Hallo Herr Ullrich

Sie habe natürlich auch recht. Ich bin als Züchter auch nicht gegen vererbare Konditionen in meinen Welpen gefeit, das ist mir schon klar aber ich kann mit allen Mitteln versuchen diese vererbaren Konditionen so gering wie möglich zu halten. Leider wurden viele Welpen euthanisiert und aus einem Wurf von 6 blieben 3 übrig, z.b., da gebe ich Ihnen und allen anderen recht - dies geschieht heute noch in England, Australien, Neuseeland usw. Da steht es sogar in ihren Codes of Ethics das dies gewünscht ist fehlerhafte Welpen zu euthanisieren. Da nützen natürlich alle Statistiken nichts und ich persönlich gebe nicht viel auf Statistiken, ich habe lieber viele viele persönliche Briefe an jede Menge Züchter geschrieben und sogar ehrliche Antworten bekommen, sollte man nicht glauben oder :-))

Nicht alle potentiellen Ausstellungshunde werden auch auf Ausstellungen geschickt. Was ist denn eine "Ausstellungshund"? Es bezeichnet ein Individuum einer Rasse das dem Standard entspricht, ergo Rassetypisch gezüchtet wurde. Es gibt hunderte dieser Ridgebacks die voll und ganz dem Standard entsprechen und die man nie auf einer Ausstellung sieht aber wir brauchen auch die Ausstellungen um eine Rasse präsent zu halten. Ich persönlich Herr Ullrich verheize meine Hündin nicht auf Ausstellungen. Sie ist 2 1/2 Jahre alt und wir haben glaube ich gerade einmal 10 Ausstellungen besucht da liegen andere schon bei 40 oder sogar mehr. Ich nehme das mindeste mit was ich ja nun mal brauche und habe das Glück das sie jedesmal so gut abschneidet. In den USA, Herr Ullrich, geben die Besitzer ihre RR's sogenannten Händlern für teures Geld und für Monate mit auf die Reise quer durch die Staaten und diese Hunde sehen ihre Besitzer erst wieder wenn die Titel da sind was manchmal über ein Jahr und mehr liegt, hier finde ich sind wir noch ganz human im Umgang mit Ausstellungshunden.

Ich habe auch schon Welpeninteressenten die nicht ausstellen oder gar züchten möchten und die mir schon jetzt gesagt haben das sie auch einen nicht ganz standardtypischen RR nehmen würden wenn einer dabei wäre. Sollten jetzt wieder willen mit etwas Glück alle Welpen standardtypisch sein, so nehmen sie trotzdem einen und stellen trotzdem nicht aus oder züchten aber haben auch das Recht auf einen gesunden und rassetypischen Hund.

Liebe Boika

Du bist der Meinung das wir von "dem Streifen auf dem Rücken" nichts hätten. Erstmal ist es kein "Streifen" sondern ein rassetypisches Merkmal das durch eine jahrtausendjährige Mutation bei den Hunden "hängengeblieben" ist aus was für Gründen auch immer. Der Ridge ist Geschichte. Schon frühe ägyptische Hunde hatten diesen Ridge. Die ersten "ridged Hunde" wurden in Ägypten gefunden mit einem Datum von 3000 Jahre vor Christus. Dies sieht man in Wandmalereien und Schnitzereien die durch die Archäologen aus der Ägyptologie gefunden wurden. Auch andere Rassen hatten diesen Ridge. In der Hutchinson's Dog Encyclopaedia siehst du drei Slughis abgebildet die von Nord Afrika nach Holland importiert wurden wobei zwei ganz eindeutig einen Ridge vorwiesen genau der gleiche wie unsere Ridgebacks.

Du siehst, der Ridge gehört zu unserem Hund wie das Amen in der Kirche. Er beinflußt natürlich nicht diesen wunderbaren Character und liebe Wesen den unsere Ridgebacks vorweisen aber er zeugt von einer langen Geschichte in der Entstehung unserer Haushunde wieder. Der Ridge hat Völkerwanderungen über Jahrtausende lang überstanden und wurde OHNE selektierte Zucht von Asien über Nord Afrika nach Süd Afrika getragen durch die verschiedensten Hunden und durch natürliche selektierte Auswahl und hat sich immer wieder hervorgehoben und ist nicht verschwunden.

Es ist nicht einfach nur "ein Streifen auf dem Rücken" ohne der mal eben so da ist und der dann vielleicht eben mal so weg ist. Es ist traurig das halt Ridgebacks ohne geboren werden zeugt er doch von dem langen Ursprung dieser aussergewöhnlichen Rasse hin.

Liebe Grüße
Sandy