Ja, da habe ich ein Beispiel parat, wie gesagt, nur ein Beispiel, dass ich in keinem Fall verallgemeinern möchte.Zitat von Katarina
Ich betreue - nur ca 2 Tage im Jahr einen Schäferhund in unserer Nachbarschaft, wenn die Besitzer nicht da sind. Diese beschäftigen ihren Hund z.B. mit Bälle werfen, Bälle verstecken und Unterordnungsübungen (verwende diesen Begriff hier bewusst). Der Ball wird im Garten immer nur an bestimmten Stellen versteckt, wie ich später erfuhr. Diese Stellen aber kannte ich nicht und habe prompt den Ball anders versteckt. Das Ergebnis war, der Hund suchte aufgeregt immer wieder bestimmte Stellen im Garten ab und noch einmal und noch einmal (der Ball lag nur ca 1 m von einer dieser Stellen entfernt). Dann kam der Hund zu mir und forderte mich auf, ihm zu helfen. Ich musste ihn zu der Stelle führen, da nahm er den Ball auf und brachte ihn sofort, damit ich ihn wieder verstecke. Beim zweiten Mal fand er ihn an dieser Stelle sofort. Wieder an einer anderen Stelle versteckt - das gleiche Spiel usw. D.h., er hatte innerhalb von 2 Stunden intensiv mit mir gearbeitet und sich in dieser Zeit wohl 30 neue Stellen erarbeitet, war aber nur darauf konditioniert, die bekannten Stellen abzusuchen.
Bei unserem RR musste ich wesentlich mehr Mühe erst einmal dazu verwenden, dass sie überhaupt sucht und apportiert. Aber als sie das erst einmal begriffen hatte und ich sie zu einer Mitarbeit gewonnen hatte, ging sie nicht so schematisch wie der Schäferhund vor, sondern setzte alle ihre Fähigkeiten ein, selbständig auch neue Verstecke zu erschnüffeln.
Oder ein anderes Beispiel. Ein Hund lernt das Revieren. Weniger selbständig denkende Hunde laufen auch dann immer noch Zickzack, wenn sich nicht mehr hinter jeder Deckung eine Person versteckt hat. Ein RR läuft in der Regel, auch wenn er bei vielen versteckten Personen reviert hat, bei nur einer schnurstracks auf diese zu - er riecht es doch schon von weitem.![]()
Oder noch eins aus dem Agility. Nur wenige RRs fliegen wieder und wieder durch den gleichen Parcours. Sie laufen auch schon mal einfach Teile nochmal, weil diese besonders viel Spass machten oder bleiben mal eben oben auf dem Steg stehen - weil sie von da einen guten Überblick haben, es könnte ja am Horizont in unendlicher Ferne ein Hase zu sehen sein, der nach x-Agility-Wiederholungen doch viel mehr Abwechselung verspricht.![]()
Die Beispiele oben beziehen sich für mich schon auf einen hinreichend gut erzogenen Hund. Beim RR wirst Du niemals immer diesen absolut schnellen Gehorsam wie beim Schäferhund haben, er muss überzeugt sein und wenn er es nicht ist, handelt er auch schon mal anders, legt sich zum Beispiel nicht in den Matsch zum Platz. Oder er legt sich doch und schmollt mit Dir für lange lange Zeit.Zitat von Katarina
Du wirst immer wieder Überraschungen erleben, das Leben bleibt spannend.
Ich glaube, die Faszination, die ein RR auslöst, besonders, wenn sie sich zu mehreren bewegen lässt sich am besten mit Vollblutpferden vergleichen. Es ist eben eine unvergleichliche Harmonie von Schnelligkeit, Muskelspiel und Schönheit. Dennoch wäre es für mich immer klar gewesen, dass meine Reitkünste für solch ein Pferd nie ausreichen würden, sondern dass für mich nur ein ausgeglichenes ruhiges Warmblutpferd in Frage kommt. Beim Hund denkt man wohl schnell anders und meint, ihn doch einfacher händeln zu können. Dies ist eine Täuschung. Ein RR bedeutet in der Regel schon einen immensen Aufwand, um in ihm einen gesellschaftstauglichen Begleiter zu haben.Zitat von Katarina
Hast Du das Rasseporträt des RR von Ute BB in der WUFF schon gelesen?
Dort ist der RR sehr realistisch geschildert.
Zum Winterwelpen hier nur noch ganz kurz. Wenn der Besitzer ohnehin nur einen Wurf machen möchte, kann ich erst recht nicht verstehen, warum er nicht warten will - aber schön, dass Du da etwas ins Nachdenken kommst.


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