deine geschichte spricht mir aus dem herzen, andrea. und ich drücke fest die daumen, dass sich jemand wie du in ihn verkuckt und ihm ein schönes zuhause gibt.



deine geschichte spricht mir aus dem herzen, andrea. und ich drücke fest die daumen, dass sich jemand wie du in ihn verkuckt und ihm ein schönes zuhause gibt.
Ich hab gerade meine Hilfe angeboten.
Hab an das Tierheim geschrieben und angeboten sämtliche Beschreibungen den jeweiligen Hunden anzupassen. Ehrenamtlich versteht sich!
Wenn ich auch sonst nichts kann, aber DAS kann ich.
Es war immer noch die Sonne, aber ICH bin jetzt wirklich lieb! Ich kann das!



cooooool!!!![]()
Ihr Lieben,
so viel guter Wille, so viel Energie ...
Wir trainieren seit langer Zeit Tierheimhunde und bereiten sie auf eine Vermitttlung vor. Das Hauptproblem bei einer Vermittlung sind in der Tat die Beschreibungen! Aber anders als ihr denkt. Es ist ja nett, wenn die Beschreibungen treffend sind, aber sie gaukeln den Interessenten dennoch etwas vor. Sie gaukeln vor, dass man den Hund erhält, der beschrieben worden ist. Und das ist längst nicht immer zutreffend! Hunde passen sich wie jedes Lebewesen durch ihr Verhalten an die jeweiligen Umweltbedingungen an - und die sind im Tierheim völlig andere als in einem durchschnittlichen Haushalt. Wenn ein Hund im TH völlig verschmust ist und um Streicheleinheiten bettelt, dann kann er dennoch nach der Vermittlung unter anderen Lebensumständen ein distanzierter Hund sein, der beisst, wenn man sich ihm aufdrängt. Ein ruhiger Hund im Tierheim kann sich zu einem Temperamentsbolzen entwickeln, wenn er seine Depression überwunden hat.
Unreflektierte, gut gemeinte Beschreibungen an den Zwingern sind für unsere Arbeit ein riesiges Hindernis, weil die Leute einfach nicht verstehen können oder wollen, dass sie sich nicht darauf verlassen dürfen und sie mit allem rechnen sollten. Beschreibungen, besonders beschönigende, verhindern proaktives Handeln der neuen Bezugspersonen und sind ein maßgeblicher Faktor für Probleme und das erneute Abschieben des Hundes ins Tierheim.
Ich persönlich bin sehr alarmiert, wenn Interessenten meinen, ein wenig Liebe und eine Couch würden schon ausreichen! Genau wegen dieser Einstellung ist die Rückläuferquote in den meisten Tierheimen so hoch. Z.B. wird ein Hund, der Menschen gebissen hat, diese Option noch lange Zeit auf seinem Zettel haben - auch wenn er geliebt wird und einen Sofaplatz hat. Ebenso wird ein Hund des nordischen Typs mit großer Wahrscheinlich jagen gehen, um sich danach (wenn er nicht überfahren wird) auf seinem gemütlichen Plätzchen auszuruhen.
Entscheidend ist nicht, die Hunde gut zu beschreiben; entscheidend sind die Einteilung in Risikogruppen, die Auswahl der Interessenten nach diesen Risikogruppen und eine Weiterbildung der Interessenten, wie sie Problemen vorbeugen können.
Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
Geändert von Ute BB (19.06.2006 um 11:08 Uhr)
Hirn ist in - Geist ist geil
Wattebällchen entstehen im Auge desjenigen Betrachters, dessen Gehirn ähnlich strukturiert ist.



liebe uta,
da gehe ich auf jeden fall mit: natürlich muss ein potenzieller interessent umfassend über das wesen des tieres, falls möglich seine vergangenheit und unbedingt seine bedürfnisse aufgeklärt werden.
was mich so aufregt ist, dass mit der beschreibung sich überhaupt erstmal kein interessent finden wird! wenn ich in einem schaufenster ein produkt entdecke, das mich schon lang interessiert, und daneben steht ein schild, dass es nichts taugt, werde ich den laden gar nicht erst betreten. und die chance, dass ich mich für das produkt entscheide, sinkt gegen null. wenn jedoch durch die präsentation mein interesse geweckt wird, werde ich mich in dem laden ausführlich beraten lassen über die vor- und nachteile des produktes - und mich entweder dafür, dagegen oder unter umständen für ein anderes entscheiden. ich hoffe, dass meine kritik so verständlicher wird.
wie sehr sich ein hund vom tierheim bis in die familie verändern kann, hab ich hier life und in farbe: fly war im th scheu und ängstlich, hat alles fremde nervös verbellt. nach fast einem jahr liebe, couch ;) und konsequenz ist sie völlig ausgeglichen, sehr zutraulich, verschmust und gehorsam. anfangs war sie noch etwas schwierig aber mit geduld und vertrauen haben wir zugang zu ihr gefunden. mit bonito sind wir noch ganz am anfang, denken und hoffen aber, dass es genausogut ausgehen wird.
liebe grüsse
bine und rudel
Geändert von tabbenbaer (19.06.2006 um 12:36 Uhr)
Hallöchen,
natürlich ist es nicht gut, einen Hund in höchsten Tönen anzupreisen, wenn man nichts über ihn weiß. Das würde ich auch nicht gutheißen - eher so wie Ute, denn es könnte in der Tat "nach hinten losgehen".
Ich habe auch nicht davon gesprochen, evtl. in der Hoffnung einer Vermittlung anzufangen, Dinge über den Hund zu erzählen, die ich 1. nicht weiß und 2. die vielleicht nicht stimmen.
Natürlich ist ein Hund, der hinter Gittern im Tierheim sitzt, in einer Familie sicher ein ganz ganz anderer Hund.
Nur: Wo soll man denn anfangen?
Die Leute, die sich interessieren, möchten doch sicher (also bei mir war/ist/wäre es so) so viel wie möglich erfahren über einen Hund.
Da geht doch das Risiko eigentlich schon los!
Ist es ein Abgabetier, erfinden die Vorbesitzer manchmal einfach vorgeschobene Abgabegründe. Es gibt sogar welche, die sagen: Der Hund ist eine Gefahr für meine Kinder. Obwohl es vielleicht sogar in keinster Weise stimmt, sondern für den Vorbesitzer vielleicht nur eine einfachere Möglichkeit, den Hund nicht mit dem irrsinnigen, ehrlicheren Satz abzuschieben: "Ich will ihn einfach nicht mehr, er macht mir Arbeit" oder "als Welpe war er viel süßer" oder "Er ist uns lästig - wir wollen lieber 3 x im Jahr in den Urlaub fahren."
Ich verstehe durchaus, was Ute meint, nur bin ich auch der Meinung, dass man doch wirklich auch schreiben muss, wie sich der Hund im Tierheim verhält - bei seinem früheren Leben und dem Leben in einer Familie war man doch nicht dabei und so muss man doch von Verhaltensweisen ausgehen, die der Hund dann zeigt, wenn man ihn beobachten kann und nur das kann man doch eigentlich den evtl. Interessenten mitteilen.
Wie soll man es denn sonst machen?
Ein gewisses Risiko, dass der Hund in einer Familie anders reagiert, als man es im Heim beobachtet hat, ist doch ganz sicher überhaupt nicht auszuschließen.
Andererseits wäre es doch auch nicht sonderlich fair, potenziellen Interessenten zu sagen: "Hier wirkt er liebebedürftig und schmusig, außerhalb des Heimes könnte er sich aber als ein negatives Überraschungsei entpuppen."
Bei solch einem Satz würde sicher kein einziger Hund mehr ein Tierheim verlassen, weil niemand sich mehr trauen würde...
Glaubt Ihr nicht, dass die Paten, die auch außerhalb des Tierheims Kontakte mit den Hunden haben, durchaus etwas zu den Hunden sagen können? Also egal jetzt ob negativ oder positiv - aber wenn die nicht wenigstens eine grobe Einschätzung geben könnten, wer denn dann?
Was kann man denn dann für einen Umriss zu dem jeweiligen Hund abgeben?
Einen Einheitstext, ganz ohne evtl. hervorstechende Verhaltensmuster?
Hund, Rüde, 7 Jahre alt, vermutlich ein nordischer Mix?
Wäre das dann ehrlicher, als wenn man z. B. herausgefunden hat, dass eben dieser Hund super schmusig und menschenbezogen ist, dies aber nicht hineinschreibt, weil er in anderer Umgebung vielleicht zur rasenden Wildsau werden könnte?
Negativ-Seiten... z. B. "Er mag keine Katzen", die kann man aber erwähnen? Ist das eine ganz eindeutige Beschreibung?
Und wenn es auch nur eine Stresssituation im Tierheim war, in der der Hund eine Katze verjagt hat oder verbellt hat?
Man steckt ja in keinem Hund drin, das ist mir total einleuchtend.
Ich frage mich nur wirklich, wie man da dann ansetzen kann, überhaupt einem Hund, der - aus welchen Gründen nun auch immer - einmal im Tierheim gelandet ist, überhaupt in irgendeiner Form die Chance zu geben, eine neue Familie zu finden. Hauptsächlich meine ich natürlich auch die Plattform Internet. Da muss man ja in irgendeiner Form etwas schreiben, um den Hund zu "be"-schreiben.
Nun muss ich natürlich zugeben, dass ich wahrscheinlich wirklich zu wenig Erfahrung auf "Tierheimboden" besitze - mir dafür vielleicht wirklich der "Blick" fehlt (keine Ahnung).
In diesem Fall von Whity war es mehr so, dass es mich so unglaublich geschockt hat - da ich persönlich vor so langer Zeit mit ihm geliebäugelt hatte -, dass er dort immer noch ist, immer noch eingesperrt und immer noch so unglaublich freundlich rüberkommt und ich ihn für einen sehr netten Hund halte und ich mir wohl einfach Gedanken gemacht habe, vielleicht speziell seine Situation irgendwie durch irgendwas ändern zu können.
Vielleicht ist es Quatsch - vielleicht habe ich insofern wirklich keine vernünftige Objektivität mehr - so wie man diese halt haben sollte.
Nachdenkliche Grüße
Andrea
Es war immer noch die Sonne, aber ICH bin jetzt wirklich lieb! Ich kann das!
Sorry, ich muss einfach nochmal nachfragen... weil es mir sehr wichtig ist.
@ Ute:
Du hast geschrieben, dass Ihr seit langer Zeit Tierheimhunde trainiert und sie auf Vermittlung vorbereitet.
Inwiefern? Was tut Ihr mit Ihnen, damit sie als "guter Hund" vermittelbar sind? Und wenn es vollbracht sein sollte (was auch immer), was dann? Beschreibung ändern oder nicht? Weiterhin ist es ein "Überraschungsei"? Oder nicht mehr, wenn das Hundi plötzlich an er Leine laufen kann oder Menschen nicht mehr verbellt? Sichert das ab, dass nicht eine Situation auftreten kann, die etwas auslöst in dem Hund?
Nach wie vor ist meine Frage: WO und WIE kann man denn anfangen mit einer vernünftigen Vermittlung? Im Tierheim kann der Hund anders sein, in der Familie wiederum anders. Jeweils positiv wie natürlich auch negativ.
Z. B. bin ich davon überzeugt, dass nicht nur irgendwelche Idioten ein Tierheim betreten oder sich an eine Organisation wenden, die z. B. Auslandshunde vermittelt. Wer in ein Tierheim geht, ist sich durchaus (in der Regel) bewusst, dass er einen Hund mit Vorgeschichte vorfindet. Ist man sich dessen nicht bewusst, sucht man woanders. Meine bescheidene Erfahrung hat das zumindest deutlich erkannt.
Ein Großteil, der Besucher "ausländischer Hundeseiten" hat sich ebenso stark damit befasst wie Menschen, die einen Züchter wählen.
Ich habe seltenst Menschen erlebt, die unüberlegt und unvorbereitet an so etwas herangehen.
Du hast geschrieben: .... aber die Beschreibungen gaukeln den Interessenten dennoch etwas vor.
WAS denn?
Man kann nur sagen was man weiß - nicht mehr und nicht weniger!
Wenn mein Nachbar einen Labradorwelpen gekauft hat (genau so ist das gewesen!), dessen Mama eine Rettungshündin war, ist es dann so, dass auch sein gekaufter Welpe nun ein Rettungshund wird?
Nein! Er konnte nur sagen: Seine Mama war Rettungshund, während sein Hund nichts davon hatte!
Wenn man einen Hund als lieb empfindet, soll man dennoch schreiben:
WIR wissen nix, lassen Sie sich einfach überraschen!?
Ich selber (und ich befasse mich bei Organisationen aller Art schon sehr lange mit Beschreibungen), habe durchaus mal falsche Infos bekommen (geschätztes Alter: 2 bis 3 Jahre... wirkliches Alter: 10 Monate) <- das ist unschön, aber immer noch besser als NICHTS positives berichten zu können.
Beschreibungen von Rassehundezüchtern:
Kommt es da nicht auch gelegentlich vor, dass man sich verleiten lässt von Beschreibungen der Hunde? Und auch gelegentlich feststellen darf, dass der Welpe doch ganz anders ist als wie die Eltern beschrieben waren?
Tja - that´s life!
Hunde passen sich an Umweltbedingungen an. Nicht aber in JEDEM Fall.
Genau wie bei Menschen gibt es solche und solche.
Jeder Hund und auch jeder Mensch ist total unterschiedlich.
Ich habe beruflich z. B. sehr viel mit Menschen zu tun und Sozialarbeit.
Jeder einzelne Mensch ist unterschiedlich. Es gibt welche, die sich durchaus Umweltbedingungen anpassen, aber genau so viele gibt es, die dies niemals tun!
Lässt man sich generell ein, ist dies unwesentlich, denn man hat es von vornherein einkalkuliert oder sollt sich sofort völlig distanzieren.
Unreflektierte Beschreibungen würde ich niemals befürworten.
Rücksprache mit Paten und jahrelangen Gassigehern sind Voraussetzung.
Nochmal bin ich der Meinung, dass die Menschen, die einen Hund in ihrer Obhut haben, durchaus in der Lage sind, Menschen mit überdimensionalen Vorstellungen erkennen zu können, denn die meisten Menschen, die ich in Bezug auf Tierschutz kennen lernen durfte, haben in oberster Instanz den Hund im Auge und nicht Menschen, die einem Phantom hinterherhechten.
So - nun hast Du Folgendes geschrieben:
"Unreflektierte, gut gemeinte Beschreibungen an den Zwingern sind für unsere Arbeit ein riesiges Hindernis, weil die Leute einfach nicht verstehen können oder wollen, dass sie sich nicht darauf verlassen dürfen und sie mit allem rechnen sollten. Beschreibungen, besonders beschönigende, verhindern proaktives Handeln der neuen Bezugspersonen und sind ein maßgeblicher Faktor für Probleme und das erneute Abschieben des Hundes ins Tierheim."
Ganz davon ab, dass hier nur von "besser ausfallenden Texten" die Rede war, bin ich ja mal gespannt, wie Du EURE ARBEIT erklärst... vor allem: Es sind Menschen, die sich für Heimtiere entscheiden, meist (meine Erfahrung) bewusst, was auf sie zukommen KANN.
Die meisten laufen nämlich nicht einfach los, sondern es gibt auch einen großen Teil, der sich informiert.
Du hast geschrieben:
"Ich persönlich bin sehr alarmiert, wenn Interessenten meinen, ein wenig Liebe und eine Couch würden schon ausreichen!"
Es gibt durchaus Hunde, die NUR leben möchten, die in großer Not sind und weder Erziehung, noch volles Tagesprogramm, noch sonstwas fordern.
Es gibt in der Tat Hunde, denen Liebe, Fressen und eine Couch durchaus primär wichtig sind, kein Erziehungswissen oder Verhaltenszeug, auch kein Antijagdtraining, sondern schlicht LEBEN.
Es gibt solche Hunde - genau wie andersherum es Hunde gibt, die genau dieses einfordern und niemals mehr möchten.
Dass Jagdhunde jagen, ist ja eigentlich nicht unbedingt erklärungsbedürftig.
Recht schlimm finde ich Deinen Vorschlag zur Einteilung in Risikogruppen.
Da können meinetwegen alle hier mitziehen, weil sie Dich hoch schätzen...
ich werde es nicht tun. Denn ich finde es furchtbar, was Du geschrieben hast. Und ich werde hier nicht rumkriechen, um mal an einem Deiner Seminare teilhaben zu dürfen. Im Leben nicht!
Was aber nicht heißt, dass ich eine Beschreibung über Dich erstellen werde.![]()
Wahrscheinlich bist Du wirklich eine ganz Nette... aber wer weiß das schon ganz genau?
Ich möchte es nicht wissen, denn mir ist es total egal, ich setze da andere Prioritäten.
Lieben, leicht kritischen, aber keineswegs BÖSEN Gruß
Andrea, die eigentlich ganz lieb ist.
Es war immer noch die Sonne, aber ICH bin jetzt wirklich lieb! Ich kann das!
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Lesezeichen