Ich lebe ja nun schon mit meinem zweiten RR - meinen inzwischen leider über die Regenbogenbrücke gegangenen Djambo bekamen wir, als wir beide Vollzeit arbeiteten. Ich hatte die feste Zusage meines Arbeitgebers, den Hund mitbringen zu dürfen, und als FK sehr viel gestalterischen Freiraum. Ausserdem die Option, einen Tag pro Woche im Homeoffice zu arbeiten. Mein Mann arbeitet im Schichtbetrieb, der damals noch so aussah, dass er immer mal wieder tagsüber entweder teilweise oder bei Nachtdiensten ganz zuhause war.
Wir dachten: Das kriegen wir hin. Und wir schafften das auch - empfehlen würde ich das aber nicht, denn trotz der sehr guten Rahmenbedingungen war es sowohl für uns als auch für Djambo so manches Mal sehr stressig, und weit entfernt von entspannter gemeinsamer Zeit. Zwar konnte ich mich, wenn ich ihn mit in WI hatte, nachmittags für eine Stunde auf den Neroberg verdrücken, und zwischendurch immer mal eine Runde durch den Kurpark drehen, aber war ich während dieser Zeit "bei der Sache"? Das muss ich ehrlich verneinen. Handy auf Empfang, und im Kopf sicher oft bei Themen, die gerade wichtig waren, aber nicht beim Hund.
Erst als ich in die Freiberuflichkeit wechselte - da war Djambo schon vier Jahre alt - entwickelte sich die Sache so, dass ich sagen konnte: JETZT werde ich meinem Hund tatsächlich gerecht. Ich konnte in "unserer" Zeit wirklich für ihn da sein, er musste nicht schnell, schnell noch abgefrühstückt werden, sondern hatte stattdessen einen für ihn überschaubaren Ablauf mit festen Ritualen. Für einen Hund wie ihn war das wie für uns Sonnenschein im Frühling - er atmete auf, entspannte sich, und konnte sich zu dem wunderbaren Begleiter entwickeln, der er mir bis zu seinem Tod war.
Es tut mir in der Retrospektive sehr leid, dass ich ihm in seinen ersten Lebensjahren oft einiges abverlangte. Ich würde das daher nie wieder so machen.
Nein, gar nicht. Für uns war die Entscheidung für Hund automatisch eine Entscheidung gegen bestimmte Reiseformen. Wir machen Urlaub MIT Hund, und jeder von uns geht einmal im Jahr auf eine Woche "ganz allein", in der er nur für sich und seine Bedürfnisse Zeit hat, während der andere sich um Herrn Hund kümmert. Wir haben nicht das Gefühl, deshalb zurück zu stecken.Findet ihr das man bei dem Thema Urlaub viel zurückstecken muss, wenn man einen Hund hat?
Selbst für diese Fälle, die aber echte Rosinen sind, und normalerweise nicht vorkommen, gibt es Lösungen. Liebe Freunde beispielsweise, die sich bereit erklären, dann einzuspringen und den Hund in ihre Familie zu integrieren. Und machmal, wenn es ganz blöde schief läuft, die Reise gebucht ist, aber die Freundin sich den Fuss bricht, und deshalb ausfällt, springen sogar spontan grosszügige Fories einIch finde das viele damit übertreiben und sagen: "Du kannst dann nirgendwo mehr hinfahren, wenn du einen Hund hast!"
Gut wenn man mal nach Australien oder in die USA möchte, wird die Sache schon komplizierter! Wie macht ihr das??.


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