Ich komme gerade von einem ausgedehnten, wunderbaren Spaziergang mit meinen Jungs zurück.
Und habe überlegt, ob ich nochmal was schreibe.

Sei`s drum`.
Frank, Deine Entscheidung stand von Anfang an fest, das war klar.
Dennoch hast Du hier gefragt......heißt für mich, niemand sonst, auch die BB-Züchterin nicht, konnte Dir Deine Fragen beantworten.
Meine Frage ist, was bringen Dir denn Erfahrungen, wenn Deine Entscheidung sowieso feststeht?
Ich kann keine Erfahrung zur speziellen Konstellation beisteuern....aber ich kann durchaus Erfahrung zur Haltung zweier Rüden beisteuern.
Und das tue ich jetzt.
Wird und soll Dich nicht beeinflussen, noch wirst Du wirklich GLAUBEN (wollen!), dass Dir das passieren kann (ich möchte nicht sagen WIRD, obwohl ich SEHR überzeugt davon bin, dass das die passendere Wortwahl ist.....)
Im übrigen ist es völlig wurscht, ob Rüde/Rüde, bei zwei Hündinnen kann es ebenso absolut krachen (auch dazu gab es schon ausführliche Posts hier im Forum) und selbst die Konstellation Rüde/Hündin ist schon des Öfteren daneben gegangen.
Vor allem, intakte Hündin, intakter Rüde? (Da stelle ich mir doch die ein oder andere Frage.)
Wenn man danach geht, sollte man besser nur Einzelhunde halten...schief gehen kann es immer und zwar in jeder Zusammensetzung.
Dennoch, bei den hier zur Diskussion stehenden Rassen halte ich Probleme für vorprogrammiert...und viel wahrscheinlicher.
Vorab, darüber sei Dir bitte bitte ABSOLUT bewusst, Du wirst idR sehr viele begeisterte Zwei-Hund-Halter antreffen, die Dir versichern, das sei alles easy.
Und auch immer gewesen.
Hübsche Fotos von zwei Hunden, bevorzugt zwei Rüden, eng aneinander gekuschelt auf dem Sofa?
Kann ich Dir 245 Stück von bieten....und 1490 "Ach wie süüüüüüüsssss.....och, die HABEN sich aber auch liiiiieb"-Kommentare ebenfalls.
FB ist voll von solchen Bildern und Statements, habe ich mir sagen lassen.
Ein Bild zeigt immer nur einen MOMENT.....und ob zwei schlafenden Hunde WIRKLICH völlig entspannt sind, lasse ich mal gepflegt offen und mit einem großen ? versehen.
Butter bei die Fische?
Machen die wenigsten oder halten sich lieber wohlweislich komplett `raus und zurück.

Wir halten zwei RR_Rüden.
Der erste, ähnlich wie Dein Snooker, gemütlich, nicht ganz gesund in den Knochen plus Epilepsie, einer der nettesten RR-Rüden ever, der IMMER einfach zu händeln war mit anderen Hunden (das stammt nicht nur von mir , sondern von mehreren Trainern und wirklich absolut erfahrenen RR_Leuten!).
Deshalb musste ein zweiter Rüde her.
War ja schöner.
War`s auch.
Bis Nr. 2 mit so zehn Monaten bereits in Ansätzen zeigte, dass es mit fremden Hunden deutlich schwierig werden würde.
Ab 18 Monaten hatten wir eine Trainerin und mit 24 Monaten war´s dann so weit.
Er ist mehrfach auf unseren älteren Rüden losgegangen.
Wir hatten das große Glück, dass es keinerlei Löcher oder andere ernsthafte Verletzungen gab....aber da war´s vorbei mit der schönen heilen Welt.
Es folgten drei Monate komplette räumliche Trennung, getrennte Spaziergänge (mach`das mal, da kommen einige Stunden Mehrarbeit am Tag auf Dich zu.....hast Du die Zeit und die Möglichkeiten dafür?)
Training, Chip und am Ende die Kastration (wobei es dafür auch noch andere Gründe gab) des Jüngeren im letzten Juli haben insgesamt zu einer wirklich entspannten Lage geführt und heute kann ich wunderbar mit beiden spazieren gehen, sie fahren zusammen im Kofferraum ohne Trenngitter, liegen gemeinsam auf dem Sofa, wir fahren mit ihnen zusammen in den Urlaub (Ende Juni wieder) usw. usw.....(zu jeder Zeit haben sie übrigens nachts gemeinsam bei mir im Bett geschlafen, keinerlei Probleme!)
Ich versichere Dir, dass es mehr als genug Halter gleichgeschlechtlicher Hunde gibt, wo die Hunde sich, teils nicht nur einmal, komplett zerlegt haben.
UND ich versichere Dir, SOLLTE dem Boerboel (ich habe sie mir noch einmal GENAU angeguckt....Grundgütiger.....im LEBEN wollte ich so einen Hund nicht mal im Ansatz außer Kontrolle erleben) mit 12 Monaten oder früher oder später einfallen, dass er erstens Eier hat und er zweitens Snooker eben DOCH ******* findet...dann, darüber sei Dir SEHR bewusst, wird Dein Senior einem solchen Koloss NICHTS, aber auch gnadenlos GAR NICHTS, entgegenzusetzen haben.
Und, auch ohne Dich zu kennen, Du AUCH NICHT.
Und dann ist`s vorbei mit den "noch so schönen paar Jahren".
Nicht, weil er ihn tötet, sondern weil das Zusammenleben dann nicht mehr möglich ist.
Kein Hund, der mit einem zweiten zusammenlebt, hat es "verdient", verkloppt zu werden...aber ein alter Hund, der keine Chance haben wird, schon gleich gar nicht.

Das sind nun einfach persönliche, private und nur MEINE Erfahrungen.
Und nein, ich habe keine Kristallkugel.
Wenn ich die Rassebeschreibung lese, und es klar ist, dass die Verträglichkeit mit Artgenossen, insbesondere bei den Boerboel-Rüden, nicht sehr ausgeprägt ist, dann befürchte ich, dass es unschön werden wird.
Und ich kann Dir sagen, es hat NICHTS mit Führung oder Erziehung oder oder oder zu tun.....wenn einer auf den anderen losgehen will, wird er das tun, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet.
Btw., ich weiß ja sowieso nicht, weshalb man sich für einen Hund entscheidet, bei dessen Anschaffung man schon betonen muss, dass er RICHTIG geführt werden muss (von wegen durchgreifen und so).....und den Begriff "Verwahrung" finde ich zu Tode gruselig.

Für Snooker würde ich mir wünschen, dass Du wenigstens darüber nachdenken würdest, ob es nicht besser wäre, ihm eine Hündin vor die Nase zu setzen.
Noch mehr würde ich mir wünschen, dass Du Deinen Wunsch nach einem Boerboel einfach noch ein, zwei, drei Jahre (wir wissen alle, wie alt RR`s werden....) nach hinten schieben würdest.
Aber ich bin Realistin...und deshalb stelle ich mich jetzt zu den anderen Rufern in die Wüste.
EINSAM sind wir da jedenfalls nicht....

LG, Suse