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Thema: Gewitter

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  1. #1
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard AW: Gewitter

    Hallo Tina,

    Um sicher zu gehen, dass wir nicht aneinander vorbeischreiben (das würde mich beim Austausch von Sachargumenten ärgern) betone ich nochmals: Der Aufbau von Alternativverhalten ist kein Ignorieren. Ignorieren - wie es in der Ratgeberliteratur für Hunde empfohlen wird - bedeutet, den Hund links liegen zu lassen. In dem Moment, in dem ich ein Alternativverhalten aufbaue, wende ich mich dem Tier zu. Zuwendung, Aufmerksamkeit, Teilung der Aufmerksamkeit.

    Meideverhalten ist selbstbelohnend. Entspanne ich den Hund in der auslösenden Situation, verhindere ich Meideverhalten, weil ich ihn nicht weglasse. Je besser der Hund sich in der Situation entspannt, desto leichter wird er das Alternativverhalten lernen können.

    Entspannungstraining ist ein Puzzleteilchen bei angstvermindernden Therapien beim Menschen. Ich habe mir das Vorgehen bei praktizierenden Therapeuten angeschaut und bei einer Trainerin vertieft, die Zootiere, Labortiere, Pferde und Hunde mit diesen Techniken z.B. auf unangenehme Prozeduren beim Tierarzt vorbereitet.

    Völliges Ignorieren bringt bei manchen Hunden Erfolg unter bestimmten Voraussetzungen:
    1. Die Angst ist relativ schwach und der Hund kann sich selber ablenken und entspannen
    2. Die Bemühungen des Menschen zuvor sind für den Hund bedrohlich gewesen: Umarmen, Hochheben, hektisch Streicheln
    Dann ist es für das Tier natürlich eine Wohltat, wieder in Ruhe gelassen werden - trotz seiner Angst.

    Liebe Grüße,

    Ute BB mit Ashanti, Bansai und Scotty. Baru begleitet uns auf der anderen Seite des Weges.
    Hirn ist in - Geist ist geil
    Wattebällchen entstehen im Auge desjenigen Betrachters, dessen Gehirn ähnlich strukturiert ist.

  2. #2
    Hadhi-Trike-Raser / MALG Avatar von Shoppy
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    Standard AW: Gewitter

    Hallo zusammen,

    zur Wirksamkeit des Ignorierens habe ich vor Kurzem einen hoch informativen Thread in einem anderen Forum gelesen. Der nette Mann hatte eine Hündin, die sich bei einem ihrer ersten Besucher in der Fußgängerzone einer Großstadt (er wohnt mit ihr in einer Kleinstadt) heftig vor einer Makise eines Geschäftes erschreckte. Cooler Rudelführer, getreu den vielen Erziehungstippsquellen, ist er souverän weitermarschiert und hat das auch zukünftig immer so praktiziert. Es fiel ihm jedoch auf, dass sich der Hund immer heftiger und immer früher vor diesen bedrohlichen Dingern erschreckte. Schließlich konnte er sie gar nicht mehr mitnehmen und auch in seiner Kleinstadt mit nur wenigen Makisen wurde es zunehmend schwieriger.
    So kann das ignorieren nach hinten losgehen, wenn man mit diesem "Augen zu und souverän dran vorbei" nämlich genau das Meideverhalten fördert, womit man ja eigentlich die Angst bekämpfen wollte.
    Gut, das trägt jetzt nichts zu Gewitterproblematik bei, denn wenn es Gewittert, kann kein Hund wirklich "Meiden", es sei denn er hätte einen schallisolierten Bunker, oder so etwas...

  3. #3
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    Standard AW: Gewitter

    ich hab auch angst bei heftigen gewittern, solange ich denken kann. besonders nachts. tagsüber helfen mir strategien, die angst im griff zu behalten: ablenken, die physikalischen vorgänge realisieren, mir klar machen, dass ich nicht wirklich in gefahr bin usw. usf.. so versuche ich es auch bei bonito, der ebenfalls panische angst vor gewitter hat. aufstehen und in richtung leckerli-dose gehen ist schonmal ne prima ablenkung! ;) anschliessend wieder mit buch auf sofa legen und warten, bis der klops sich eingerollt hat, und beim lesen sanft die ohren massieren. so gehts bei uns.

    als es uns aber kürzlich nachts erwischt hat und unsere drei gewitterresistenten mitbewohner selig weiter geratzt haben, ist bonito zum ersten mal ganz dicht an mich rangerobbt und wir sind sozusagen arm in arm wieder eingeschlafen - eine schönere form der panikbekämpfung gibts für uns beide nicht mehr, vermeidung oder bestätigung hin oder her!

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