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  1. #1
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von CHIROMBO
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    Standard AW: Ridgeback als Therapiehund?

    hallo,

    zum einen denke ich ist 80% überzogen zum anderen meine ich, das viele rr vielleicht anderster wären würden sie eine bessere prägung bekommen und nicht ihren geschichten die ihnen voraus eilen, entsprechend erzogen, gehalten werden, sicherlich kann man bei einem welpen nicht erkennen was später aus ihm wird, aber mit genügend interesse und erfahrung kann man aus der richtigen verparrung einen welpen bekommen, ihn mit einer gewissen chance für den richtigen einsatz/situation nutzen zu können, es gibt bestimmte showlinien, arbeitslinen, wie jagd-rettungshundestaffel, sportliche und auch aggressive, unsichere linien, es gibt sehr aufmerksame die als wachhunde geeignet sind, und wiederum super coole, denen die welt am arsch vorbei geht und jeder kann aufs grundstück und drum herum, es ist von allem was da, man muss sich nur richtig schlau machen, dann kann man mit ein wenig glück doch den richtigen hund finden und ihn seinen interessen entsprechend prägen, auch bei den rr`s

  2. #2
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard AW: Ridgeback als Therapiehund?

    Hallo,

    eine Bemerkung am Rande: Es gibt bei Hunden keine Prägung, nur eine Gewöhnung, die während sensibler Phasen, beschleunigt abläuft.

    Jeder Hund wird mit einem bestimmten genetischen Rahmen seiner Persönlichkeit geboren. Innerhalb dieses Rahmens kann viel verändert werden - zum Guten und zum Schlechten. Aber über den Rahmen hinaus kann kein Hund geschubst werden.

    Die Zurückhaltung fremden Menschen gegenüber entwickelt sich erst lange Zeit nach den sensiblen Phasen der Gewöhnung und Sozialisation. Trotz bester Absichten und bester Haltung kann man noch seine Überraschungen erleben - mit jedem Hund jeder Rasse. Bei der einen Rasse mit größerer Wahrscheinlichkeit als in der anderen.

    Die Eignung für eine bestimmte Arbeit ist beim Rhodesian genauso zufällig verteilt wie bei allen anderen Rassen, die aus Ausstellungszuchten kommen. Es gibt immer wieder Individuen, die geeignet sind. Daraus kann man aber keinerlei Rückschlüsse auf "die Rasse" insgesamt ziehen. Wir betreuen einen Kangal (!), der als Therapiehund in einer Einrichtung für schwer erziehbare Jugendliche arbeitet. Sind Kangals deswegen als Therapiehunde geeignet?

    Es gibt Rhodesians, die eignen sich hervorragend für die Arbeit mit fremden Menschen. Wer sich aber gezielt einen Hund für diese Arbeit aussuchen möchte, könnte mit der Wahl einer anderen Rasse besser beraten sein. Am besten sind diejenigen dran, die sagen: Ich möchte einen Rhodesian haben, und wenn er sich auch noch als erwachsener Hund als Therapiehund qualifizieren kann - um so besser. Und wenn nicht, dann suche ich mir mit meinem vierbeinigen Begleiter eben ein anderes Betätigungsfeld.

    Liebe Grüße,

    Ute BB mit Ashanti, Scotty und Linux. Baru, Bansai und nun auch Rex begleiten uns auf der anderen Seite des Weges.
    Hirn ist in - Geist ist geil
    Wattebällchen entstehen im Auge desjenigen Betrachters, dessen Gehirn ähnlich strukturiert ist.

  3. #3
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    Standard AW: Ridgeback als Therapiehund?

    PRÄGUNG nennt man in der Verhaltensbiologie eine irreversible Form des Lernens: Während eines meist relativ kurzen ,genetisch festgelegten Zeitabschnitts (sensible Phase) werden Reize der Umwelt derart dauerhaft ins Verhaltensrepertoir aufgenommen,dass sie später wie angeboren erscheinen. Im Rahmen der Instinkttheorie wird das Phänomän Prägung gedeutet als die Aneignung eines Schlüsselreizes durch Lernen.
    Quelle:Heinroth ,Lorenz.

    Es wird wohl keiner bezweifeln das auch Hundewelpen in diesem Sinne geprägt werden.
    LG
    Gerda
    PS.
    Schöne Grüße von meinem Mann , Dr.med.vet.Peter Buse für den ich es hier reingesetzt habe.

  4. #4
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard AW: Ridgeback als Therapiehund?

    Hallo Gerda,

    ich weiss, was Prägung bedeutet. Heinroth und Lorenz sind erstens schon lange tot, zweitens haben sie an Vögeln gearbeitet. Bei Säugetieren gibt es diese starre Form des Lernens nicht, auch nicht bei Hunden.

    Quellen:
    Kappeler, Peter: Verhaltensbiologie. 2006
    Feddersen-Petersen, Dorit U.: Hundepsychologie. 2004

    Schöne Grüße zurück von Doc zu Doc ;)

    Ute BB mit Ashanti, Scotty und Linux. Baru, Bansai und nun auch Rex begleiten uns auf der anderen Seite des Weges.
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  5. #5
    Registrierte Benutzer - unmoderiert Avatar von lunaluna
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    Standard AW: Ridgeback als Therapiehund?

    Zitat Zitat von Ute BB Beitrag anzeigen
    Hallo Gerda,

    ich weiss, was Prägung bedeutet. Heinroth und Lorenz sind erstens schon lange tot, zweitens haben sie an Vögeln gearbeitet. Bei Säugetieren gibt es diese starre Form des Lernens nicht, auch nicht bei Hunden.

    Quellen:
    Kappeler, Peter: Verhaltensbiologie. 2006
    Feddersen-Petersen, Dorit U.: Hundepsychologie. 2004

    Schöne Grüße zurück von Doc zu Doc ;)

    Ute BB mit Ashanti, Scotty und Linux. Baru, Bansai und nun auch Rex begleiten uns auf der anderen Seite des Weges.
    Hallo Ute,

    ist das z.B. auch die Erklärung dafür, dass Geräusche, auf die der Welpe ja "geprägt" war, wie z.B. Staubsauger, Schussgeräusche, usw. im Laufe des Lebens dann doch irgendwann Angst auslösen, ohnedass ein Schockerlebnis zugrunde liegt ? Würde heissen, dass wie wild in die Welt hinein tragen und die Prägephase für bestimmte Sachen ausnutzen gar nicht nötig wäre, sondern stetiges und ständig wiederholender Kontakt mit den zu prägenden / erlernenden Situationen eine bessere Vorgehensweise wäre ?

    Uns was ist mit dem Zeitraum der Prägephase insgesamt, ist dieser dann auch Schnee von gestern, oder nicht ?

    LG
    Nina, Luni und Vito

  6. #6
    MALG Avatar von Ute BB
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    Standard AW: Ridgeback als Therapiehund?

    Liebe Nina,

    das ist nicht nur "Schnee von gestern", sondern diese Interpretation war bereits gestern falsch. Ich weiss ja, dass auf manchen Züchterseiten steht, dass die Welpen "auf Staubsauger und Autofahren" geprägt werden, aber davon wird es auch nicht nicht richtiger von "Prägung" bei Hunden zu sprechen.

    Echte Prägung bezieht sich auf das schnelle, unwiderrufliche Lernen von Verhaltenreaktionen, die meist im Zusammenhang mit Fortpflanzung stehen: Das Erkennen von Artgenossen gehört zum Beispiel dazu, die berühmte Nachfolgeprägung der Graugänse, sexuelle Prägung, Gesangsprägung. Staubsauger und Autos wohl eher nicht ;).
    Echtes Prägungslernen gibt es nur bei Vögeln, die Verhaltensprogramme von Säugetieren sind flexibler.

    Was wir bislang von Hunden kennen, ist eine sensible Phase des Lernens und der Gewöhnung. Während dieser Phase lernt ein Welpe besonders schnell und nachhaltig ... alles. Also auch Negatives. Ich halte es für einen großen Fehler, Welpen in einem Sozialisierungsmarathon von A über C bis nach Z zu schleifen, ohne Rücksicht darauf, ob er nun überwiegend gute Erfahrungen macht oder mit schlechten allein gelassen wird.

    Während der sensiblen Phase haben Umweltfaktoren einen größeren und nachhaltigeren Einfluss auf die Entwicklung der emotionalen Grundlagen von Verhalten als Erfahrungen, die später gemacht werden. Während der sensiblen Phase lernt ein Welpe, was er von der Umwelt erwarten und wie er darauf reagieren kann. Daraus resultiert das Gefühl der Bewältigungsfähigkeit, welches unabdingbar ist für einen positiven emotionalen Zustand im Umgang mit der Umwelt.

    Sozialisation reicht weit über die sensible Phase der Welpenentwicklung hinaus. Eine Studie aus Großbritannien an über 800 Hunden zeigt deutlich, dass die Entwicklung problematischen Verhaltens sowohl vom Umfeld während der sensiblen Phase als auch vom Umfeld nach dieser Phase abhängig ist. Problemverhalten, welches in dieser Studie berücksichtigt worden ist: Angst vor fremden Menschen, Angst vor fremden Hunden, Aggressives Verhalten gegenüber fremden Menschen und aggressives Verhalten gegenüber fremden Hunden. Welpen, die in einem belebten Bereich eines Haushalts aufgezogen werden, haben die besten Startbedingungen für ihr weiteres Leben. Hier kann man gut erkennen, dass Hausaufzucht nicht gleich Hausaufzucht ist. Ein isoliertes Welpenzimmer oder ein sehr ruhiger Haushalt bieten nicht annähernd den Effekt wie ein turbulenter Haushalt mit den Welpen mittendrin. Doch auch bei optimalen Startbedingungen ist entscheidend: Nur Hunde, die sich vom 3. bis mindestens 6. Lebensmonat regelmäßig, häufig und wiederholt mit den Reizen eines geschäftigen städtischen Bereichs auseinandersetzen können, entwickeln deutlich weniger Verhaltensprobleme als Hunde, die reizärmer aufwachsen - unabhängig von den Aufzuchtbedingungen. Manche Hunde benötigen diese Sozialisation länger als bis zum 6. Lebensmonat, die so genannten spätreifen Hundetypen sollten bewusst bis zum 12. Monat regelmäßig, häufig und wiederholt mit den Reizen eines geschäftigen städtischen Bereichs konfrontiert werden. Diese Erfahrungen werden aber nur dann in unserem Sinne wirksam sein, wenn die Bezugsperson des Hundes dafür sorgt, dass der Hund alle Konflikte, die während dieser Ausflüge auftreten, positiv und mit erwünschtem Verhalten lösen kann.


    Die Sache mit der Geräuschempfindlichkeit verhält sich nochmals anders. Jeder Reiz, der plötzlich oder in einer ungewohnten Stärke auftritt, kann Angst auslösen. Wir nennen das unkonditionierte Angst. Sie ist angeboren und tritt auch ohne vorhergehende schlechte Erfahrung auf.
    Selbst wenn ein Welpe äusserlich keine Reaktionen auf Knallgeräusche zeigte, kann sich das während der Jugendentwicklung ändern. Hormonelle und neurobiologische Veränderungen machen den Hund sensibler, so dass er "über Nacht" auf Reize reagiert, die er bereits kennt und auf die er noch nie reagiert hatte.

    Danke für die gute und wichtige Frage!

    Liebe Grüße,

    Ute BB mit Ashanti, Scotty und Linux. Baru, Bansai und nun auch Rex begleiten uns auf der anderen Seite des Weges.
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  7. #7
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    Standard AW: Ridgeback als Therapiehund?

    Hallo Ute,

    danke für die gute Antwort

    Als Luni zu uns kam, habe ich ja auch gelernt, dass mit dem ersten halben Jahr, in dem man den Hund möglichst allem aussetzt und einer Welpenspielstunde, (die ich mir besser hätte klemmen können) so ziemlich alles an Problemen fürs Hundeleben aus dem Weg geräumt sein sollte.
    Nach drei Jahren sah ich, dass das nicht so ist und auch heute überrascht sie mich immer wieder aufs Neue.

    Herr Vito als solcher ist auf einmal (seit ca. 4 Wochen) sehr sehr leicht durch Action jeglicher Art abzulenken, obwohl er eine sehr sehr gute Aufzucht mit Rummel, Tamtam, aber auch Ruhe genossen hat. Er fängt jetzt auch an, bei Geräuschen schreckhaft zu reagieren, zwar nicht so wie Luni, aber ein Anfang ist gemacht.

    Man sollte mal eine Seite erstellen mit den großen Lügen der Hundehaltung von Welpenschutz, Prägung, Dominanz, Rudelführer und Co., wäre interessant, was noch alles wiederlegt werden könnte... (Oder gibt es so eine Seite schon ?)

    LG
    Nina, Luni und Vito

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