Die ganze "RR-Schwemme" (ich nenn es mal übertrieben so) hat ja etwas immens Selbstverstärkendes. So eine Art Eigenwerbung.
Das erste Mal, dass ich überhaupt einen RR gesehen habe, war 1998 - zumindest bei uns hier in Bayern total exotisch. Kaum jemand kam auf die Idee, sich einen RR zu holen, weil ihn fast niemand kannte. Die paar Einzelstücke, die unterwegs waren, habe ich nur beeindruckend und perfekt erlebt... Da entsteht natürlich schon ein bestimmtes Bild im Kopf des Betrachters. Vor allem in Kombination mit den schwärmerischen Erzählungen des Besitzers.
Über die Jahre sah man sie dann öfters mal, diese schönen Hunde, die so erhaben und erzogen und ihren Besitzern treu ergeben sind... Mehr Anblick - mehr Begehrlichkeiten. Das fiese an der Entwicklung: Die Problemhunde sieht man nicht. Die flanieren nicht an übervölkerten Seeufern entlang oder stadtbummeln durch Innenstädte. Das, was den unbedarften Hinguckern über den Weg läuft, sind normalerweise die gesellschaftsfähigen Hunde. Die aber eben auch in größerer Zahl als früher. Es sind nun mal schöne Hunde - wenn sie sich auch noch gut benehmen, brauchen sie keine Werbeagentur zur Vermarktung, das geht ganz von alleine.
Das Ganze noch von den Medien geschürt - oftmals in würgereizverursachender verfälschender Darstellung...
Wir laufen auch durch die Innenstadt und werden oft angesprochen. Interessant erstens: Jeder erkennt die Rasse inzwischen (und das nicht nur am Reißverschluß auf dem Rücken - meiner ist ridgelos). Früher wurde ich noch öfters gefragt, was denn das für eine Rasse ist oder der hübsche Mischling wurde bestaunt. Zweitens höre ich inzwischen soooo oft: Ja, genau so einen wollen wir uns auch anschaffen.
Froh bin ich um die Frage, wie ein Ridgeback denn so ist. Da seh ich dann meine Verantwortung drin. Obwohl ich meinen Dicken knutschen kann und stundenlang von ihm schwärmen könnte, tue ich es nicht. Ich erkläre den interessierten Leuten dann auch mal ausführlich, wie schwierig das sein kann und das der wohlerzogenen Hund neben mir nicht so vom Himmel gefallen ist. Ich kann dann sehr hübsch erzählen, wie schwierig der Hund war (und das war er nun mal). Meine Hoffnung dabei ist, dass sich die ernsthaft Interessierten mit der Problematik, die entstehen kann, auch auseinandersetzen - und die Oberflächlichen sich doch zu einem "Huch! Lieber doch nicht!" bewegen lassen.
Nur ein kleiner Beitrag in dem ganzen Boom, aber jeder RR, der nicht unüberlegt angeschafft wird, ist einer weniger.
Liebe Grüße
Susanne mit Bukoko


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. Erfahrungen, bei denen man aber auch die vielleicht negativen Seiten
nicht weg lassen darf denn es darf nicht zu einer Werbeveranstaltung mutieren.
, hoffe ich doch
.

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