Ja, wir sind alle erschüttert. Klar. Ruhen wir uns jetzt auf unserer emotionalen Betroffenheit aus, oder gucken wir uns an, was da passiert?
1) RRs sind zurzeit sehr en vogue
2) (daraus folgt) Derzeit übertrifft die Nachfrage das Angebot bei weitem
3) (daraus folgt) Die zu erzielenden Welpenpreise sind im Rassevergleich mit die höchsten überhaupt. Sie können derzeit auch so hoch gehalten werden bzw. noch weiter in die Höhe getrieben werden (die hierzu gehörige Diskussion wurde schon mehrfach geführt, brauchen wir hier nicht zu wiederholen, dennoch aber bitte Punkt 4 beachten)
4) (daraus folgt) Die Zucht von RRs (wie auch immer jetzt definiert) wirft beachtliche Gewinne (d.h. Einnahmen minus Ausgaben!) ab. Sie ist daher ausgesprochen attraktiv. Und wer nicht im VDH züchten will oder kann, macht es halt außerhalb. Wer nicht mit Verstand und Liebe züchten will, der macht es halt ohne.

Leute, Gutmenschentum hin oder her - da ist nichts Verwunderliches oder Außergewöhnliches dran!
Die Gesetze des Marktes rufen diese Entwicklung hervor. Ob uns das gefällt oder nicht, die gelten auch für den "Hundemarkt". Das "Züchten und Verkloppen" der Hunde "auf Teufel komm raus" wird genau so lange anhalten bis der Markt gesättigt (oder gar übersättigt) ist. Und dann geht es eben mit einer anderen Rasse weiter. Oder bestreitet das irgendjemand?
Und solange der RR einen gewissen "Exotenwert" hat, wird es Leute geben, die ihn sich zur Dekoration des hauseigenen Kamins kaufen ("Mein Haus, mein Auto, mein Ridgeback")... und ihn wieder abstoßen, wenn sich herausstellt, dass diese Dekofigur Zähne hat und sie auch einsetzt, weil irgendwie "vergessen" wurde, dieses Accessoire zu erziehen.

Gegensteuern? Kann man nur marginal - indem man als sich als Züchter die Käufer gut anguckt, und indem man sich als potentieller Käufer die Züchter gut anguckt. Aber wenn ALLE Züchter und Käufer dies bisschen leisteten ...

Liebe Grüße!
Tina und Badawi (letztere zuchtuntauglich)