Nein, du bist schon zu verstehen. Ich verstehe eigentlich fast alle Argumentationen hier.
Irgendwie geht das aber bisserl aneinander vorbei *find*. Die VDH-Fraktion behauptet doch nicht, dass VDH nur gut und Nicht-VDH nur schlecht ist. Es geht letztendlich doch um die Risiken... Ich finde auch, dass man bei der Bewertung ein bisserl gucken muss, wer denn da nun bewertet.
Ich staffel das mal:
Stufe 1 ist der durchschnittliche unvorbelastete Welpeninteressent. Der hat noch relativ wenig Ahnung und wünscht sich einfach einen gesunden, wesensfesten und hübschen RR-Welpen. Irgendwelche Vereinsquerelen sind dem Welpeninteressenten doch so was von wurschtegal. Der Welpeninteressent kann auch keine Pedigrees lesen und empfindet die vielen afrikanischen Namen nur als eines: VERWIRREND!
Ich persönlich finde es toll, wenn sich Welpenkäufer vorab bis ins kleinste Detail mit der Materie befassen - die Regel ist das aber nicht. Nun möchte Otto Normalo Welpenkäufer aber auch einen guten Welpen. Wo soll er denn da ansetzen in dem Dschungel? Der kann doch gar nicht erkennen, ob er da die High-Quality-Nicht-VDH-Stecknadel im unendlichen Heuhaufen gefunden hat. Er tut sich doch leichter, in dem Heuhaufen zu suchen, der prozentual mehr Stecknadeln zu bieten hat.
Weil Otto Normalo gar nicht alles durchblicken kann, liegt einfach auch viel Verantwortung in den Händen des Züchters. Otto Normalo muss sich in gewissem Maße auch darauf einlassen, was ihm der Züchter so erzählt. Bei einem VDH-Züchter sind manche Sachen schon von vorneherein geregelt (Steffis "Pflicht") und unterliegen nicht irgendwelcher Vertrauensgeschichten, sondern stehen fest geschrieben. Beim Hobbyzüchter oder beim Vermehrer von umme Ecke musst du alles, aber auch wirklich alles hinterfragen. Und da tut sich Otto Normalo halt schwer - zumal die Welt voller Blender ist.
Lass alleine einen Welpen mal einen DS haben - da könnten sich in punkto Kommunikation, Behandlung, Kostenübernahmen und Verantwortlichkeiten tiefe Gräben auftun zwischen VDH-Welpen und Nicht-VDH-Welpen.
Wo schicke ich also den Interessenten hin? Zum VDH-Züchter. Damit schicke ich ihn nicht automatisch in den Himmel, aber die Chance, in die Kloschüssel zu greifen ist einfach geringer.
Stufe 2 ist der interessierte langjährige RR-Mensch. Der guckt genauer hin, Linien sind nicht mehr nur Teile eines Urwaldes und Blender sind schneller entlarvt. Ja, der mag vielleicht auch erkennen, wer eine wahre güldene Stecknadel im Heuhaufen des Nicht-VDHs ist. Ich erkenne es nicht - obwohl ich mich durchaus interessiert und auch schon länger mit der Materie befasse (und frage mich, was Otto Normalo beizeiten abverlangt wird...).
Stufe 3 ist der engagierte Vereinsmensch. Der darf sich nun über die Missstände in Vereinen aufregen. Das darf er in einem VDH-Verein übrigens genauso wie in einem Nicht-VDH-Verein. Vereinsgeklüngel ist ja nicht auf den VDH beschränkt, sondern eher so etwas wie allgemeines Naturgesetz für Vereine.
Die Gründe, einen in punkto Zucht strengeren Verein zugunsten eines laxeren einzutauschen, mögen vielfältig sein. Man sollte die Gründe in jedem Falle genau hinterfragen. Otto Normalo kann das nicht - behaupte ich mal.
Stufe 4 ist der Züchter. Das ist der in der Königsdisziplin und der mit der Hauptverantwortung - und auch der mit vielen Eigeninteressen. Und gerade da finde ich es nicht uninteressant, wie zu VDH gestanden wird.
Nein, VDH ist nicht nur toll. Und Nicht-VDH ist nicht nur Vollmist. Aber wie in drei Gottes Namen soll denn ein normaler Welpeninteressent ohne abgeschlossenes RR-Studium die "Qualität" erkennen? Der ist doch noch am besten da aufgehoben, wo bestimmte Rahmenbedingungen schon vorgegeben sind.
Nur meine Meinung - und mit lieben Grüßen
Susanne
EDIT: Eva war schneller und meint das Gleiche.![]()


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