Ihr Lieben,
so viel guter Wille, so viel Energie ...
Wir trainieren seit langer Zeit Tierheimhunde und bereiten sie auf eine Vermitttlung vor. Das Hauptproblem bei einer Vermittlung sind in der Tat die Beschreibungen! Aber anders als ihr denkt. Es ist ja nett, wenn die Beschreibungen treffend sind, aber sie gaukeln den Interessenten dennoch etwas vor. Sie gaukeln vor, dass man den Hund erhält, der beschrieben worden ist. Und das ist längst nicht immer zutreffend! Hunde passen sich wie jedes Lebewesen durch ihr Verhalten an die jeweiligen Umweltbedingungen an - und die sind im Tierheim völlig andere als in einem durchschnittlichen Haushalt. Wenn ein Hund im TH völlig verschmust ist und um Streicheleinheiten bettelt, dann kann er dennoch nach der Vermittlung unter anderen Lebensumständen ein distanzierter Hund sein, der beisst, wenn man sich ihm aufdrängt. Ein ruhiger Hund im Tierheim kann sich zu einem Temperamentsbolzen entwickeln, wenn er seine Depression überwunden hat.
Unreflektierte, gut gemeinte Beschreibungen an den Zwingern sind für unsere Arbeit ein riesiges Hindernis, weil die Leute einfach nicht verstehen können oder wollen, dass sie sich nicht darauf verlassen dürfen und sie mit allem rechnen sollten. Beschreibungen, besonders beschönigende, verhindern proaktives Handeln der neuen Bezugspersonen und sind ein maßgeblicher Faktor für Probleme und das erneute Abschieben des Hundes ins Tierheim.
Ich persönlich bin sehr alarmiert, wenn Interessenten meinen, ein wenig Liebe und eine Couch würden schon ausreichen! Genau wegen dieser Einstellung ist die Rückläuferquote in den meisten Tierheimen so hoch. Z.B. wird ein Hund, der Menschen gebissen hat, diese Option noch lange Zeit auf seinem Zettel haben - auch wenn er geliebt wird und einen Sofaplatz hat. Ebenso wird ein Hund des nordischen Typs mit großer Wahrscheinlich jagen gehen, um sich danach (wenn er nicht überfahren wird) auf seinem gemütlichen Plätzchen auszuruhen.
Entscheidend ist nicht, die Hunde gut zu beschreiben; entscheidend sind die Einteilung in Risikogruppen, die Auswahl der Interessenten nach diesen Risikogruppen und eine Weiterbildung der Interessenten, wie sie Problemen vorbeugen können.
Liebe Grüße,
Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.


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Themenstarter
auszusuchen und sie Beschreibungen lesen wie: "sehr verschmust, kinderlieb, treu, haart nur selten, nicht bissig......" dann entsteht für diese Menschen ein falsches Bild. Sie haben dann vor Augen, dass dieser Hund mit ihren Kindern auf der Couch brav sitzen und schmusen wird. Dieses Beispiel ist jetzt extrem überspitzt und soll auch nicht heißen, dass Du, Andrea, solch eine lapidare Beschreibung entwerfen würdest. :taetsche:
) und dann nach 2 Wochen wieder zurückgebracht wird, weil er ja doch die Tochter angeknurrt hat als diese zu dem Hund aufs Sofa wollte. Jeder sollte wissen, dass genau DAS passieren kann. Sagt ein Mensch dann immer noch JA zum Hund und zu der vor sich liegenden Arbeit MIT dem Hund dann ist es gut.

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