Vorweg:
Zitat Zitat von elainee Beitrag anzeigen
ich bin zwar kein user mit einem kleinkind - aber ich habe meinen not-hund von einer familie mit kleinkind - säugling sozusagen ...
noch fragen ?
Hallo elainee, ich finde Deinen Kommentar einfach nur harsch und unfreundlich - denn schließlich gibt es genug Hunde, die auch aus anderen Gründen abgegeben werden, z.B. weil der Hundehalter bei einem Unfall ums Leben kam und seine Familie den Hund nicht übernehmen kann.

Nun zur Frage:
Ich würde das Thema RR und kleines Kind unterteilen wollen in

Hund und kleines Kind und RR und kleines Kind.

Wie einige wissen, bin ich ein großer Befürworter von Familien mit Kindern und Hund. Es gibt in meinen Augen nichts Besseres für Kinder und Hunde.

Die Hunde, die ich zur Zeit meiner Kinder hatte, sind anderen Menschen – auch Hundehaltern - immer durch ihre Ausgeglichenheit und Zufriedenheit aufgefallen.


Dieses lag in meinen Augen nicht nur an unserer Wahl der Hunderasse, sondern auch daran, dass die Hunde nie stundenlang alleine waren, weil arbeitendes Herrchen oder Frauchen nicht da sein konnte.

Auch wenn es einige Hundehalter vielleicht nicht wahrhaben wollen, Hunde genießen das Zusammensein mit Kindern.
Praktische Beispiele:
Kinder buddeln im Garten, Hund macht begeistert mit.
Kinder spielen verstecken, Hund macht begeistert mit.
Kinder machen Kissenschlacht, Hund macht begeistert mit.

Kinder sind erheblich lauffreudiger, bewegungsfreudiger als die meisten Erwachsenen – sofern man sie nicht vor Fernseher, Spielekonsole und Computer vergammeln lässt.

Allerdings sollte man sich als Eltern vorher mehrere Dinge klarmachen:

Bekomme ich die Krise, wenn Hund Kind über das Gesicht leckt?

Bekomme ich die Krise, wenn Hund und Kind erheblich mehr Dreck verursachen, als nur Kind?

Bekomme ich die Krise, wenn Kind und Hund nach Ausflügen oder Gartenaufenthalten aussehen, als hätte man sie einmal durch den Mülleimer gezogen?

Macht es mir etwas aus, wenn Kind und Hund mit Begeisterung in jede Pfütze springen, die auf unserem Weg liegen?

Bin ich bereit, mit Kind und Hund bei Wind und Wetter vor die Tür zu gehen?

Ein Kind kann man bei einem Regentag auch mal zu Hause beschäftigen, ein Hund muss raus.

Wobei ich viele Mamas kenne, die wegen des Hundes mit Kind und Kegel auch bei schlechtem Wetter vor die Tür gehen und deren Kinder genau dieses sehr genossen haben!

Kinder haben zu „Sauwetter“ ein anderes Verhältnis, als Erwachsene und viele Mamas haben immer wieder gesagt „Mensch, war es heute toll – aber ohne Hund wären wir heute nicht nach draußen gegangen“.

Also, Hund und Kind auf jeden Fall - und aus gelebter Erfahrung - ein klares JA.

Kleines Kind und RR = Nein.
Vorausschicken möchte ich – wir haben keinen reinrassigen RR, sondern einen Labrador RR Mix, hatten aber einen RR in Pflege.

Beide Hunde – sowohl unser Mix, als auch der RR - waren und sind wunderbare Hunde, von den Kindern meiner Enkelin heiß geliebt.

Beide Hunde haben aber Kräfte, die man aufgrund ihres Äußeren nicht unbedingt vermuten würde und die ich z.B. von Labradoren, ja noch nicht mal von unserem Bernhardiner her kenne.
Nun bin ich ja schon älter, aber diese Kräfte der Hunde sind auch meinen Kindern und Kindeskindern sehr aufgefallen.

Ich habe meine Enkelin, die unseren Pflege RR tief in ihr Herz geschlossen hat, mal gefragt, ob sie sich diesen RR – einen wunderbar ausgeglichen und gut erzogenen Hund – auch mit ihren kleinen Kinder – sprich Kind an der Hand, Hund an der Leine, Kind im Tragetuch oder Kinderwagen – hätte vorstellen können?

Obwohl sie auch während der Kleinkinderzeit ihrer Kinder immer Hunde hatte, hat sie mit einem klaren Nein geantwortet.
Begründung: Wenn ein Labrador, ein Magyar Vislar, Erdel Terrier, Münsterländer etc. in die Leine springt, reißt er Dich oder den Kinderwagen nicht unbedingt um, bei einem RR kann dieses aber schnell passieren, weil er ganz andere Kräfte hat.

Für mich, die ich auch immer Kinder (viele) und Hunde hatte, kommt noch ein Aspekt dazu, der sich erst in den letzten Monaten ergeben hat:
Es scheint mir – auch von Züchterseite – nicht so ganz geklärt, ob denn der RR eher den gutmütigen Hunderassen zuzuordnen ist oder ob er durchaus – ich nenne es jetzt mal ganz unfachmännisch – auch „Beißpotential“ hat.

Soll heißen – ich hatte Labradore, die niemals, aber auch niemals nur einen Ansatz von Knurren, Lefzen hochziehen gezeigt hatten, wenn ihnen ein Mensch – egal ob Klein oder Groß – z.B. versehentlich auf die Pfoten getreten ist.
Sowohl unser RR Mix als auch Pflege RR haben da ganz anders reagiert.

Deshalb würde ich an Eurer Stelle mit Säugling / Kleinkind einen Labrador aus guter Zucht, der nicht aus jagdlicher Line stammt, einem RR auf alle Fälle vorziehen.