Schau dir bitte unbedingt Welpen und Junghunde im Vorfeld an, damit du einen realistischen Eindruck davon bekommst, was du dir ins Haus holen willst. Die meisten RR-Welpen sind sehr lebhaft, schnappen und beißen in alles rein, was sich bewegt und brauchen gerade in den ersten Wochen und Monaten sehr, sehr viel Zeit, damit dieser schnell wachsende Hund in die richtige Bahn gelenkt werden kann. Was du am Anfang nicht an Zeit investierst, wirst du später doppelt und dreifach draufzahlen. Das ist kein Spaß.
Das ist schön, für deinen Hund aber ziemlich uninteressant. Unsere Hunde könnten auch jederzeit in den Garten. Sind wir nicht draußen, sind auch die Hunde nicht dort. Außerdem, auch wenn das paranoid klingen mag: ein korrekter RR-Welpe von einem VDH-Züchter aus einer kontrollierten Zucht kostet zwischen 1500 und 1800 Euro. Für manch einen Menschen ist das unerschwinglich und der Griff über den Gartenzaun ist deutlich günstiger. Schon aus dem Grund würde ich meinen Welpen nicht unbeaufsichtigt in den Garten lassen. Giftköder erfreuen sich auch zunehmender Beliebtheit. Vielleicht habe ich deine Absicht aber auch falsch verstanden. Dann nix für ungut.
Das ist löblich. Denk dabei an den Impfschutz des Welpen. Hast du dir bereits eine geeignete Hundeschule ausgesucht? Das ist nicht so einfach, wenn man auch tatsächlich etwas lernen und den Hund nicht versauen will. Dein Hund lernt am meisten im täglichen Umgang mit dir.
Ich kenne keinen RR, der wirklich apportiert und Spaß daran hat, weggeworfene Dinge häufiger als nötig zurückzubringen. Sprich, ist das Futterdummy leer, könntest du es bei meinem Rüden gerne selbst holen.
Wir haben sehr viel Zeit damit verbracht, dem Welpen und Junghund die Welt zu zeigen, kleine Ausflüge im Auto zu unternehmen und all das zu üben, was wir später brauchen. Außerdem fand ich Kontakt zu Artgenossen sehr wichtig. Wir haben über die Hundeschule Kontakte mit gleichgroßen Welpen gefunden und den auch privat beibehalten. Das alles ist natürlich schwierig, wenn der Welpe den ganzen Tag mit dir im Büro verbringen muss. Zeit ist halt limitiert.
Der 6-jährige öfter, der jüngere bislang seltener.
Das ist bei uns sehr stark wetterabhängig. Die Ostsee im September brauchte BamBam nicht, aber als wir vorgestern am Ammersee waren, ist er wie ein Otter ständig ins Wasser gesprungen, hat immer wieder einen kurzen Stock herausgeholt (wir hatten kein Spielzeug dabei und waren ob seiner Begeisterung auch etwas überrascht). Allerdings war ich auch mit im Wasser. Das macht für ihn auch nochmal einen Unterschied. Der jüngere schwimmt noch nicht, aber wir sind guter Dinge, dass das noch was wird. Bei 30°+ jedenfalls. Seine Tante geht auch bei Kälte ins Wasser.
Auch nach 30 Sekunden beim Bäcker wird sich gefreut, als wäre ich von einer Weltreise heimgekehrt. Allerdings haben wir auch keine 8 RRs, sondern nur zwei und zu jedem eine Bindung aufgebaut.
Keiner unserer beiden hat jemals einen Jogger gejagt. Katzen sind natürlich interessant und würden verfolgt, wenn sie dürften. Das ist eine Frage des Trainings und der Achtsamkeit. Man darf sich halt nicht von dem Folgetrieb des Welpen täuschen lassen. Der ist irgendwann weg und bis dahin muss er gelernt haben, dass er kommen muss, wenn man ihn ruft. Aufmerksamer zu sein als der Hund ist auch von Vorteil, allerdings nicht ganz einfach. Die meisten RR-Halter, die ich kenne, haben einen ziemlich wachen Blick auf ihre Umwelt.
Der Jagdtrieb ist für die meisten eher schwierig in den Griff zu bekommen, würde ich mal behaupten. Triff dich mit RR-Haltern und schau dir an, wie viele ihre Hunde wirklich laufen lassen können. Das gibt eine bessere Aussage als die virtuelle in einem RR-Forum.
Viele Grüße,
Stefanie mit BamBam & Hellboy
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