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Thema: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

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  1. #1
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Loca Sonique
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    Ich kann das Berichtete zum Teil leider bestätigen.
    Der Eindruck, den Ridgebacks bei der allgemeinen Bevölkerung hinterlassen, ist zunehmend schlechter.

    Da war ich bei ner Hundespielstunde in einem Verein in der Nähe. Da wurde anfangs respektablen Abstand zu mir und Ashanti gehalten, die eigenen Hunde und meine Maus immer im Blick, zum Teil skeptische und zum Teil fast ängstliche Blicke. Und ich dachte schon, dass ich hier in eine Gruppe total arroganter selbstherrlicher Hunderhalter geraten war.
    Dann kommt eine Frau auf mich zu und meinte mit totaler Verwunderung in der Stimme "Mensch, die ist ja total gut sozialisiert" Im weiteren Gespräch erzählte sie, dass das ja bei Ridgebacks selten sei, und dass sie ja total aggressiv seien, und sie sich wundert, dass diese Rasse nicht schon längst auf der Liste sei, wegen der ganzen heftigen Beißereien.

    Bei einem anderen Spaziergang komme ich mit nem Pärchen ins Gespräch. Gespächsinhalt: Ach wie ungewöhnlich, Ashanti ist ja gut leinenführig, und sowieso total menschen- und kinderlieb. Dem Pärchen begegnen wir öfter mal, meist aus der Ferne, da wir unterschiedliche Gassirunden gehen. Aber sie sehen uns ja auf die Ferne öfter, auch als die Nachbarskinder Ashanti gestreichelt haben, eine Horde Skateboard-Kids an uns vorbeirauschten, und wenn wir unsere Übungen draußen aufm Feld machen usw. Das Paar ist jedenfalls ebenso verwundert über das angenehme Wesen Ashantis, wo doch Ridgebacks eigentlich total gefährlich und aggressiv seien.

    Egal wo ich mit Ashanti andere Hundehalter kennenlerne, die Meinung, dass RR aggressiv und gefährlich sind, festigt sich in den Köpfen der Menschen leider immer mehr. Was ich tun kann, ist eine klein wenig Aufklärung zu betreiben und mich mit diesen Menschen ausführlich unterhalten, um ihnen klar zu machen, dass der Grund immer und ausschließlich am anderen Ende der Leine hängt. Und das fängt beim Züchter an, der seine Welpen nicht gut sozialisiert hat und die Kleinen dann in unerfahrene, inkonsequente Hände gibt, die schnell überfordert sind. Falsche Erziehung und falsches Händling tun dann ihr Übriges.

    Ich warte auf den Tag, an dem der Rhodesian Ridgeback auf der Listet landet, weil er ja so aggressiv und unberechenbar ist, und sowieso immer in Tötungsabsicht nach vorn geht.
    "Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt"

    Christian Morgenstern

  2. #2
    Schnurzelpurpserin Avatar von dissens
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    Das schlechte Image, das den RR und seine Leute umgibt, ist aber nun nicht wirklich neu. Höchstens entsprechend der Anzahl der "rumknallenden" RRs eventuell weiter verbreitet als vor 6 Jahren:
    http://www.rhodesian-ridgeback-forum...enwirkung.html

    Und wie man sieht, sind auch die Abwehrstrategien gleich geblieben.

    LG
    Tina
    Ignorance is not a virtue! (Barack Hussein Obama II)

  3. #3
    Rüdenmutti ;-)
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    Ich sehe es pragmatisch (wie immer, irgendwie):

    Was kann ICH tun?

    Ich kann

    a) meine Hunde vernünftig erziehen und führen, und so dafür sorgen, dass sie angenehme Zeitgenossen sind,

    b) jeden, der fragt, vor der Rasse warnen, indem ich explizit und ohne Schnörkel den Aufwandsaspekt - tägliche Arbeit, tägliche lange Runden bei jedem Wetter, SEHR lange Ausbildungszeit, und die Notwendigkeit, auch darüber hinaus täglich aktiv mit Hund zu leben und arbeiten - in den Vordergrund stelle. Oft lautet meine erste Frage: Wieviel Zeit können und wollen Sie denn täglich für Ihren Hund erübrigen?

    Ich sage auch sehr deutlich, dass der Hund, den die Menschen, die mich ansprechen, gerade sehen, u.a. das Resultat einer guten Züchterwahl PLUS täglichen Trainings ist, und dass man dafür am Tag mal locker 3 - 4 Stunden Zeit reservieren muss, bis so ein Hundekind mit vier Jahren oder so erwachsen ist.

    Heisst also: ich quantifiziere den Aufwand sehr bewusst sehr deutlich, um die Träumereien schnell auf den Boden der Tatsachen zu bringen.

    c) nur bei guten Züchtern einen Welpen kaufen

    d) mich für Nothunde einsetzen.

    Damit ist mein Handlungsspielraum erschöpft.

    Auch ich sehe es mit Besorgnis, dass immer mehr RR von Vermehrern und "Hobbyzüchtern" in Hände abgegeben werden, in die sie nicht gehören. Mich nervt es, dass auf jedem zweiten Hundebuch, das derzeit neu erscheint, ein RR das Cover ziert.

    Und ja, ich wünschte mir ein Zuchtwesen, das RESTRIKTIV ist, und Hunde nur an Menschen abgibt, die für diese Hunde auch GEEIGNET sind. Bei den Weimaranern oder den Bayerischen Gebirgsschweisshunden beispielsweise sind das in erster Linie Jäger. Nun kann man über die Eignung von Jägern, einen Hund auszubilden und zu führen, sicher bisweilen geteilter Meinung sein, aber diese restriktive Politik sorgt für Grenzen, und genau die bräuchte der RR gerade dringend, damit er nicht buchstäblich vor die Hunde geht.

    Alles Gute für Deinen Hund, berki, wünschen wir von Herzen!
    Geändert von SaBine (04.02.2014 um 13:12 Uhr)
    Nordhummel
    Djambos, BamBams & Nalos Menschin



  4. #4
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Asani Hekima
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    Jurasüdfuss
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    auch bei uns nehmen die rr halter und interssenten rapide zu.

    wenn ich mit meinem schönen, heute meist netten rüden laufen gehe kommt es öfters vor, dass ich angesprochen werde mit den worten:
    "ja so einen möchte ich auch bald haben, die sind ja soooo schön" oder "der steht bei mir auch ganz oben auf der liste"

    ich nehme mir dann gerne die zeit den leuten zu erklären, wie es so die ersten 18 monate lief, bis langsam besserung einkehrte. wie oft ich meinem mann ein pflaster reichte, weil er irgendwo geblutet hat. wie oft ich selber nahe am verzweifeln war mit der angst das es immer so bleiben könnte wie es war. die trainingszeiten und ewigen wiederholungen bis er nicht mehr jeden tag x-mal die selben dinge nachfragt, einiges tut er heute immer noch täglich.
    das aufpassen, damit ihm niemand auf die pelle rückt, weil......

    ich denke ich konnte schon einige davon überzeugen, dass rr noch vieles mehr sind als nur hübsche hunde und das nicht alles nur eitel sonnenschein ist.
    Kaethu, Feeyota and AsadTheFirst like this.
    Gruss aus der Schweiz
    Dany


    Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
    Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!

  5. #5
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von Thomas R
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    hmm so recht glaube ich nicht das mein gut erzogener und extrem freundlicher Hund etwas im Sinn der Rasse bewirken kann.
    Eher das Gegenteil ist der Fall.
    Die viele Arbeit die da drinn steckt sieht ja niemand und so wird der RR nun auch noch als ohne Probleme zu erziehen gesehen, nö nö nö.....

    Mein Ansatz und ich wiederhole mich da gerne.

    Der RR muss als Jagdhund verstanden werden, den nicht jeder Hundehalter gerecht werden kann. Ebenso wie viele andere Jagdhunderassen auch!
    Nachtrag: Falsch, wie viele andere Hunderassen auch. Wer auf die Idee kommt einen Catle Dog oder Aussi oder....nur mal vor die Tür zu lassen und nicht "MIT" den Eigenschaften arbeitet scheitert genau so.

    Es spricht ja nichts dagegen, das fähige Menschen dennoch einen solchen Hund zu sich nehmen. Ich traue mir auch zu einen DK, Viszla oder Aussi gerecht zu werden, dennoch gehören auch diese Hunde nicht zu jedem aufs Sofa.

    Der riesen Fehler der zur Zeit gemacht wird, ist einfach der das jeder Hinz und Kunz denkt OK ursprüngliche Aufgaben hat der Hund ja nicht mehr, also ist es egal welche Rasse ich zu mir nehme.

    Nein!!!!!!!!!!!

    Das ist eben nicht egal!

    Ein RR gehört auch nicht in die City! usw....

    Ausnahmen ja na klar gibt es diese!!! Diese HH müssen aber auch genau wissen was sie tun und wieso sie es tun! Logo dann geht auch der RR in der größten City!

    Alles andere wird dem RR nicht gerecht, allerdings siehe Thema RR und Leistung, was ja genau dieses Thema hier zu grunde liegt wird von zu vielen belächelt.

    Thomas
    Geändert von Thomas R (04.02.2014 um 15:04 Uhr)

  6. #6
    Mittendrinmensch Avatar von Juchhu
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    Früher oder später hat jeder seine eigenen Beißvorfall.
    In Tashis Welpenspielstunden und späteren Erziehungskursen wurde uns nahegelegt, möglichst nur abgeleinte Begegnungen mit uns bekannten und gut sozialisierten Hunden zuzulassen. Zumindest die ersten 12-18 Monate.

    Theoretisch klappt das ganz gut.
    Praktisch leider weniger.

    Tashi ist jetzt 17 Monate alt und wurde in dieser Zeit dreimal gebissen. Zugegebenermaßen von mir nicht bekannten und leider weniger gut sozialisierten Hunden. In sofern stimmt die Regel.

    Nur was macht man, wenn man selber das Begegnungsmanagement mit fremden Hunden professionell und ohne Panik oder Hektik durchführt, die Hunde sich begegnen, Tashi dabei absitzen muss und überhaupt keinen Stress macht.

    Man passiert sich, entfernt sich, der andere Hundehalter löst sein(e) Hund(e) von der Leine und die kommen mit einem Affenzahn zurückgeschossen und greifen ohne Vorwarnung von hinten an.

    Das war jetzt nur ein Beißvorfall von drei verschiedenen.

    Sicher ist es sehr unwahrscheinlich, dass der eigene Hund von einem rassegleichen und dennoch (eher) unbekannten Hund angegriffen und verletzt wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies durch einen rassefremden Hund passiert, ist bei normaler Verteilung sehr viel höher. Daraus jetzt am Einzelfall abzuleiten, dass RRs in höheres Gefährungsmoment in "unerfahrenen" Hundehalterhänden haben als andere Rassen bzw. Mischungen, halte ich doch für sehr gewagt bzw. konstruiert.

    Ich denke, dass dennoch einfach mehr Aufklärung seitens der Zuchtvereine, der seriösen Züchter (den anderen ist alles andere außer dem finanziellen Aspekt eh egal) und der RR-Halter (z.B. über dieses Forum) gegenüber Interessenten und Kaufwilligen vorgenommen werden muss.

    Wir waren gestern wieder bei unserem mtl. Kenneltreffen. Insgesamt waren 12 RR (4R/8H) dabei. Als wir die Veranstaltung aufgelöst haben und zu unseren Fahrzeugen gingen, die Hunde säuberten, wurde ich von einem Wanderpäärchen angesprochen, was das denn für Hunde seien. Nach kurzer Erklärung folgte die nächste Frage, wie ich denn die Hunde charakterisieren würde und ob sie als Familienhunde gehalten werden könnten.

    Nach einer kurzen Charakterisierung (ruhig, Fremden gegenüber zurückhaltend ...) und der Qualifizierung als Familienhund folgte von mir aber das große ABER:


    • Es sind und bleiben Jagdhunde, d.h. die jagdliche Ambition ist latent vorhanden und prägt sich beim einzelnen Hund weniger bis hin sehr viel stärker aus.
    • Sie sind ausgewachsen groß und stark sowie Laufhunde, die ihre täglichen Bewegungseinheiten brauchen.
    • Sie sind Spätentwickler, intelligent, wollen gefordert und gefördert werden und erwarten einen 100%igen Familienanschluss im Haus.


    Es sind die idealen Familienhunde für Menschen, die sich jeden Tag viel und ausreichend mit ihrem Hund beschäftigen wollen. Es sind eben keine "Nur dabei"-Hunde (gibt es die überhaupt?) sondern "Mittendrin"-Hunde.

    Wer diese Management leisten kann und will, wird in den RRs den idealen Familienhund finden.
    Wer dies durch andere Prioritätensetzung nicht kann bzw. will, sollte besser eine andere Rasse wählen bzw. ernsthaft sich damit auseinandersetzen, ob ein Hund wirklich der richtige Familienzuwachs ist.

    Anhand der Reaktion sah ich, dass trotz des Eindruckes, den die RRs in der Gruppe hinterlassen hatten, dieses Ehepaar sich gerade von der Vorstellung eines RR-Familienhundes verabschiedet hatte.

    Vielleicht sollte man daher bei Interessenten, die hier im Froum die obligatorische "Sind wir RR-geeignet?"-Frage stellen, weniger auf die Lebensumstände der Fragesteller eingehen, sondern von der eigenen Entwicklung zum RR-Halter erzählen.

    Also, wie fand ich den geeigneten seriösen Züchter, wie habe ich mich wissensmäßig vorbereitet, wie waren die ersten Wochen, Monate, Jahre, was machen wir so den lieben langen Tag, in der Woche etc. welche Kosten habe ich inkl. (KV)-Versicherung, welche Ausbildung durchlaufen wir, wie viel Zeit "kostet" das mich, welche Entwicklungen waren nicht optimal und haben von mir als Halter ein erhöhtes Management gefordert, was würde ich wieder so machen, was würde ich ändern und, und, und ...

    Diese Art der indirekten Beantwortung würden zumindest weniger persönlich werden und Trotzreaktionen verringern.

    Ich glaube, dass gerade beim RR die einfachen Wochen und Monate als Welpe/Junghund den unerfahrenen RR-Halter in eine falsche Sicherheit wiegen und für negative Entwicklungen desensibilisieren. Wie oft lesen wir, dass die Zwerge perfekt hören und gehorchen. Später lesen wir dann von den Wunderhunden weniger, da sich durch reale Ablenkungen die Prioritäten des Hundes verschoben haben. Und wenn dann die Geschlechtsreife und die anschließenden Monate kommen, die ein erhöhtes Management erfordern, werden durch Unwissenheit und Fehler negative Verhalten manifestiert, die dann zu einer Unverträglichkeit führen.

    Die meisten Halter (RR-unabhängig) haben bezogen auf das gesamte Hundeleben einfach keinen Bock, tägliches Management zu betreiben. Da geht man mit seinem Hund, leint ihn ab und überläßt ihn sich selbst, während man sich dann voll dem eigenen Smartphone widmet.

    So vorgestern auf unserem RR-Kenneltreffen bei einer jungen Hundehalterin (Mitte Zwanzig) gesehen.
    Da frage ich mich, warum gehe ich überhaupt zu einem solchen Treffen?
    Wer seine Prioritäten so gewichtet, der sollte sich besser keinen Hund, aber wohl auch besser kein anderes Lebewesen zu sich in "seine" Familie holen.

    VG Martin
    Geändert von Juchhu (04.02.2014 um 16:11 Uhr)
    Wahrscheinlich fristet die Mehrheit der Hunde ein geistig und auch körperlich unterfordertes Dasein.
    Mach mehr mit und aus Deinem Hund.
    Und lass es zu, dass aus einem "Nur dabei"-Hund ein "Mittendrin"-Hund wird.

  7. #7
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von HeikeCR
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    Erstmal: Thomas, es tut mir unsagbar leid, was euch geschehen ist! Und ich kann deine Haltung gut verstehen. Ich hoffe und wuensche, dass dieses grausige Erlebnis nicht allzulange in euern Koepfen so praesent bleibt. Aber es ist schwer, nach einem derart traumatischen Erlebnis seine Unvoreingenommenheit zurueckzugewinnen.

    Meine Batoka ist als Welpe einmal von einem Schaeferhund regelrecht ueberfallen worden. Sie war nicht schwer verletzt, weil ich das Schlimmste verhindern konnte ... war viel Gluek im Spiel. Wenig spaeter ist ein junger Labrador von demselben Schaeferhund getoetet worden.
    Batoka hat nach kurzer Zeit zu ihrer Offenherzigkeit zu anderen Hunden zurueckgefunden und spaeter sogar gute Schaefi-Freunde gehabt, ICH habe ein echtes Vorurteil gebildet. Mein Leben lang - bis heute - laesst der Anblick von Schaeferhunden meine Alarmglocken schrillen.

    Ein Hund ist ein domestiziertes Wildtier. Wir integrieren es in unsere eng gestrickte Welt und versuchen, seine Instinkte und Triebe in geregelte - oft seiner Natur entgegengesetzte - Bahnen zu lenken, so dass ein Zusammenleben moeglich wird.
    Je groesser und je urspruenglicher der Hund ist, desdo mehr Potenzial ist vorhanden und desdo mehr Intension muss investiert werden. Ein Hund ist generell eine Waffe. Und genau wie eine Waffe gehoert er deshalb nur in Haende, die von entsprechend verantwortungsvollem Hirn gelenkt werden.
    Und da hapert es eben oft...und immer oefter...eine wahrlich traurige Entwicklung.
    Hunde werden mehr und mehr zu einem Statussymbol, so wie angesagte Markenklamotten, die richtige Automarke oder das neueste Elektronikspielzeug.
    Wie oft kommt die Frage: Warum macht der Hund das? Weil er es kann! Man sollte eher fragen: Warum hat derjenige so einen Hund? Ja, genau: weil er es kann!
    Und daran wird sich wohl auch kaum was aendern.
    Ich finde es fantastisch, zu lesen, wie viele User hier ihre Hunde als echte Aufgabe sehen, mit ihren Hunden arbeiten und tolle verdiente Ergebnisse erzielen. Sie uebernehmen die Verantwortung und handeln verantwortungsbewusst. Und dennoch kann ihnen genau das passieren, was dir passiert ist.
    Denn leider ist die Zahl der Leichtfertigen, die gar nichts oder Unsinniges mit ihren Hunden veranstalten, mindestens ebenso gross. Und das sind potenzielle Taeter - und sie wissen es nicht mal.

    Ich kann dich, Thomas, und dein Meideverhalten gut verstehen.
    Was du mit Hunden erlebt hast, habe ich mit Menschen erlebt. Deshalb verurteile ich nicht alle Menschen, aber ich bin vorsichtig geworden mit der "Spezies Zivilisantis" und ich gehe ihnen aus dem Weg - genaugenommen bin ich sogar sehr weit weg gegangen.

    Ich wuensche dir von Herzen, dass deine Hunde schnell wieder zur Normalitaet zurueckfinden und dass das furchtbare Erlebnis in deinem Gedaechtnis bald verblasst. Aber ein Widerhaken wird wohl bleiben.

    Alles Liebe
    Heike
    Man muß oft erst nachdenken, worüber man sich freut, aber man weiß immer, worüber man traurig ist...

  8. #8
    Hibbelhundehalter *gg* Avatar von spechti
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    Standard AW: Warum ich mich nicht mehr freue, wenn mir unbekannte Ridgebacks begegnen:

    Zitat Zitat von Brigitte Kiel Beitrag anzeigen
    Von Massen Spaziergängen halte ich überhaupt nichts - da hab ich schon die heftigsten Aktionen gesehen.
    Mitunter stößt man hier auf Berichte, wo man eigentlich denkt, liebe Güte...da wird ja vieles auf die leichte Schulter genommen.
    Ob das tatsächlich so ist, weiß ich nicht, es liest sich zunächst so.
    Geht über völligen Blödsinn, wie man einjährige Hunde, die wild spielen, zu maßregeln habe bis hin zu "haha, der mobbt so gerne, naja, soll sich XY doch endlich mal wehren" über "die haben halt kein Unterfell, da gibt es beim Toben schon mal das ein oder andere Loch, ganz normal", bis hin zu "HEUTE haben sich aber ALLE gut benommen" .
    Auf unseren Runden hat noch niemals ein Hund Löcher vom normalen Toben, die dann beim TA wieder geflickt werden mußten, davongetragen.
    Und natürlich gab es auch schon mal Löcher....weil zugehackt wurde.
    Normalerweise dosieren sie so fein, dass es keine Löcher gibt.
    Gibt es Löcher, die versorgt werden müssen, war das kein Versehen.

    Ich lade gerne Leute zu unseren Runden ein, die mit einem RR liebäugeln.
    Und bislang haben die meisten Interessenten etwas erschrocken wieder Abstand genommen.
    Nicht, weil unsere Hunde so furchtbar sind, sondern weil wir sofort klar machen, wieviel Arbeit in unseren Hunden steckt.
    Leider sind nur die wenigsten Leute derart vernünftig, dass sie z.B. HIER VORHER fragen, sich einladen lassen und dann TATSÄCHLICH mitlaufen.
    Einzig die ganz Harten sind übrig geblieben und DIE machen alles so, wie es nach meinem Dafürhalten und nach meinen hohen Ansprüchen der einzig richtige Weg ist.
    Sie laufen regelmäßig mit, lernen alle unsere Hunde in Ruhe kennen, beobachten sehr genau, filtern, erkennen die Unterschiede zwischen den Jungs und den Mädels UND sie haben ZEIT!
    Wir werden sie wohl nicht vom RR abbringen....und sogar ich würde ihnen meinen Hund auf der Stelle ohne Wenn und Aber anvertrauen!
    Einen Welpen auch.
    Mir wird öfter mal von einer Freundin kritisch vorgeworfen, ich hätte viel zu hohe Ansprüche an mich, meinen Hund und andere Halter.
    ICH finde, die Ansprüche können gar nicht hoch genug sein.
    Nicht, weil der RR so "besonders" ist, sondern weil er blitzschnell agiert, eigene Entscheidungen trifft etc.pp.
    Oft genug ist es so, dass der Hund ein bestimmtes Verhalten zeigt, SO lieb gar nicht ist, aber, ach je nun....Training ist zeitaufwendig, teuer, mühsam, dauert lange, sich einzugestehen, dass der eigene Hund vielleicht etwas...äh...verhaltensauffällig agiert, ist schwer und überhaupt, wird schon nix passieren, man arrangiert sich irgendwie, lebt mit den Macken des Hundes, der an der Leine gröhlt, andere Hunde mobbt, ruft meist zu spät heraus...etc.
    Und dann...isser da, der Tag X, an dem es heißt..."DAS hat er ja noch nie gemacht....".
    Ich habe keine hohen Ansprüche, finde ich.
    Ich erwarte von meinem Hund keinen perfekten Gehorsam, aber ich erwarte, dass er sich anderen Hunden gegenüber freundlich benimmt und wo er das nicht tut, oder nicht tun würde, da handele ich WEIT vorher.
    (Ich bleib`jetzt extra nur bei Hundebegegnungen!)
    Und ich erkenne sofort, ob eine Begegnung klappt oder nicht.
    Ja, ich erwarte, dass sich Menschen, die sich einen Hund im Allgemeinen und einen RR im Besonderen anschaffen, GRÜNDLICH informieren, dass sie sich einlesen, dass sie bereit sind, VIEL über Körpersprache und Verhalten des Hundes zu lernen, dass sie erkennen, wann es Zeit ist, Hilfe zu bemühen, dass sie bereit sind, den Hund vernünftig körperlich auszulasten und dass sie es sein lassen, wenn ihnen das zu viel ist.
    Heike ZaeS hat es sehr gut beschrieben.
    RR`s sind etwas für Menschen, die selbstsicher sind, keine Angst haben, zupacken können im Sinne von "Biß" haben und sich nicht so schnell erschrecken lassen.
    RR`s, die gerne mal unsicher sind UND trotzdem selbständig agieren, in den Händen von unsicheren, ängstlichen Leuten, das kann nur schief gehen.
    Es sind Hunde, die viel Stabilität und Sicherheit brauchen.

    Ich denke oftmals, wenn ich diese vielen Hunden in den Innenstädten sehe, WAS zum Teufel SOLL DAS??
    Da hat er recht, der Thomas.
    Ja, man kann das wohl mal machen, und ja, es ist toll, dass der Hund das kann, aber...was HAT der Hund davon und vor allem, ERKENNEN die Leute, wie ein gestreßter Hund aussieht?
    Ich behaupte, die wenigsten sehen das.
    Erlebe ich halt immer wieder.
    Die Arbeit mit einem RR kann hart sein....und JEDES "Laissez Faire", ach, laß`ihn doch etc.pp. seitens des Halters wird ausgenutzt.
    Zumindest von meinem RR.
    Da sind sie halt etwas "speziell" .
    Ich kämpfe gerade mal wieder gegen von mir hausgemachte "Eigenständigkeit" Horst`s an (zugeb`und ehrlich bin!).....DER bleibt zur Zeit an der Leine und übt...Grundgehorsam.
    Wovon er ziemlich genervt ist .
    Und er ist fünf Jahre UND grundsätzlich absolut freundlich zu anderen Hunden.

    Mir würd`noch viel mehr einfallen.....

    LG, Suse
    Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.

    - Martin Luther King -



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