Warum sollte es den "Arbeitsrassen" anders ergehen als unseren RR? Natürlich landen die heutzutage ebenfalls vermehrt (pun intended) bei Menschen, die sich vorab keinen Pups Gedanken darüber gemacht haben, wofür diese Rassen eigentlich gezüchtet wurden und werden. Der Aussie (Australian Shepherd) ist doch SO HÜBSCH, und dass der Kelpie und der Cattledog nicht häufiger anzutreffen sind, haben beide Rassen vermutlich nur ihres etwas unscheinbareren Äusseren zu verdanken, wobei der Cattledog da ja im Vergleich auch wieder die Arschkarte hat.
Ich bin froh, dass zumindest viele Züchter von Weimaranern nur an Jäger verkaufen, aber wer unbedingt einen kaufen möchte, der wird auch fündig werden.
Schaut Euch doch um - was ist aus den Schäferhunden geworden? Wie müssen viele JR vor sich hindümpeln? Dass ein Mensch sich VOR Entscheidung für eine Rasse mal selbstkritisch ein paar Fragen stellt hinsichtlich seiner Lebensgewohnheiten und abgeleitet daraus nach seiner Eignung für bestimmte Rassen, ist doch die Ausnahme. Impossible is nothing - das ist heute eine wichtige Maxime, also warum keinen IW im 50qm Stadtdomizil?
Hier auf dem Dorf bin ich sowas wie ´ne bunte Kuh, weil ich mit meinen Hunden bei jedem Wetter drei Touren laufe, und auf diesen Touren gearbeitet, Spass gehabt, die Nase gefordert wird. Mental zeigen mir hier viele einen Vogel, gleichzeitig kommen aber oft Kommentare zur Schönheit des Hundes, und dazu, wie toll er sich verhält. Die Synthese aber bleibt aus - da wird nicht zusammen gezählt, dass Schönheit (= dazu zählt für den geneigten Betrachter auch, dass Hund ihn nicht anbrüllt, wenn er sich nähert, und auch sonst nicht auffällt) und gutes Benehmen beispielsweise die FOLGE des "die hat ja ein Rad ab" Daseins sind.
Im Ort leben viele Hunde. Ich höre sie hinter Türen und Zäunen. Ich treffe aber maximal 10 % davon regelmässig auf meinen Touren. Das spricht meines Erachtens Bände hinsichtlich des Masses an Energie, Zeit und Hirnschmalz, das ein Mensch bereit ist einzusetzen, wenn es darum geht, sich für einen Hund zu entscheiden, und diesen in sein Leben zu integrieren.
Ich finde RRs im Vergleich mit vielen Hunderassen einfach wunderbar angenehm. Draussen agil, im Haus entspannt, und mit einem eher mässigen Arbeitswillen. Genau das passt zu meinem Leben, denn darin gibt es trotz meinem "bunte Kuh mit Rad ab" Dasein durchaus auch noch andere Themen als Hund.


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