Sorry, ich muss einfach nochmal nachfragen... weil es mir sehr wichtig ist.
@ Ute:
Du hast geschrieben, dass Ihr seit langer Zeit Tierheimhunde trainiert und sie auf Vermittlung vorbereitet.
Inwiefern? Was tut Ihr mit Ihnen, damit sie als "guter Hund" vermittelbar sind? Und wenn es vollbracht sein sollte (was auch immer), was dann? Beschreibung ändern oder nicht? Weiterhin ist es ein "Überraschungsei"? Oder nicht mehr, wenn das Hundi plötzlich an er Leine laufen kann oder Menschen nicht mehr verbellt? Sichert das ab, dass nicht eine Situation auftreten kann, die etwas auslöst in dem Hund?
Nach wie vor ist meine Frage: WO und WIE kann man denn anfangen mit einer vernünftigen Vermittlung? Im Tierheim kann der Hund anders sein, in der Familie wiederum anders. Jeweils positiv wie natürlich auch negativ.
Z. B. bin ich davon überzeugt, dass nicht nur irgendwelche Idioten ein Tierheim betreten oder sich an eine Organisation wenden, die z. B. Auslandshunde vermittelt. Wer in ein Tierheim geht, ist sich durchaus (in der Regel) bewusst, dass er einen Hund mit Vorgeschichte vorfindet. Ist man sich dessen nicht bewusst, sucht man woanders. Meine bescheidene Erfahrung hat das zumindest deutlich erkannt.
Ein Großteil, der Besucher "ausländischer Hundeseiten" hat sich ebenso stark damit befasst wie Menschen, die einen Züchter wählen.
Ich habe seltenst Menschen erlebt, die unüberlegt und unvorbereitet an so etwas herangehen.
Du hast geschrieben: .... aber die Beschreibungen gaukeln den Interessenten dennoch etwas vor.
WAS denn?
Man kann nur sagen was man weiß - nicht mehr und nicht weniger!
Wenn mein Nachbar einen Labradorwelpen gekauft hat (genau so ist das gewesen!), dessen Mama eine Rettungshündin war, ist es dann so, dass auch sein gekaufter Welpe nun ein Rettungshund wird?
Nein! Er konnte nur sagen: Seine Mama war Rettungshund, während sein Hund nichts davon hatte!
Wenn man einen Hund als lieb empfindet, soll man dennoch schreiben:
WIR wissen nix, lassen Sie sich einfach überraschen!?
Ich selber (und ich befasse mich bei Organisationen aller Art schon sehr lange mit Beschreibungen), habe durchaus mal falsche Infos bekommen (geschätztes Alter: 2 bis 3 Jahre... wirkliches Alter: 10 Monate) <- das ist unschön, aber immer noch besser als NICHTS positives berichten zu können.
Beschreibungen von Rassehundezüchtern:
Kommt es da nicht auch gelegentlich vor, dass man sich verleiten lässt von Beschreibungen der Hunde? Und auch gelegentlich feststellen darf, dass der Welpe doch ganz anders ist als wie die Eltern beschrieben waren?
Tja - that´s life!
Hunde passen sich an Umweltbedingungen an. Nicht aber in JEDEM Fall.
Genau wie bei Menschen gibt es solche und solche.
Jeder Hund und auch jeder Mensch ist total unterschiedlich.
Ich habe beruflich z. B. sehr viel mit Menschen zu tun und Sozialarbeit.
Jeder einzelne Mensch ist unterschiedlich. Es gibt welche, die sich durchaus Umweltbedingungen anpassen, aber genau so viele gibt es, die dies niemals tun!
Lässt man sich generell ein, ist dies unwesentlich, denn man hat es von vornherein einkalkuliert oder sollt sich sofort völlig distanzieren.
Unreflektierte Beschreibungen würde ich niemals befürworten.
Rücksprache mit Paten und jahrelangen Gassigehern sind Voraussetzung.
Nochmal bin ich der Meinung, dass die Menschen, die einen Hund in ihrer Obhut haben, durchaus in der Lage sind, Menschen mit überdimensionalen Vorstellungen erkennen zu können, denn die meisten Menschen, die ich in Bezug auf Tierschutz kennen lernen durfte, haben in oberster Instanz den Hund im Auge und nicht Menschen, die einem Phantom hinterherhechten.
So - nun hast Du Folgendes geschrieben:
"Unreflektierte, gut gemeinte Beschreibungen an den Zwingern sind für unsere Arbeit ein riesiges Hindernis, weil die Leute einfach nicht verstehen können oder wollen, dass sie sich nicht darauf verlassen dürfen und sie mit allem rechnen sollten. Beschreibungen, besonders beschönigende, verhindern proaktives Handeln der neuen Bezugspersonen und sind ein maßgeblicher Faktor für Probleme und das erneute Abschieben des Hundes ins Tierheim."
Ganz davon ab, dass hier nur von "besser ausfallenden Texten" die Rede war, bin ich ja mal gespannt, wie Du EURE ARBEIT erklärst... vor allem: Es sind Menschen, die sich für Heimtiere entscheiden, meist (meine Erfahrung) bewusst, was auf sie zukommen KANN.
Die meisten laufen nämlich nicht einfach los, sondern es gibt auch einen großen Teil, der sich informiert.
Du hast geschrieben:
"Ich persönlich bin sehr alarmiert, wenn Interessenten meinen, ein wenig Liebe und eine Couch würden schon ausreichen!"
Es gibt durchaus Hunde, die NUR leben möchten, die in großer Not sind und weder Erziehung, noch volles Tagesprogramm, noch sonstwas fordern.
Es gibt in der Tat Hunde, denen Liebe, Fressen und eine Couch durchaus primär wichtig sind, kein Erziehungswissen oder Verhaltenszeug, auch kein Antijagdtraining, sondern schlicht LEBEN.
Es gibt solche Hunde - genau wie andersherum es Hunde gibt, die genau dieses einfordern und niemals mehr möchten.
Dass Jagdhunde jagen, ist ja eigentlich nicht unbedingt erklärungsbedürftig.
Recht schlimm finde ich Deinen Vorschlag zur Einteilung in Risikogruppen.
Da können meinetwegen alle hier mitziehen, weil sie Dich hoch schätzen...
ich werde es nicht tun. Denn ich finde es furchtbar, was Du geschrieben hast. Und ich werde hier nicht rumkriechen, um mal an einem Deiner Seminare teilhaben zu dürfen. Im Leben nicht!
Was aber nicht heißt, dass ich eine Beschreibung über Dich erstellen werde.![]()
Wahrscheinlich bist Du wirklich eine ganz Nette... aber wer weiß das schon ganz genau?
Ich möchte es nicht wissen, denn mir ist es total egal, ich setze da andere Prioritäten.
Lieben, leicht kritischen, aber keineswegs BÖSEN Gruß
Andrea, die eigentlich ganz lieb ist.


LinkBack URL
Über LinkBacks


Themenstarter
auszusuchen und sie Beschreibungen lesen wie: "sehr verschmust, kinderlieb, treu, haart nur selten, nicht bissig......" dann entsteht für diese Menschen ein falsches Bild. Sie haben dann vor Augen, dass dieser Hund mit ihren Kindern auf der Couch brav sitzen und schmusen wird. Dieses Beispiel ist jetzt extrem überspitzt und soll auch nicht heißen, dass Du, Andrea, solch eine lapidare Beschreibung entwerfen würdest. :taetsche:
) und dann nach 2 Wochen wieder zurückgebracht wird, weil er ja doch die Tochter angeknurrt hat als diese zu dem Hund aufs Sofa wollte. Jeder sollte wissen, dass genau DAS passieren kann. Sagt ein Mensch dann immer noch JA zum Hund und zu der vor sich liegenden Arbeit MIT dem Hund dann ist es gut.
.

Lesezeichen