Diese Kastra-Diskussion ist sicherlich kein einfaches Thema. Allerdings ist es meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, die Population der Straßenhunde zu kontrollieren. Vor Ort Hilfe sollte eigentlich immer die oberste Priorität haben. Sicherlich ist eine Kastra ein großer Eingriff, evtl. auch in die Stellung dieses Hundes im Rudel. Andererseits ändert diese sich meines Wissens auch im normalen Leben eines Straßenhundes öfter mal, denn es sind keine statischen Gruppen.
Leider ist es auch fast nicht möglich, alle Rüden einer solchen Gruppe gleichzeitig zu kastrieren. Sollte man also einfach alles unverändert lassen und die Kastrationsprogramme stoppen? Ich denke nicht.
Man kann nicht alle Hunde nach Deutschland holen. Der Milieuwechel bekommt nicht jedem Tier, das vorher relativ viel Freiheit gewohnt war und man macht nicht jeden Hund damit glücklich.
Ich denke, Marlene hat entschieden, die Lebensqualität vor Ort für diesen Hund zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zur Geburtenkontrolle zu leisten. Vermutlich hätte ich genauso entschieden.
LG Karin
Gruss, Galathee
mit Ex-Nothündin Allegra (*11.11.2009)
Ex-Nothund Garay des Portes da la Moria (*17.12.2011)
und ganz fest im Herzen meinem Lion (*27.07.2009 + 19.09.2018), geboren als Encanto-Ernesto Memory of the old Red Hunter, dem ich in ewiger Liebe verbunden bin
Off-Topic:
nur mal anbei, Strasenhunde bilden eigentlich keine Rudel. Es sind keine Wölfe, sondern Hunde. Meist gehen sie allein oder zu zweit/ dritt durchs Leben, oft eine Art "Zweckgemeinschaft", wenn man so will. Plötzliche Attacken durch intakte Rüden an Kastraten sind wohl dort fast seltener als hier im völlig anders geregelten Leben der deutschen Hundebevölkerung. Da Vergleiche zu ziehen ist recht schwierig.
LG Cathy
Hallo Marlene,
ich wollte dich in keinster Weise angreifen. Wenn das so rüber kam, dann tut mir das echt leid.
Es stimmt wohl, wie Cathy schreibt, dass ich keine realen Vorstellungen von den Verhältnissen vorort habe.
Mein Gedankengang war folgender
Diesen einen Rüden zu kastrieren ist für mich keine echte Geburtenkontrolle und möglicherweise hat dieser Hund nun eventuell weniger Erfolg sich gegen andere Hunde durchzusetzen. auch scheint sich, so wie du schriebst momentan keiner um den Hund zu kümmern, bzw. seine Genesung zu kontrollieren. so jedenfalls habe ich das verstanden.
Eine zuverlässigere Geburtenreduzierung wäre für mich jedenfalls, sich erstens auf die weiblichen Tiere zu konzentrieren wenn es um kastration geht und frage mich im Bezug auf die Rüden, warum man sich hier nicht auf eine Vasektomie beschränkt? Der Eingriff wäre ein wesentlich kleinerer und der Effekt zumindest nach einer absehbaren Zeit der gleiche.
Was nützt es, wenn ich von meinetwegen 44 Rüden 39 kastriere, dabei aber die Mädels intakt bleiben und von den verbleibenden 5 Rüden munter weiterbedeckt werden?
Ich betone nochmals, mir liegt es fern, hier jemanden in seinem Tun anzugreifen. Aber ich hinterfrage die Vorgehensweise.
Zu der Frage, wie ich die Prioritäten setzen würde, habe ich oben schon geschrieben. Ich würde mich auf weibliche Tiere konzentrieren. Denn jede Hündin, die kastriert ist, bekommt die ca. 40 Welpen ihres restlichen Lebens nicht mehr.
Bei dem Rüden um den es hier eigentlich geht, hätte ich vielleicht eine Vasektomie gemacht und wenn möglich, die Fütterung weiterhin gesichert.
Vielleicht gibt es ja Gründe, warum das von mir geschriebene nicht umsetzbar ist. Dann würde es mich freuen, wenn man mich diesbezüglich aufklärt. Ich lerne gerne dazu.
LG
Heike
Aus meiner Erfahrung mit kastriertem Bubi kann ich nur berichten das es ihm - und mir - geholfen hat das er kastriert ist. Mein Gefühl sagt mir das er nicht für voll genommen wird ohne Eierchen.
Genau das könnte dem Portugiesen jetzt helfen. Potente Rüden geben sich mit ihm gar nicht ab.
Tut mir leid, sollte etwas entspannter und lustiger rüberkommen, aber leider kann ich ja keine Smilies mehr setzen.
Wer der Herde folgt, der folgt nur Ärschen.





Ganz ehrlich, ich hab schon vor ein Paar Tagen das Gleiche gedacht wie Heike.
Weil hier ging es doch nicht in erster Linie um ein geplantes/organisiertes Kastrationsprogramm.
Hier wurde ein einzelner Rüde rausgepickt, kastriert und wieder ausgesetzt.
Mal alle durchaus sinnvollen Kastrationsinitiativen auf die Seite gestellt, was diesen einen Hund betrifft, mal nur so sein Schicksal bis jetzt, dann würde ich sagen:Er ist jetzt wohl nicht mehr im TH. Aber es scheint sich auch wirklich niemand um ihn zu kümmern.
Ich weiss nicht, wie er nach der Kastration klarkommt. Ich weiss nicht, ob er gefüttert wird.(...)
Jetzt steht er wieder auf der Strasse und muss wieder selbst schauen wie er klar kommt. Es hat sich für diesen Hund nichts geändert, ausser dass man ihm jetzt die Bömmel abgeschnitten hat.
Besser sind seine Karten gegenüber anderen Rüden jetzt bestimmt nicht. Das wollen wir nun aber nicht auch noch schönreden.
Ok, der Zahn, das war für Ihn sicher eine Hilfe und vielleicht gibts ja eine Fortsetzung und es wird noch Alles gut.....
Gruss Eva
Ps.Ironie verspüre ich keine.
Off-Topic:
So weit mir bekannt ist, werden in solchen Ländern immer wieder Kastrationsprogramme durchgeführt. Und da werden eben die Tiere, die man einfangen kann, kastriert. Egal, ob weiblich oder männlich.
Und das ist auch gut so.
Und wenn von 44 Rüden nur 39 kastriert werden, sind es immerhin 39 weniger, die decken können, Heike.
Deine Argumentation enthält doch nun wirklich keine Logik, zumal es niemals unter Straßenhunden dermaßen viele Rüden geben wird, die friedlich, weil Rudelrangordnung geklärt, miteinander leben.
Das einzige Straßenrudel, welches ich erlebt habe, war ein Dorfrudel in Nordgriechenland, die sich nachts zusammen taten, um Wölfe oder Bären zu vertreiben und selber besser geschützt zu sein.
Tagsüber waren sie alleine oder zu zweit oder dritt, maximal zu viert, unterwegs.
Du weißt doch selbst, wie weit ein intakter Rüde mitunter läuft, um eine läufige Hündin zu decken.
Klappt das nicht in seiner unmittelbaren Umgebung, macht er sich halt auf den Weg.
Und so war das auch in allen übrigen Ländern, in denen ich Straßenhunde beobachten konnte, sei es die Türkei, Albanien, Montenegro, Thailand, Myanmar, Jamaica, Costa Rica, Panama...was weiß ich.
Die Strukturen sind überall gleich und Kastrationen unerläßlich.
Tierschutz fängt vor Ort an und eine Kastration ist der allererste und beste Weg.
Für eine Straßenhündin allerdings, da stimme ich Dir zu, ist eine Kastration noch sinniger als für einen Rüden.
LG, Suse
Um sich Feinde zu machen, muss man keinen Krieg erklären. Es reicht, wenn man sagt, was man denkt.
- Martin Luther King -
Hallo Marlene,
mal abgesehen von den wirklich sinnvollen Kastrationesprogrammen in den Ländern, in denen es so viele Straßenhunde gibt, verstehe ich, dass Du Dir um den Bengel Gedanken machst, wenn man nun so gar nichts mehr hört oder weiß.
Man hat sich engagiert und erfährt dann nichts mehr, das ist schon traurig, sollte aber genau diesen guten Willen nicht schmälern.
Das solltest du Dir auch nicht von kritischen Äußerungen nehmen lassen, wenn es Deinem Naturell entspricht.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, auch wenn wir uns im ausland nicht engagieren, weil es hier schon genug zu tun gibt - aber, das ist sowieso Ansichtssache.
Liebe Grüße von Feeyota![]()
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