, dass er grobe Kauffehler ausschliessen kann.
    Und wie lange kann es dauern, die Sache mit der gebotenen (?) Gründlichkeit anzugehen?
    Viel zu lange für den "normalen" Interessenten.

    Ja. Aber dann kann man ja ihm immer noch sagen wenn etwas schief gegangen ist: Selbst schuld! Doch nicht von DEM Züchter! Weisst du denn nicht, dass...?

    Ich jedenfalls fände es schlimm, wenn man dem Käufer, der sich auf DIE namhafte Hundezucht Organisation und deren Züchter verlässt, Naivität vorwerfen würde.

    Von diesem Blickwinkel aus betrachtet, kann er eben auch zum Vermehrer gehen.
    Dann träfe ihn der Vorwurf zu recht.

  13. #13
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Off-Topic:

    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    ..
    Und VDH-Züchter züchten schließlich auch, weil sie Geld verdienen wollen. Meist auch mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben.
    wer züchtet 'mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben', wer?
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  14. #14
    Schnurzelpurpserin Avatar von dissens
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Josch, DAS war Heins' Frage:
    Zitat Zitat von Heins Beitrag anzeigen
    Off-Topic:

    wer züchtet 'mit mehreren Wurfpaaren, die in Zwingern leben', wer?
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  15. #15
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Ich verstehe nicht Josch, was Du unter Wurfpaaren verstehst....Man braucht doch keine bestimmten "Paare".
    Sicher gibt es Züchter bei denen auch ein Rüde lebt, der aber ja nicht mit einer bestimmten Hündin verheiratet ist.
    Normalerweise fährt man mit seiner Hündin zum präferierten Rüden zum decken.
    Da solltest Du Dich vielleicht etwas besser über gängige Zuchtpraxis informieren.
    Geändert von Balou (19.10.2017 um 21:10 Uhr)
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    Viele Grüße von Berit mit Gunvald RRxLR und Edda BM und unvergessen Frieda, Ambar und Balou

  16. #16
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Balou Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nicht Joschka, was Du unter Wurfpaaren verstehst....Man braucht doch keine bestimmten "Paare".
    Sicher gibt es Züchter bei denen auch ein Rüde lebt, der aber ja nicht mit einer bestimmten Hündin verheiratet ist.
    Normalerweise fährt man mit seiner Hündin zum präferierten Rüden zum decken.
    Da solltest Du Dich vielleicht etwas besser über gängige Zuchtpraxis informieren.
    Mit dem Begriff "Wurfpaar" meine dass man einen Rüden und eine Hündin (kombiniert: ein Paar) zusammenbringen muss, wenn man will, dass sie Welpen werfen. Ein "Züchter" sorgt in dem Fall dafür, dass eine ganz bestimmte Hündin mit einem ganz bestimmten Rüden zusammenkommt, weil er ja bestimmte Merkmale durchsetzen will. So hat Mendel das schon mit seinen Bohnen gemacht. Da Bohnen nicht in Zwinger gesperrt werden können, hat er halt Tütchen benutzt, um unerwünschte Befruchtungen zu vermeiden.

    Führt aber von der Diskussion weg. Frage an alle Kritiker: Wie halten denn professionelle Züchter heutzutage üblicherweise ihre "Zucht-Paare"? In Wohnzimmer? Zwinger gibt es nicht mehr?

    LG

    Jochen

  17. #17
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Balou
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Die Züchterin meiner Hunde hat diese ganz normal bei sich im Haus, die Welpen haben anfangs ein Zimmer mit Wurfbox und später laufen sie in Haus und Garten genau wie die Großen.
    Zum decken ist sie schon quer durch Europa gefahren, und musste nicht auf einen hauseigenen Beschäler zurückgreifen. So einfach ist das.
    Viele Grüße von Berit mit Gunvald RRxLR und Edda BM und unvergessen Frieda, Ambar und Balou

  18. #18
    Erfahrener Benutzer
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Balou Beitrag anzeigen
    Die Züchterin meiner Hunde hat diese ganz normal bei sich im Haus, die Welpen haben anfangs ein Zimmer mit Wurfbox und später laufen sie in Haus und Garten genau wie die Großen.
    Zum decken ist sie schon quer durch Europa gefahren, und musste nicht auf einen hauseigenen Beschäler zurückgreifen. So einfach ist das.
    Und das ist auch die beste Art, Hunde zu vermehren! Finde ich jedenfalls! Deshalb habe ich mir/haben wir uns mittlerweile den zweiten Hund aus dieser Art der "Vermehrung/Zucht" ins Haus geholt. Nur: Kann ein professioneller "Züchter" mit Zugehörigkeit zum VDH auf diese Weise seinen Lebensunterhalt bestreiten?

    Schau Dir doch mal die Züchter an, die auf den allseits bekannten Portalen Welpen mit Papieren von preisgekrönten Eltern anbieten (gleichgültig von welcher Rasse!) Das ist doch genau die Frage, über die wir hier die ganze Zeit diskutieren! Muss es unbedingt ein VDH-Züchter sein, der sowohl für die Rüden als auch für die Hündinnen seitenlange Herkunftsnachweise liefen kann und der pro Jahr hundert Welpen liefern kann??? Oder kann man als Otto-Normal-Hundefreund auch mal einen Welpen nehmen, der KEINE Papiere braucht, in denen irgendwelche Weltsieger als Eltern drinstehen?


    LG

    Jochen
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  19. #19
    Jajosel
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Also - das mit den "Wurfpaaren" wäre mir auch neu.
    Es gibt wohl Züchter und sicher auch andere, wo der Rüde mit im "Zuchtrudel" ist, die Regel ist das sicher nicht.
    Dazu schreibt @Balou sicher zutreffend, wie es im Normalfall läuft.

    Je nach Rasse gibt es durch die entsprechenden Vereine Vorgaben, was Zahl der Hündinnen, deren Mindest- bzw. Höchstalter zur Belegung uvm. regeln
    Vermutlich gilt ähnliches auch für den Einsatz der Deckrüden.
    Ich weiß das nicht exakt, doch hier gibt es einige Kundige auf diesem Gebiet und nicht zuletzt kannst du das auch im Netz recherchieren. So, wie du das schreibst, läuft es sicher nicht in der gängigen VdH Vereinspraxis.

    Doch - wie schon weiter oben angedeutet, es gibt immer mal Ausnahmen, Wege, die Regularien zu umgehen oder sehr großzügig auszulegen. Im Sinne der Züchter meine ich.

    Das trifft nach meiner Erfahrung auch für VerbandsTÄe zu. Ich habe selbst mit meiner DSHündin erlebt, dass der
    Hüftbefund, die mein Haus TA und auch andere kompetente TÄe als "mittlere HD" beurteilten, vom Verbands TA als fehlerfrei beurteilt wurde.
    Hätte ich also den Weg begangen, der nötig ist, um selbst züchten zu können - an dieser Hüfte wäre das nicht gescheitert. Allerdings zeigte die Hündin trotz Schonung ab ca. 7 Jahren deutliche Ausfallerscheinungen der Hinterhand.
    Überrascht hat mich das nicht.
    Ich jedenfalls glaube nicht (mehr) daran, dass von VerbandsTÄen immer so befundet wird, dass dies dem viel gepriesenen Wohl der Rasse zuträglich ist.

    Das soll natürlich jetzt nicht heissen, dass deshalb die Abkömmlinge völlig unkontrollierten Vermehrertums denen einer VdH Zucht vorzuziehen sei. Ganz sicher nicht. Ist ja auch klar, warum nicht.

    Der Einzelfall wird im Laufe des Hundelebens erweisen, ob der Hund mit Papieren der gesündere ist verglichen mit dem "papierlosen". Das kann so oder so ausgehen.

    Wovor meiner Erfahrung nach zu warnen ist, ist es, allzu leichtgläubig anzunehmen, dass schon alles gut werden wird, wenn man nur den Hundekauf beim VdH Züchter tätigt.

    Der VdH ist nur in 2. Linie ein Garant für das Wohl der Tiere (wenn überhaupt, Stichwort Qualzuchten), er arbeitet aber hervorrragend für die (finanziellen) Interessen der angeschlossenen Züchter.
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  20. #20
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Jajosel Beitrag anzeigen
    Also - das mit den "Wurfpaaren" wäre mir auch neu.
    Es gibt wohl Züchter und sicher auch andere, wo der Rüde mit im "Zuchtrudel" ist, die Regel ist das sicher nicht.
    Dazu schreibt @Balou sicher zutreffend, wie es im Normalfall läuft.
    Willst Du jetzt wirklich in Abrede stellen, dass die "großen" (und zumeist auch "teuren") Züchter beim Welpenverkauf mit den Preisen werben, die ihre Hunde so gewonnen haben? Ich kann nichtmal mehr die Zahl der "Wurfanküngigungen" zählen, in denen Begriffe wie "Weltsieger" auftauchen. Und nochmal: Schau auf die Internetseiten der großen, angesehenen Züchter. Da kannst Du sehr genau nachlesen, wie viele Rüden und wie viele Hündinnen die zur Zucht einsetzen. Daran ist auch überhaupt nichts schlimmes! Sollen die doch so machen! Mir sind deren Kriterien nur völlig egal!

    LG

    Jochen

  21. #21
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von dissens Beitrag anzeigen
    Josch, DAS war Heins' Frage:
    Lieber Dissens, ich hatte diese Frage längst beantwortet!

    Hier nochmal die Gegenfrage: Wie züchtet ein "professioneller" Züchter, wenn er seine Zuchtpaare nicht in Zwingern halten will? Wie hält er sie denn sonst? Komm: Erleuchte mich!

    Worum geht es Dir eigentlich?

    Geht es um den Begriff "Zuchtpaare"? Im Bio-Unterricht an der Schule habe ich gelernt, dass für die Fortpflanzung immer ein Männlein und ein Weiblein erforderlich ist. Außer bei Quallen. Bei Fröschen solle es auch Ausnahmen geben. Bei Hunden habe ich aber noch NIE von irgendwelchen Ausnahmen gehört. Also: Wie züchten Züchter Deiner Meinung nach???

    Ich muss eingestehen, dass ich gerade stinkend sauer bin, weil ich mich an meinen ersten Hund erinnere! Der arme Bursche (zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt!) ist zum Einschläfern zum Tierarzet gekommen, weil er binnen weniger Tage die Kontrolle über seine Hinterbeine verloren hat. Es handelte sich um einen Schäferhund mit roten Papieren, er stammte aus einer von irgendeinem Verein "kontrollierten" Zucht, die irgendeinem schwachsinnigen "Standard" gehorchte, der kürzere Hinterbeine als Vorderbeine verlangte. Stichwort: Abfallender Rücken. Dass die Folge davon so unschöne Erscheinungen wie HD und Nervenschädigungen an den Hinterläufen sein können - mein Gott, scheiß drauf! Hauptsache er entspricht dem Stsandard. Oder????

    Denk mal zurück an die 1990er Jahre! Da tauchten in Westdeutschland plötzlich Schäferhunde auf, die NICHT diesem völlig schwachsinnigen Standard entsprachen!

    Und stinkend sauer bin ich gerade, weil ich solche "Argumente" lesen muss, während mir gerade lebhaft in Erinnerung kommt, wie der alte Berti sich an meinen Arm angeschmiegt hat, als er zum letzten Mal eingeschlafen ist...!

    Und jetzt nochmal: Er stammte NICHT von irgendeinem unkontrollierten Hinterhof-Erzeuger! Er hatte rote Papiere, die von irgendeinem Verein erteilte "Zuchtgenehmigung" - und war trotzdem aufgrund von irgendwelchen willkürlichen "Standards" kaputtgezüchtet! Es hat uns einen Haufen Geld gekostet, dass er trotz all seiner "Mängel" 13 Jahre alt geworden ist. Der erste Besitzer hat nur zwei Jahre durchgehalten. Dann ist der arme Bursche im Tierheim gelandet.

    Und jetzt zum dritten Mal: vom "zugelassenen" Züchter, aus "kontrollierter" Zucht, mit allen tieraärztlichen Untersuchungen und Belegen, mit allen "zuchtrelevanten" Belegen (Ahnentafel und blablabla...)

    Leute, singt mir hier bitte nicht das hohe Lied von der tierschützerischen Leistung, die angeblich ausschließlich vereinsangehörige Hundezüchter erbringen können, die irgendwelchen "Standards" folgen! Von den vier Hunden, die wir bisher hatten, stammte nur EINER aus so einer "kontrollierten" und angeblich allein vertrauenswürdigen Zucht. Und der war gesundheitlich die ärmste Wurst von allen vieren!
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  22. #22
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Die von Dir gewünschte Erleuchtung ging aus meinem Post hervor, man braucht keinen Rüden vor Ort, seit Erfindung des PKW kann man diesen nutzen und mit seiner Hündin zu einem Deckrüden fahren.
    Viele Grüße von Berit mit Gunvald RRxLR und Edda BM und unvergessen Frieda, Ambar und Balou

  23. #23
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Balou Beitrag anzeigen
    Die von Dir gewünschte Erleuchtung ging aus meinem Post hervor, man braucht keinen Rüden vor Ort, seit Erfindung des PKW kann man diesen nutzen und mit seiner Hündin zu einem Deckrüden fahren.
    Oh, vielen lieben Dank für diese Erleuchtung!

    Jemand, der so verfährt, ist aber nach der Definition einiger Leute hier kein "Züchter" sondern ein "Vermehrer"! Die meisten "Züchter", die Junghunde anbieten, liefern Ahnentafeln dazu. Die meisten dieser Züchter haben mehrere Deckrüden und mehrere Hündinnen, die regelmäßige mit den Deckrüden zu Zuchtpaaren verbandelt werden. Auf die Weise tauchen dann in den den Welpen-Angebotsseiten die diversen Anzeigen auf, in denen man nachlesen kann, wie viele FCI-Weltmeistertitel der Vater gewonnen hat und wie oft die Mutter prämiert wurde.

    Besuch mal eine beliebige Seite eines professionellen Hundezüchters und schau Dir dort an, wie viele Wurfpaare die jeweils haben.

  24. #24
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    Oh, vielen lieben Dank für diese Erleuchtung!

    Jemand, der so verfährt, ist aber nach der Definition einiger Leute hier kein "Züchter" sondern ein "Vermehrer"! Die meisten "Züchter", die Junghunde anbieten, liefern Ahnentafeln dazu. Die meisten dieser Züchter haben mehrere Deckrüden und mehrere Hündinnen, die regelmäßige mit den Deckrüden zu Zuchtpaaren verbandelt werden. Auf die Weise tauchen dann in den den Welpen-Angebotsseiten die diversen Anzeigen auf, in denen man nachlesen kann, wie viele FCI-Weltmeistertitel der Vater gewonnen hat und wie oft die Mutter prämiert wurde.

    Besuch mal eine beliebige Seite eines professionellen Hundezüchters und schau Dir dort an, wie viele Wurfpaare die jeweils haben.
    Ähm nein, das ist nicht die Definition von Vermehrern, dann hast Du hier nicht richtig gelesen. Die meisten VdH Züchter handhaben es so, dass sie zu ausgewählten Rüden fahren. Es sind eher die Vermehrer, die eine Rüden von "umme Ecke" aus Gründen der Bequemlichkeit nutzen.
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    Viele Grüße von Berit mit Gunvald RRxLR und Edda BM und unvergessen Frieda, Ambar und Balou

  25. #25
    BamBam, Hellboy & Sonny Avatar von Stefanie R.
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    Standard AW: RR aus dem Tierheim ohne Hundeerfahrung?

    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    Geht es um den Begriff "Zuchtpaare"? Im Bio-Unterricht an der Schule habe ich gelernt, dass für die Fortpflanzung immer ein Männlein und ein Weiblein erforderlich ist.
    Züchter, die diesen Namen auch verdienen, verpaaren nicht ständig und immer wieder die bei ihnen lebenden Hündinnen mit dem möglicherweise vorhandenen Rüden, weil es so bequem ist und der letzte Wurf ja soooo großartig war.

    Der Normalfall ist, dass Züchter (und ich meine damit wieder diejenigen, die diesen Namen auch verdienen) sich einen Deckrüden zur Hündin suchen, der diese ergänzt. Der passende Rüde kann im Glücksfall in der Nachbarschaft oder zumindest in der Nähe leben, in den allermeisten Fällen ist aber nicht einmal das gegeben. Es gibt sogar Züchter, die fahren mit ihrer Hündin ins Ausland, um sie dort belegen zu lassen.

    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    er stammte aus einer von irgendeinem Verein "kontrollierten" Zucht, die irgendeinem schwachsinnigen "Standard" gehorchte, der kürzere Hinterbeine als Vorderbeine verlangte. Stichwort: Abfallender Rücken. Dass die Folge davon so unschöne Erscheinungen wie HD und Nervenschädigungen an den Hinterläufen sein können - mein Gott, scheiß drauf! Hauptsache er entspricht dem Stsandard. Oder????
    Ich frage mich, ob du diesen sagenhaften Schäferhund-Standard mit der Nummer 166 schonmal gelesen hast? Das kann man unter anderem hier

    Da steht

    "Gliedmaßen
    Vorhand

    Die Vordergliedmaßen sind von allen Seiten gesehen gerade, von vorn gesehen absolut parallel.
    Schulterblatt und Oberarm sind von gleicher Länge und mittels kräftiger Bemuskelung fest am Rumpf angelagert. Die Winkelung von Schulterblatt und Oberarm beträgt im Idealfall 90°, im Regelfall bis 110°.

    Die Ellenbogen dürfen weder im Stand noch in der Bewegung ausgedreht werden und ebenso nicht eingedrückt sein. Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen gerade und zueinander absolut parallel stehend, trocken und fest bemuskelt. Der Vordermittelfuß hat eine Länge von ca. 1/3 des Unterarmes und hat einen Winkel von ca. 20° bis 22° zu diesem. Sowohl ein zu schräg stehender Vordermittelfuß (mehr als 22°) als auch ein steil stehender Vordermittelfuß (weniger als 20°) beeinträchtigen die Gebrauchseignung, insbesondere die Ausdauerfähigkeit.

    Die Pfoten sind rundlich, gut geschlossen und gewölbt, die Sohlen hart, aber nicht spröde. Die Nägel sind kräftig und von dunkler Farbe.

    Hinterhand
    Die Stellung der Hinterläufe ist leicht rückständig, wobei die Hintergliedmaßen von hinten gesehen parallel zueinander stehen. Oberschenkel und Unterschenkel sind von annähernd gleicher Länge und bilden einen Winkel von ca. 120°, die Keulen sind kräftig und gut bemuskelt.
    Die Sprunggelenke sind kräftig ausgebildet und fest, der Hintermittelfuß steht senkrecht unter dem Sprunggelenk.
    Die Pfoten sind geschlossen, leicht gewölbt, die Ballen hart und von dunkler Farbe, die Nägel kräftig, gewölbt und ebenfalls von dunkler Farbe."

    Da steht nix davon, dass die Hinterbeine kürzer sein sollen als die Vorderbeine. Stattdessen wird ein gerader Rücken mit leicht abfallender Kruppe beschrieben.

    Hier gibts das ganze auch noch mal mit Bildchen des amerikanischen Standards. Auch da sieht man mehr als deutlich, dass die Hinterbeine nicht kürzer als die Vorderbeine sind.

    Zitat Zitat von Josch Beitrag anzeigen
    Denk mal zurück an die 1990er Jahre! Da tauchten in Westdeutschland plötzlich Schäferhunde auf, die NICHT diesem völlig schwachsinnigen Standard entsprachen!
    Ich denke, eher das Gegenteil war der Fall.

    Die Grund für die Entwicklung der von dir beschriebenen Extreme ist aus meiner Sicht zu einem großen Teil bei Zuchtschauen (heute eher Ausstellungen genannt) zu suchen. Richtern kommt dort eine große Verantwortung zu.

    Werden bei den Ridgebacks eine zeitlang überwiegend dunkle Hunde nach vorne gestellt, werden von Trendsetter-Züchtern dunkle Hunde gezüchtet. Werden helle nach vorne gestellt, werden helle gezüchtet.

    Fahren Richter auf eine dicke Vorbrust ab, hast du bald einen Bug vor dem Hund. Wird auf eine ausgeprägte Hinterhandwinkelung wert gelegt, wird die besonders züchterisch in den Fokus gestellt und die Hunde sind teilweise vollkommen überwinkelt, damit man auch die "tolle" Hinterhandwinkelung erkennt. Das gleiche passiert, wenn überwiegend große und schwere Rüden gewinnen. Nur wenige Richter kommen heute mit einem Körmaß in den Ring. Und wenn, ist die Aufregung regelmäßig ganz schön groß.

    Es liegt nicht (immer) am Standard, sondern es liegt an dem, was Menschen daraus machen. Es gibt genug Züchter, die sich von Modeerscheinungen nicht blenden lassen, sondern versuchen, nahe am Standard zu bleiben. Und die auch damit Erfolg haben. Wenn wir diesen Standard mit der Beschreibung des Exterieurs und des Charakters nicht hätten, hätten wir keine RRs und dieses Forum wäre nicht vorhanden. Denn dann wäre es vollkommen wurscht, was man sich kauft. Sind doch alles Hunde. Und obwohl wir den Standard haben, sind die Hunde dennoch immer vollkommen unterschiedlich und eigene Persönlichkeiten. Ich bin, wenn ich mir unsere drei Schätze angucke, jeden Tag wieder froh darüber, dass es Züchter gibt, die RRs nach einem vorgegebenen Standard züchten.

    Viele Grüße,
    Stefanie
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    He is your friend, your partner, your defender, your dog.
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