Zitat Zitat von Jambear
Wie aber bereite ich die Kinder darauf vor? Ich rede mit ihnen darüber - natürlich - aber es ist als würden sie immer wieder vergessen/verdrängen das es ist wie es eben ist.
Liebe Tina,

Je kleiner Kinder sind, desto natürlicher gehen sie mit dem Tod um. Sie verdrängen nicht, sie leben im Hier und Jetzt und jetzt lebt der Hund. Meine Tochter (fast 3 Jahre alt) war dabei, als meine Großmutter im Krankenhaus einen Herzstillstand erlitt und starb. Es war für sie genauso natürlich, als wenn ein kleines Tier gestorben war.
Dies wurde immer gemeinsam von uns im Wäldchen begraben, egal ob Igel oder Meise. Und es gab dazu ein festes Zeremoniell. Wir dankten dem Tier (z.B. dem Igel, dass er so viele Schnecken gefressen hat und deshalb die Blumen so schön wachsen konnten oder der Meise, dass sie so schön gezwitschert hat und so viele Eier gelegt hat, aus denen junge Meisen geschlüpft sind, die jetzt wieder in den Bäumen herumturnen). Dann wurde aus zwei Zweiglein ein Kreuz gebunden und dies in die Erde gesteckt. Außerdem wurde ein kleines Blumensträußchen von meiner Tochter gepflückt und auf das Grab gelegt.
Nach dem Tod der Großmutter war unsere Tochter in diesem Alter vorrangig daran interessiert, wie denn jetzt ein Mensch beerdigt wird. Viele dieser Elemente wurden später bei den Tierbegräbnissen von den Kindern übernommen.
Ich finde die Geschichte von der Regenbogenbrücke übrigens nicht Kleinkindgeeignet. Für Kinder in dem Alter ist der aktuelle Trennungszustand meist das allerschlimmste. Für sie ist es wichtig, dass ihr geliebter Freund/in noch weiter bei ihnen ist. Das Buch von der Raupe Nimmersatt ist da meist sehr hilfreich. Die Raupe stirbt und lebt als ein wunderbarer Schmetterling weiter. Die Verwandlung können wir sehen, was wissen wir von Verwandlungen, die für unser Auge nicht sichtbar ist. Die angezündete Kerze, nachdem ein Mensch oder ein geliebtes Tier verstorben ist, zeigt - ohne das darüber Worte verloren werden müssen - eine Verwandlung. Der sichtbare Kerzenwachs verbrennt zu etwas unsichtbarem, das aber durchaus real da ist. Wenn dann noch in andächtiger Stille das Fenster geöffnet wird ... Diese Erfahrung kann -denke ich - jeder machen in Ehrfurcht vor dem Leben und dem Tod. Dann kann man auch gemeinsam trauern und sich trösten. Oft kommen dann die trostreichsten Aussagen aus dem Kindermund, wie auch Nadjas Posting eindrucksvoll zeigt.