Sylvester hat Djuma, 11 Monate alt, noch nicht erlebt, aber weg war sie auch schon, weil ich nicht gut aufgepasst habe. Sowas passiert einfach mal, aber hoffentlich nie wieder. Das war "nur" 1 Stunde, aber ich habe mich so hilflos gefühlt vor Angst und Sorge.
Ich hab's in unserem Heinsberg-Faden aufgeschrieben und packe das hier nochmal rein:
Ich war mir dem Lämmlein am See. Wir mögen die Spaziergänge in der Dunkelheit. Sie lernt, nicht an der Leine zu ziehen und ich lerne, nicht parallel zu ihr zu gehen, sondern schön hinter ihr. Warum? Sie weiß, wo die Pfützen sind. Beim ersten Lauf hatte ich sie schön am Fuß und bin prompt in jede Schlammpfütze getreten, während sie fröhlich und mit trockenen Beinchen zuhause ankam.
Vorgestern war es auch wieder sehr schön. Wir hatten richtig Spaß. Ich bin nach dem Gang mit ihr in die Garage und zog meine Stiefelchen aus. Hauslatschen? Ups, die waren im Flur, also, auf Socken zur Haustür. Rein in den Flur, Leine ab, Halsband ab, Griff nach den Latschen. Die Türe war noch ein bisschen geöffnet und über die Straße kam Mikesch (unser Kater) angetrottet. Er lugte um die Türe, Djuma steckte in dem Moment den Kopf aus der Küche, Mikesch verabschiedete sich grußlos und Djuma in einem Affenzahn hinter ihm her, bevor ich die Türe schließen konnte. Auf den Socken bin ich nicht sehr fix, ich konnte aber noch sehen, wie Djuma mit ihren Spielhopsern hinter Mikesch her rannte und um die Straßenecke bog. Ohren natürlich auf Durchzug! Die Straßenbeleuchtung ist schummrig und versucht mal, einen dunklen Hund vor einem dunklen Hintergrund zu sehen. Schnell zurück, Dorothée informiert, Taschenlampe in die Tasche, Schuhe an und raus. Zuerst auf die große Wiese: Nix. Die Straße runter: Nix. Dorothée hatte die Pfeife mitgenommen, Pfiffpfiffpfiff: Ah, Reaktion! Leider nur von sämtlichen Nachbarshunden, die wie irre in den Häusern und Gärten bellten. Wir sind systematisch das Viertel abgelaufen, sie war nicht zu sehen.
Dorothée beschloss, den Wagenschlüssel zu holen und zur Verbindungsstraße zu fahren, während ich nochmal die Wiese absuchen wollte, weil Mikesch dort ein paar Verstecke hat. Ich war soeben auf der Rückseite unseres Grundstücks angekommen, da rief Dorothée mich ins Haus: "Ich habe sie!". Was war passiert? Nun, Dorothée öffnete die Hausür und verspürte Durchzug. Im selben Moment, tipptipptipp, und Huhuhuhuhuhuhuhuhuhu, sprang das Lämmlein aus dem Wohnzimmer auf sie zu!
Es muss wohl so gewesen sein, dass Mikesch zur Wiese gesprintet ist, die hinter unserem Grundstück liegt. Dort hat Djuma keine Chance ihn zu finden. Sie hörte uns rufen, ist über das Nachbargrundstück zu unserem Zaun gelaufen, darüber gesprungen und hat die Terrassentür aufgedrückt. Im Haus hat sie dann gewartet, bis Dorothée hereinkam. Der Zaun wird von einer Hecke überragt. Vom Boden bis zum Zaun sind es bei diesem Nachbarn etwas 1,50m, dazu noch die Hecke... Hut ab vor der sportlichen Leistung in diesem zarten Alter.
Ich bin im Stechschritt zurück und machte mir Gedanken, was ich dem Tier antun könnte, ohne tierschutzrechtlich aufzufallen. Drinnen kam das Lämmlein fiepend auf mich zu, ich umarmte es, froh, dass ihm nichts passiert war. Es hat dann den ganzen Abend mit Körperkontakt auf der Couchdecke zugebracht und es in der Nacht geschafft, sich unbemerkt sehr früh unter Dorothées Decke zu kuscheln. War uns aber egal![]()


112Likes
LinkBack URL
Über LinkBacks






Lesezeichen