Auch ich habe/hatte mit meinem Chef eine klare Absprache, was Hunde im Büro betrifft...
Es war nie Thema, den Hund jeden Tag mitzunehmen - mein Chef hat Angst vor Hunden.
Als der Kleine (Jack Russel) vor 8 Jahren bei uns einzog, kam er übergangsweise zwischendurch in den ersten Monaten mit oder wenn er krank war (äußerst selten).
Ich muß auch ehrlich zugeben, dass die Konzentration wesentlich leidet, wenn man einen Welpen dabei hat...
Erschwerend hinzu kam natürlich, dass ich die einzige Angestellte war und wir aufgrund der Branche auch oft Kundenbesuch haben. Ich kam mir oft vor, wie eine Krake mit 8 Armen...
Hinterher blieb Herr Hund jedoch zu Hause - für 3 - höchstens 4 Stunden (eher die Ausnahme). An dieser Zeitspanne hat sich auch nichts geändert (was mein Chef sehr bedauerlich findet).
Dann entstand die akute Planung für Hund Nr. 2 und ich hatte ehrlich gesagt ziemlich Bammel davor, meinen Chef erneut um "Einsicht" zu bitten. Seine Angst vor Hunden hatte sich bezogen auf kleine Hunde gelegt...
Vor dem Büro läuft ein stark frequentierter Weg lang. Eines Tages kam auch mal ein Mann mit einem RR vorbei (damals echt selten und der war RIESIG!!!). Ich machte meinen Chef darauf aufmerksam und er fiel alleine beim Anblick fast um. Oh jeeee.... Wie erklär ich ihm nur, dass gerade diese Rasse bei uns einziehen wird????
Nun ja, als es dann spruchreif wurde, bezog ich mich auf diesen Hund. Warum nur erinnerte er sich sofort an dieses "Kamel"??? Ich brauchte nicht viel zu erklären - er wurde direkt blaß und ..... gab seine Zusage *freu*!
Da mein Mann und ich uns unseren Jahresurlaub nacheinander nahmen und ich vorher noch reichlich Überstunden gemacht hatte, um den Urlaub noch zu verlängern, besuchte ich ihn mit Hund und man wohnt auch in der Nachbarschaft. Mir war ein früher Kontakt zwischen ihm und dem Welpie wichtig - logo...
Außerdem hatten wir für die ersten Monate einen Hundesitter, der zusätzlich bei Arbeitsbeginn einsprang.
Gaaaaanz langsam wurde das Alleinebleiben aufgebaut - Minute um Minute. Zusätzlich kam Themba zwischendurch immer mal wieder mit zur Arbeit, um auch das zu lernen. Es klappte prima. Ich hab mir dafür ruhige Tage ohne Kundentermine ausgesucht.
Er kennt seine Decke und legt sich ab. Ein schöner Weg die Ems entlang ist direkt hinter dem Haus, so kann ich zwischendurch immer mal wieder raus.
Mein Chef ist von seiner Panik vor Hunden zwischenzeitlich kuriert- auch wenn er direkten Kontakt (er würd ihn niiiieee anfassen
) nach wie vor scheut. Aber nach ein paar leider sehr negativen Umständen ist er auch sehr froh, dass ich ihn zwischendurch immer mal wieder mit ins Büro bringe. Auch ich fühle mich - gerade in den Wintermonaten - doch wesentlich wohler.
Es war für mich nie eine Option, ihn jeden Tag mit ins Büro zu nehmen - weder den einen noch den anderen Hund, geschweige denn beide. Aber ich bin heilfroh, dass ich eine annehmbare Zwischenlösung für uns alle gefunden habe.
Und - was man vielleicht auch mal ansprechen sollte: Ein Hund bringt auch Dreck mit hinein und verliert Haare (ach neee!). Für mich ist es selbstverständlich, nach Beendigung meiner Stunden den Staubsauger zu schwingen und - je nach dem - die Fenster von feuchten Nasengrüßen zu reinigen. Sämtliche Hundespuren werden beseitigt. Das find ich einfach selbstverständlich.
Ich bin leider nicht mein eigener Herr, von daher auf das Wohl meines Chefs angewiesen und froh über diese Lösung.
Auch fand ich es schwierig, wenn Kunden ins Büro kamen, die Angst vor Hunden haben. Ich sitz halt direkt im Eingangsbereich und Herr Hund liegt mir "zu Füßen"... Das macht nicht unbedingt immer auf jeden einen guten Eindruck - auch wenn eine fette Theke dazwischen ist und Herr Hund gerade sein Schläfchen hält. Hätt ich eines der seitlichen Büros, würd das sicherlich auch wieder anders aussehen und wäre leichter zu händeln... Pech, die sind nur für Besprechungen.
Mir geht es zur Zeit darum, nicht aus meinem Job herauszukommen. Der Teilzeitjob kommt mir hier zugute. Irgendwann werd ich mal wieder an meine Rente denken müssen... dann jedoch wahrscheinlich ohne Hund. Das möcht ich ihm dann nicht zumuten (meine Meinung!).
Einschränkung: Wobei mir da verschiedene Möglichkeiten durch den Kopf schwirren, die jedoch noch nicht ausgegoren sind.... (ein Leben ohne Hund ist doof und ich fühl mich einfach zu jung, um gewisse Sachen nicht zu wagen). Aber da spielen noch andere Faktoren eine Rolle...
So, jetzt hab ich einen Roman verfaßt und will eigentlich nur sagen: es kommt auf die jeweilige Situation an. Jede Konstellation im Büro ist anders und Kollegen kann man sich nicht unbedingt aussuchen. Beim Einen gehts - beim anderen wird es schwierig bis unmöglich. Super, wenn´s klappt, toll, wenn eine Zwischenlösung funktioniert. Und was ist, wenn nichts geht???
In diesem Sinne, ich hab jetzt genug geschrieben...


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- auch wenn er direkten Kontakt (er würd ihn niiiieee anfassen
. Aber ich bin heilfroh, dass ich eine annehmbare Zwischenlösung für uns alle gefunden habe.
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, er ist immer bei uns, hat an allen strategisch wichtigen Plätzen seine Bettis, darf entweder Kunden oder Lieferanten begrüßen, oder wird sofort auf den Platz geschickt wenn jemand das nicht möchte (wir fragen natürlich immer als erstes ob der Hund stört), und hat tagsüber je nach Lust und Laune Ruhe zum Schlafen oder immer mal wieder nette Begegnungen.

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