das ist ja mal eine schöne gelegenheit zur selbstreflektion.
als ersthundehalter haben wir uns glaub ich gar nicht so schlecht angestellt.
sicher ist vieles eine frage der eigenen erwartungen. was bei vielen leuten gar nicht geht, ist für andere was ganz normales und sogar erwünschtes. couch und bett sind so beispiele.
für mich ist es kein problem, wenn der hund bei tisch mal gucken kommt was es so gibt. wenn wir das besteck aus der hand legen, kommt er sich eine kleinigkeit abholen. kein problem für uns.
dafür hat addo noch nie essen geklaut, ich kann in der küche alles stehen lassen, dieser hund hatte noch nie die pfoten auf der arbeitsplatte o.ö.
was ich definitiv anders machen würde sind drei dinge, die mir spontan einfallen. eigentlich hat mich aber horst-mutti auf da dritte gebracht.
1. ich würde definitiv viel eher anfangen mit dem alleine bleiben üben. auf grund von "hund immer und überall dabei, eben auch bei der arbeit" haben wir das echt verschlampt. wir haben es definitv zu spät angefangen und nicht konsequent genug geübt. heute, mit bald drei jahren, sind wir endlich soweit, ihn auch abends alleine lassen zu können.
tagsüber oder auch im büro bei außenterminen war das nie ein thema. er hat auch nie was kaputt gemacht oder so. auch im auto warten konnte er ganz früh unsd auch lange. aber wehe wir sind abend zu hause beide weg gegangen. der hund hatte streß ohne ende und hat geheult und gesungen wie ein ganzes wolfsrudel. selber schuld, hier hätten wir öfter üben sollen für eine frühere zielerreichung.
2. ich hätte früher aufmerksam werden müssen auf seine ambitionen, leute zu stellen und zu verbellen. einmal frühzeitig und "im heinsjargon nachhaltig" eingewirkt, hätte mir später viel arbeit erspart. das rechne ich der anfängerunerfahrenheit zu.
3. KATZEN (danke Suse für die Anregung)
wenn ich früher schon gewußt hätte, wie sehr addo einmal auf katzen reagieren würde, hätte ich nach der ohrfeige, die er als welpe mal bekommen hat von einer, ganz intensiv und positiv katzen aufgebaut. heute kann ich ihn super umlenken mit markersignal usw. bei uns gibt es viele katzen in der umgebung und das ist ein grund, warum addo im ort bei uns nur an der leine läuft. keine ahnung was er machen würde, gesetzt den fall er bekäme eine. das aber möchte ich keinem nachbarn erklären müssen.
ausgerechnet die katze bei uns im haus, pauli von oma bauer, haßt er wohl besonders. pauli ist aus dem tierheim und hat null respekt vor ihm. sie sitzt auch oft auf unserem abtreter vor der tür. neulich kam mein mann mit addo die treppe hoch und pauli saß genau in die ecke der haustüre gekuschelt, fast nicht zu sehen, nur eine leinenlänge entfernt. addo macht einen satz und steht über dem erschrockenen pauli. rainer hat addo vor lauter schreck zurückgerissen. ich sage zwar wenn er gewollt hätte, dann hätte er gebissen und geschüttelt, dafür reicht eine menschliche laaaange schrecksekunde. aber wer weiß.
das tut mir heute echt leid, dass ich es nicht wenigstens versucht habe, ihn katzenkompatibel zu machen.
ansonsten bin ich echt zufrieden. leinenführigkeit, bindung, verträglichkeit - alles kein thema. fremde werden eh nicht belagert, eher ist er zu zurückhaltend.
eine sache noch, die würde ich auch nie wieder so lange mitmachen: anfangs waren wir bei einer ziemlich grobschlächtigen tierärztin. die hat ihm wenig mitfühlend z.b. augensalbe verabreicht als welpe. ich weiß nicht ob addos tierarztangst da begründet wurde und ob es anders wäre, wären wir nie da gewesen. in jedem fall würde ich heute nicht noch mal in diese praxis gehen mit nem kleinen schisser. unsere jetztige tierärztin ist klasse und hat das richtige gespür für hunde. trotzdem - gerne wird er auch dort nie hingehen.


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