Zitat Zitat von Stefanie R. Beitrag anzeigen
Und in der Zuchtordnung der DZRR findet sich folgender Passus:

"Hunde mit Unter- oder Übergröße gemäß FCI-Standard Nr. 146 werden zur Zucht zugelassen, sofern die
zulässige Toleranz von 2cm (entspricht ca. 3%) nicht unter-bzw. überschritten wird. Verbunden hiermit
wird die Zuchtlenkung "Verpaarung nur mit Hunden, die nachweislich innerhalb der Größenvorgaben des
FCI-Standards liegen". Weitere Zuchteinschränkungen hinsichtlich der Größe werden nicht erteilt. Hunde
die sich nicht innerhalb dieser Toleranz befinden, werden nicht zur Zucht zugelassen."

Somit sind wir dann bei Rüden bis zu 71 cm. Zu kleine Rüden findet man kaum. Bei den Hündinnen sieht man das eher mal.

Mein Eindruck war und ist, dass RR-Besitzer (gerade auch die, deren Hunde keine oder Phantasie-Papiere haben) sehr stolz darauf sind, wenn ihr Hund besonders groß und schwer ist. Denn es beeindruckt andere Menschen, alleine diese Zahl 75+ cm und 50+ kg zu hören. Weil diese Leute eben nicht wissen, dass das mit RR nichts mehr zu tun hat.

Im Ausland wird die Größe des Hundes zudem oftmals gar nicht offiziell gemessen wie bei uns. Man sieht dann erst den Größenunterschied, wenn man selbst mit einem Rüden im richtigen Größenmaß bei einer Ausstellung aufläuft und der eigene, 3-jährige Hund mit 68,5 cm aussieht, als könne er ohne weiteres auch in der Jugendklasse starten. ;)

Aber das Gute ist, dass mir Richter, die meinen Hund beurteilt haben und Kenner der Rasse waren, genau das sagten: Wenn man einen Ring voller deutlich zu großer Hunde vor sich sieht und nur einer mit der richtigen Größe dabei ist, sieht das so aus, als sei der eine derjenige, der abweicht. Aber es ist gut zu sehen, dass es auch genug Richter gibt, die dann genau den einen Hund (nicht nur wegen der Größe natürlich, es ist ein Faktor von vielen) nach vorne stellen. Ist aber nicht nur bei RRs so. Dieses Problem (nicht nur hinsichtlich Größe, sondern auch anderer Rassemerkmale) ist leider eine Gefahr für den Erhalt einer jeden Rasse.

Nun ja...das ist ja insoweit nix Neues.
Ist aber auch wieder spannend, dass Du nur die Abweichung nach oben erwähnst .
Bis zu 71 cm?...naja.... .
Bereits vor 12 Jahren waren wir bei einer Züchterin (VDH), die einen eher kleinen Rüden hatte.
Voll im Standard, aber eben an der unteren Grenze.
65 cm...und sie sagte bereits damals, dass dieser Hund KEINE Chance im Ring hatte, weil er einfach so "klein" war.
Auch Richter urteilen nach verschiedenen...Bedingungen.
Und keinesfalls spielen dabei persönliche Animositäten eine Rolle...oder Bekanntschaften...oder...egal.
Wie kommt es denn, dass es überhaupt "einen Ring voller deutlich zu großer Hunde..." auf einer Ausstellung gibt??
Warum werden denn diese Hunde überhaupt erst zugelassen??
Das ist doch eine wirklich interessante Frage.
Zumal das ja durchaus impliziert, dass es sehr häufig NUR "deutlich zu große Hunde" im Ring gibt, weil "klein", sprich "im Standard", ist doch wohl mittlerweile eher selten.
Und jeder, der sich auch nur rudimentär mit Genetik auskennt, weiß doch, dass dieser Satz

Hunde mit Unter- oder Übergröße gemäß FCI-Standard Nr. 146 werden zur Zucht zugelassen, sofern die
zulässige Toleranz von 2cm (entspricht ca. 3%) nicht unter-bzw. überschritten wird. Verbunden hiermit
wird die Zuchtlenkung "Verpaarung nur mit Hunden, die nachweislich innerhalb der Größenvorgaben des
FCI-Standards liegen"

klar aussagt, dass Tiere, die am absoluten äußersten erlaubten Rand liegen, sehr wohl miteinander verpaart werden dürfen.
Und das impliziert wiederum, dass die Hunde immer größer gezüchtet werden.
Kann man doch ganz wunderbar sehen.
Hier, in diesem Thema..draußen, in Echt....auf einer Ausstellung.....da braucht sich doch nun wirklich niemand mehr was vormachen.

LG, Suse