Lieber "Edlergestalten"

Deine Gedanken finde ich sehr gut. Du wirst sicherlich einmal ein guter Hundeführer werden. Aber meine Gedanken sind folgende:

Der Abschluß Deiner beruflichen Ausbildung steht bevor. Du wirst Dich im Beruf beweisen müssen. Meines Erachtens sollte man sich in einer solchen Zeit der Eigenentwicklung keinen Welpen zulegen. Wenn Du Deine Position in Deinem Beruf wenigstens annähernd - zB aus der Probezeit des Arbeitsverhältnisses heraus erreicht hast, versuche es bitte erst dann mit dem Hund. Es wird immer Probleme mit neiderfüllten Kollegen geben. Jedes Privileg eines Kollegen wird Neid hervorrufen. Und selbst, wenn der Betrieb der Deines Vaters ist, solltest Du Dich zunächst einmal durch beruflichen Erfolg hervorheben und dann kann man sich auch ein Privileg herausnehmen. Das ist meine Meinung. Ich bin übrigens selbständig und ein Dienstleister. Ich habe mit meinem Herzenswunsch gewartet, bis ich aus dem Gröbsten raus war. Der Hund braucht Dich mit Deinem ganzen Selbstbewußtsein und nicht mit den Kämpfen gegen junge Kollegen. Ich würde an Deiner Stelle warten mit dem Hundekauf, bis Du beruflich aus dem einigermaßen Gröbsten raus bist. Tu es für den Hund.

Wahrscheinlich findest Du dies sehr nervig. Aber wenn Du erst einmal den ersten Welpenstreß und den Jobstreß gespürt hast, wirst Du wissen, was ich meine. Ein Welpe braucht einen in sich ruhenden Herrn damit er Sicherheit verspürt. Aber wenn Du jetzt erst einmal Deinen Weg in Deinem neuen Berufsleben finden mußt, ist es fraglich, ob Du dem Welpen eben diese Sicherheit geben kannst.
Überleg es Dir. Ein Hund ist der wunderbarste und wertvollste Begleiter, den ich mir denken kann. Treu und bedingungslos und genau das müssen wir ihm auch bieten.

Entscheide für den Hund und nicht für Deine Wünsche!


Gaby Stein