Hallöchen,
natürlich ist es nicht gut, einen Hund in höchsten Tönen anzupreisen, wenn man nichts über ihn weiß. Das würde ich auch nicht gutheißen - eher so wie Ute, denn es könnte in der Tat "nach hinten losgehen".
Ich habe auch nicht davon gesprochen, evtl. in der Hoffnung einer Vermittlung anzufangen, Dinge über den Hund zu erzählen, die ich 1. nicht weiß und 2. die vielleicht nicht stimmen.
Natürlich ist ein Hund, der hinter Gittern im Tierheim sitzt, in einer Familie sicher ein ganz ganz anderer Hund.
Nur: Wo soll man denn anfangen?
Die Leute, die sich interessieren, möchten doch sicher (also bei mir war/ist/wäre es so) so viel wie möglich erfahren über einen Hund.
Da geht doch das Risiko eigentlich schon los!
Ist es ein Abgabetier, erfinden die Vorbesitzer manchmal einfach vorgeschobene Abgabegründe. Es gibt sogar welche, die sagen: Der Hund ist eine Gefahr für meine Kinder. Obwohl es vielleicht sogar in keinster Weise stimmt, sondern für den Vorbesitzer vielleicht nur eine einfachere Möglichkeit, den Hund nicht mit dem irrsinnigen, ehrlicheren Satz abzuschieben: "Ich will ihn einfach nicht mehr, er macht mir Arbeit" oder "als Welpe war er viel süßer" oder "Er ist uns lästig - wir wollen lieber 3 x im Jahr in den Urlaub fahren."
Ich verstehe durchaus, was Ute meint, nur bin ich auch der Meinung, dass man doch wirklich auch schreiben muss, wie sich der Hund im Tierheim verhält - bei seinem früheren Leben und dem Leben in einer Familie war man doch nicht dabei und so muss man doch von Verhaltensweisen ausgehen, die der Hund dann zeigt, wenn man ihn beobachten kann und nur das kann man doch eigentlich den evtl. Interessenten mitteilen.
Wie soll man es denn sonst machen?
Ein gewisses Risiko, dass der Hund in einer Familie anders reagiert, als man es im Heim beobachtet hat, ist doch ganz sicher überhaupt nicht auszuschließen.
Andererseits wäre es doch auch nicht sonderlich fair, potenziellen Interessenten zu sagen: "Hier wirkt er liebebedürftig und schmusig, außerhalb des Heimes könnte er sich aber als ein negatives Überraschungsei entpuppen."
Bei solch einem Satz würde sicher kein einziger Hund mehr ein Tierheim verlassen, weil niemand sich mehr trauen würde...
Glaubt Ihr nicht, dass die Paten, die auch außerhalb des Tierheims Kontakte mit den Hunden haben, durchaus etwas zu den Hunden sagen können? Also egal jetzt ob negativ oder positiv - aber wenn die nicht wenigstens eine grobe Einschätzung geben könnten, wer denn dann?
Was kann man denn dann für einen Umriss zu dem jeweiligen Hund abgeben?
Einen Einheitstext, ganz ohne evtl. hervorstechende Verhaltensmuster?
Hund, Rüde, 7 Jahre alt, vermutlich ein nordischer Mix?
Wäre das dann ehrlicher, als wenn man z. B. herausgefunden hat, dass eben dieser Hund super schmusig und menschenbezogen ist, dies aber nicht hineinschreibt, weil er in anderer Umgebung vielleicht zur rasenden Wildsau werden könnte?
Negativ-Seiten... z. B. "Er mag keine Katzen", die kann man aber erwähnen? Ist das eine ganz eindeutige Beschreibung?
Und wenn es auch nur eine Stresssituation im Tierheim war, in der der Hund eine Katze verjagt hat oder verbellt hat?
Man steckt ja in keinem Hund drin, das ist mir total einleuchtend.
Ich frage mich nur wirklich, wie man da dann ansetzen kann, überhaupt einem Hund, der - aus welchen Gründen nun auch immer - einmal im Tierheim gelandet ist, überhaupt in irgendeiner Form die Chance zu geben, eine neue Familie zu finden. Hauptsächlich meine ich natürlich auch die Plattform Internet. Da muss man ja in irgendeiner Form etwas schreiben, um den Hund zu "be"-schreiben.
Nun muss ich natürlich zugeben, dass ich wahrscheinlich wirklich zu wenig Erfahrung auf "Tierheimboden" besitze - mir dafür vielleicht wirklich der "Blick" fehlt (keine Ahnung).
In diesem Fall von Whity war es mehr so, dass es mich so unglaublich geschockt hat - da ich persönlich vor so langer Zeit mit ihm geliebäugelt hatte -, dass er dort immer noch ist, immer noch eingesperrt und immer noch so unglaublich freundlich rüberkommt und ich ihn für einen sehr netten Hund halte und ich mir wohl einfach Gedanken gemacht habe, vielleicht speziell seine Situation irgendwie durch irgendwas ändern zu können.
Vielleicht ist es Quatsch - vielleicht habe ich insofern wirklich keine vernünftige Objektivität mehr - so wie man diese halt haben sollte.
Nachdenkliche Grüße
Andrea


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Themenstarter
auszusuchen und sie Beschreibungen lesen wie: "sehr verschmust, kinderlieb, treu, haart nur selten, nicht bissig......" dann entsteht für diese Menschen ein falsches Bild. Sie haben dann vor Augen, dass dieser Hund mit ihren Kindern auf der Couch brav sitzen und schmusen wird. Dieses Beispiel ist jetzt extrem überspitzt und soll auch nicht heißen, dass Du, Andrea, solch eine lapidare Beschreibung entwerfen würdest. :taetsche:
) und dann nach 2 Wochen wieder zurückgebracht wird, weil er ja doch die Tochter angeknurrt hat als diese zu dem Hund aufs Sofa wollte. Jeder sollte wissen, dass genau DAS passieren kann. Sagt ein Mensch dann immer noch JA zum Hund und zu der vor sich liegenden Arbeit MIT dem Hund dann ist es gut.
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