Hallo Jessica,

grundsätzlich kann ich mich der Meinung von Frank anschließen. Auch ich bin der Meinung dass ein RR alles lernen kann - aber ob man wirklich einen Blumentopf mit ihm gewinnen kann (gegen die normalen Gebrauchshunde) das sind eher Ausnahmen.

Es gibt natürlich RR die erfolgreich im Obedience und auch Agility starten, es gibt immer mehr RR die die BH machen - aber man braucht seeeeehr viel Geduld.

Das Problem ist selten der Junghund - der ist meist leicht zu motvieren und spielerisch zu erziehen, aber Du musst immer wieder am Ball bleiben (im wahrsten Sinne des Wortes). Spannend wird es, wenn die Hunde erwachsen werden, leider passiert es immer wieder, dass die Hunde aufhören zu spielen etc. Mit einem gaaaanz langem Atem und ewigem von vorne anfangen (bei bestimmten Übungen) hat man mit einem RR sehr viel Spaß. Aber man muss seine Erwartungshaltung einfach ein bisschen runter schrauben.

Wir im Norden haben das Glück die RR-Obedience AG zu haben, sie besteht nur aus RR und alle lernen ziemlich gleich langsam (schnell) und haben genauso ihre Rückschritte wie Fortschritte. Wenn ein RR motiviert "arbeitet" gibt es nichts Schöneres für mich, nur bis er auf Dauer motiviert arbeitet, dauert es erheblich länger als bei den meisten anderen Hunden.

Dass ein 6 Monate alter RR noch nicht erkannt hat, dass man Katzen auch auf Bäume jagen kann, finde ich nicht ungewöhnlich - das kommt meist später. Ich finde es auch nicht ungewöhnlich wenn ein Junghund jederzeit abrufbar ist (das kann auch durchaus so bleiben) es kann aber passieren, dass er evtl. mit 2,5 Jahren merkt das Rehe äußerst spannend sind und dabei seinen ganzen Gehorsam vergist und tut was ein Jagdhund so tun muss.

Mein Hund lebt auch mit einer Katze und sie spielen zusammen und haben keine Probleme. Fremde Katzen, die weglaufen, gehören auf den Baum, sagt Tonka! Ein RR ist auf jeden Fall zu erziehen, aber er hat seinen eigenen Kopf und der kommt immer wieder durch - auch wenn man glaubt, man hat es geschafft, sie überzeugen Dich irgendwo immer wieder vom Gegenteil. Aber es macht Spaß, denn man muss ständig seine eigene Kreativität in der Hundeausbildung fordern.

Würde ich allerdings in einem Gebrauchshundesportverein trainieren wollen und auch an Turnieren teilnehmen (ich meine nicht just for fun sondern wirklich ernsthaft) würde ich eine andere Rasse wählen. Ich spreche hier nur für mich und wie ich schon schrieb gibt es durchaus erfolgreiche RR im Hundesport - aber die kann man zählen und man braucht seeeeehr vieeeeel Geduld und gaaaanz langem Atem.


Liebe Grüße