Hallo,

erstmal find ich es toll, dass ihr euch richtig viele Gedanken darum macht, wie euer zukünftiges "Rudelmitglied" werden soll und wie es die anderen, bereits vorhandenen Hunde beeinflussen, bzw. nicht beeinflussen soll.
Leider ist die Antwort auf deine Fragen meiner Meinung nach nicht einfach, wenn nicht sogar unmöglich. Du kannst vielleicht grundsätzlich sagen, das Rüden eher mal schwierig sind als Hündinnen (vor allem wenn sie unkastriert sind und auf andere Rüden treffen) aber genauso kenn ich auch Hündinnen, die keinesfalls Kinder von Traurigkeit sind, wenn es um ein nettes "ich butter die andere Hündin, deren Nase mir gerade nicht gefällt, eben mal unter"-Spielchen geht. Genau so kenn ich Rüden, die trotz voller Manneskraft die Sanftheit in Person sind. Vieles davon ist natürlich von dir zu beeinflussen, durch richtige Sozialisierung, Erziehung und konzequente Einhaltung deiner eigenen Regeln. Trotzdem wirst du feststellen, wenn du einen Hund hast, der von Anfang an ein Draufgängertyp ist, wird er das nie ablegen, egal ob Hündin oder Rüde. Solang er gut erzogen ist und du Aufmerksam genug bis, wird da nix passiern, bist du aber zu langsam oder nicht an Ort und Stelle, kann sich das Bild schnell wenden. Das Selbe gilt natürlich für einen ängstlichen, aggressiven oder unsicheren Hund. Natürlich kannst du das alles, wenn du jemand dabei hast, der sich wirklich auskennt, schon im Welpenalter erahnen und dir auch nach gewünschter Eigenschaft einen aussuchen, nur hägt dann, wie sich dieses oder jenes auf deine anderen Hunde auswirkt auch wieder von deren Stärken und Schwächen ab.
Deine vielleicht etwas ängstliche Hündin, könnte mutiger werden mit einem großen Kumpel, dann ist aber zu hoffen, das euer RR eine ausgeglichene Führungspersönlichkeit wird. Sollte sich deine Hündin an ihm/ihr orientieren und dieser RR dann vielleicht durch Ängstlichkeit oder erlerntes Verhalten zum aggressiven Verhalten einem fremden Hund gegenüber neigen, hast du schnell zwei Hunde die dir aus dem Ruder laufen und damit ein echtes Problem - außerdem wird sich bei einer so "tollen" Rudelaktion auch dein noch so verspielter Rüde vermutlch anschließen...
Du siehst, alles abhängig von wenns und abers, von sollte und würde, von könnte und müsste...echt schwierig mit drei Hunden!

Einfach ist: wenn dein Rüde kastriert ist und deine Hündin nicht, hättest du mit einer Hündin wenigstens nicht die Probleme, dass irgendwer ungewollt trächtig wird, mit einem Rüden müsstest du deine ältere Hündin kastrieren oder dein Neuzugang. Außer du passt immer ganz genau auf, wann die Läufigkeit einsetzt, trennst die Hunde dann, gehst doppelt spazieren und hoffst, das dein RR-Rüde mit seinem Hormonüberschuss irgendwie zurecht kommt...

Ich glaube ja nicht, dass dir damit wirklich geholfen ist, eher hast du wahrschinlich noch mehr Dinge zum Nachdenken. Wenn es für dich in Frage kommt, keinen Welpen zu nehmen, dann find ich die Idee von berki toll, dir einen RR in Not anzuschauen. Da kannst du dann auch testen, wer auf wen wie reagiert.

Liebe Grüße

Sabrina mit Jamali, Laika und Joker