Hallo,
wir haben das Glück, dass mein Mann von Zuhause aus arbeiten kann, daher haben wir uns dann auch für einen Hund entschieden. Ansonsten hätten wir das nicht gemacht.
Ich hatte vor 15 Jahren schon mal einen Hund, den hatte mir mein damaliger Freund zum Geburtstag geschenkt... Ich konnte ihn knapp 2 Jahre behalten, dann musste ich ihn abgeben, weil wir uns trennten und ich keine Wohnung fand, in der Hundehaltung erlaubt war, noch durfte ich ihn mit zur Arbeit nehmen.
Ich muss sagen, auch die Zeit, die er bei mir war, war ziemlich stressig, als ich dann nach dem Studium berufstätig wurde. Mein damaliger Hund war dann auch bis zu 8 h alleine, das finde ich viel zu lang!! Ich hatte noch das Glück, dass mein damaliger Freund später als ich aus dem Haus musste, sonst wäre er noch länger alleine gewesen. Mein Hund hat zwar zu Hause keinen Blödsinn angestellt und auch nie in die Bude gemacht, aber man merkte ihm schon an, dass er nicht ausgelastet war und sich wirklich alleine fühlte. Wir konnten Abends natürlich nichts mehr unternehmen, weil wir ihn ja dann schon wieder alleine gelassen hätten, bei jedem Kinobesuch oder einer Einladung von Freunden hatten wir ein tierisch schlechtes Gewissen.
Als normaler Berufstätiger ist man ja ca. 9 h im Büro, dann je nach Entfernung noch mal 1 h Fahrt, das summiert sich dann schnell auf bis zu 12 h am Tag... und dann kommt man nach Hause und hat dann das volle Hundeprogramm... Also ich weiß nicht.
Natürlich pennen unsere beiden auch so ziemlich den ganzen Tag, aber sie liegen bei meinem Mann im Büro. Es ist für sie ganz wichtig, dass "ihr Mensch" in der Nähe ist.
Als voll Berufstätiger sich um einen Hund zu kümmern, ist nicht so leicht und Ihr solltet Euch überlegen, ob Ihr das die nächsten 10-15 Jahre wirklich so durchziehen wollt.
Wie wollt Ihr überhaupt einen Welpen so schnell an das Alleinsein gewöhnen?? Wenn ich denke, wie lange wir gebraucht hatten, bis wir Azizi ohne Probleme mehrere Stunden alleine lassen konnten...
Ich hatte das "Vergnügen", einen RR-Rüden kennenzulernen, der genau dieses Alleinsein nicht verkraftet hat. Er hat in sekundenschnelle alles zerlegt, was ihm in die Quere kam. Die Besitzer haben ihn dann über RR in Not vermittelt. Die neuen Besitzer hatte nach kurzer Zeit das Handtuch geworfen und den Hund wieder abgegeben, weil es eine Katastrophe war. Der Hund war zwar superlieb aber für die Wohnungseinrichtung unbezahlbar...
Daher würde ich mir nur dann einen Hund anschaffen, wenn der nicht so lange alleine ist. Ihr würdet Euch doch auch kein Kind anschaffen und weiter voll arbeiten, oder???
Versucht es doch erst mal mit einem Testlauf. Wenn Eurer Bekannter in der Nähe wohnt, dann geht Ihr doch Morgens und Abends mit dem Hund mit raus und an den Wochenenden. So könnt Ihr feststellen, wie viel Zeit Ihr damit verbringt und wie das klappt. Und dann könnt Ihr immer noch überlegen, ob ein Hund für Euch in Frage kommt.
Viele Grüße
Angela


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