Ich bin der Meinung, dass man nur bedingt beeinflussen kann, wie sich Hund den Fremden gegenüber verhält. Wir hatten ganz viel Wert darauf gelegt, dass unser Hund Fremde nur als positiv wahr nimmt (sie sollte auch kein Wachhund werden). Seit sie ein Welpe war, haben wir bei jeder Gelegenheit allen möglichen Leuten Leckerlis in die Hand gedrückt. Wir hatten in der Welpenzeit viel Besuch und hatten sie bewusst überall mitgenommen. Sie wurde nie von Fremden bedrängt geschweige bedroht. Alles in allem war sie ein fröhlicher, niedlicher Wonneproppen und wir waren sehr stolz auf unserem „ach so menschenliebenden, unkomplizierten“ Hund. Ich hatte auch nie verstanden, warum manche HH sich aufregen, wenn ihre Hunde ungefragt angefasst werden, ist doch nix dabei!!!

Und dann kam der Tag X (so mit einem Jahr) und sie wurde plötzlich zurückhaltend und fing an den fremden Leuten auszuweichen. Irgendwann wurde auch geknurrt, wenn uns im Dunkeln Jemand zu nah kam oder gebellt, wenn Einer ums Haus schlich.

Der Höhepunkt war, als ein Handwerker ins Haus kam und wir alle im Garten waren. Plötzlich stand Der Typ auf der Terrasse (die 1,5 Meter höher liegt und damals noch keine Treppe hatte). Mit einem Satz war unser Hund bei ihm und machte ihm unmissverständlich klar, dass er sich nicht zu bewegen habe. Bis ich auf der Terrasse war, verging für den Handwerker wie für mich eine Ewigkeit. Bis dahin habe ich nie geglaubt wie ernst unser niedlicher, menschenbezogener, gut sozialisierter, gerne-faul-in-der-Sonne-liegender Hund es meinen kann.

Ich denke, dass vielen Ridgebacks „das Fremdeln“ gekoppelt an einen starken Schutztrieb in die Wiege gelegt wurde und das würde ich nicht mehr unterschätzen.

Außerdem könnte man das „Hochspringen“ nicht nur als Freude sondern auch als Unsicherheit/Beschwichtigung verstehen….

Seit einiger Zeit hasse ich, wenn Fremde ungefragt unseren Hund streichen wollen…..

PS. Wir arbeiten dran, dass sie es zumindest toleriert…..

Viele Grüße

Angelika+Maya