Nachdem ich weiter oben etwas abgeglitt, etwas aus meiner Erfahrung:
Wir haben uns intensiv mit der Rasse beschäftigt, viele Ridgebacks gesehen und Züchter besucht. Wir waren danach der Meinung, ein Ridgeback passe zu uns (hat sich bewahrheitet). Glücklicherweise plante "unsere" Wahlzüchterin einen Wurf. Das haben wir mit Spannung abgewartet und jeden Tag immer wieder die Fotos angesehen, weil wir wussten, eines von den kleinen runden Fellbündeln zieht irgendwann bei uns ein.

Es kam der erste Besuch, da wieselten dann die Welpen um uns herum. Wir waren nur kurz da, weil dort noch weiterer Besuch anstand und wir wollten nicht soviel Unruhe für die Hunde. Wir telefonierten irgendwann mit der Züchterin, ob abzusehen sei, welcher Welpe zu uns passen könnte . Aus dem Bauch hatten wir uns eher für einen Rüden entschieden. Die beiden Livernose (Rüde und Hündin) aus dem Wurf waren nicht auf dem Schirm, weil wir die dunklen Masken schön fanden. Wir wollten einen möglichst ausgeglichenen Hund, nicht zu unternehmungslustig, aber auch keinen Papa Bräsig. Sie sagte, ja, eine Idee habe sie schon, wolle aber noch nichts sagen und noch eteas beobachten. Wir sollten uns auf die nächsten Besuche freuen. Fix waren wir wieder dort. Ein Hündchen machte sich über meine Schnürriemen her. Ständig. Wir setzten uns auf den Boden. Zwei der Welpen versuchten, auf unsere Beine zu klettern. Der Schnürriemenfetischist war besonders emsig. Er wurde von dem anderen gezwickt, weil der überholen wollte. Er biss nicht zurück, ließ sich aber auch nicht abhalten und erreichte schließlich sein Ziel. Auf Dorothées Schoß angelangt, leckte er ihr die Finger und schlief ein. 1 1/2 Stunden.

Beim nächsten Besuch, ein paar Tage später, nagte er wieder an den Schnürriemen und marschierte uns auf Schritt und Tritt hinterher. Er ließ sich durch nichts abhalten und war unermüdlich, die Attacken der "Mitbewerber" wurden stoisch ignoriert. Das blieb auch bei den nächsten Besuchen so. Dieser kleine hartnäckige Racker, bei allem Neuen stets an erster Stelle, hatte sich mit jedem Mal tiefer in unser Herz geschlichen. Als der Tag der Entscheidung kam, zeigte die Züchterin eine Liste, die sie kurz vor unserem Anruf geschrieben hatte. Unser Schnürsenkelliebhaber stand neben unserem Namen. Das mag nun Zufall gewesen sein. Aber wir, die eigentlich einen Rüden mit dunkler Maske vor Augen hatten...

Wir fuhren mit einer Livernose-Hündin nach Hause, die ein weißes Bein und eine Knickrute hat. Wir haben unsere Entscheidung keinen Tag bereut. Djuma, das Lämmlein, ist unser Sonnenschein, trotz allen Einsatzes, den sie von uns fordert. Wir haben vorher gewusst, dass wir auf einige Dinge verzichten müssen aber was sie uns dafür gibt, wiegt alles auf.

Was ich damit sagen will: das Leben lässt sich nicht in Tabellen fassen. Alles Geschriebene löst sich auf, wenn die Welpen um Dich herum laufen und Du Dein Herz verschenkst.
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