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Vollzeit berufstätig ist eine denkbar ungünstige Voraussetzung für die Hinzunahme eines Hundes im Allgemeinen und im Besonderen für einen recht "ursprünglichen" Hund wie einen Ridgeback. Mit "ursprünglich" meine ich die genetisch bedingte "Selbstständigkeit", das ausgeprägte Jagdverhalten, Wach- und Schutzverhalten sowie Territorialität.
So ein spätreifer Hund benötigt einen SORGSAME und wohldurchdachte Begleitung und Anleitung, sich zu integrieren und ein in allen Belangen sozialisierter und führiger Hund zu werden. Das bedeutet einen enormen Zeitaufwand, gezieltes und behutsames Training, körperliche und geistige Auslastung, die speziell auf diese Hunderasse und das individelle Tier abgestimmt ist.
Ein achtstündiger Alltag im Büro kann das meines Erachtens nicht ausreichend bieten. Zu den acht Stunden gehört noch die Anfahrt, die Abfahrt, Belange wie Einkäufe etc..
Einen Hund, insbesondere einen Rhodesian Ridgeback erzieht man nicht mal eben nebenbei. Ein Welpe verlangt teilweise mehr als ein Säugling im ersten halben Jahr an Aufmerksamkeit, Strukturgebung und Erziehung. Er lässt sich nicht per Knopfdruck an und abstellen, weil gerade ein wichtiger Kunde anruft oder man eine Bestellung aufgeben muss oder wenn die Konzentration für die Jahresabrechnung benötigt wird, der Hund hingegen aber lieber durch Feld, Wald und Flur laufen möchte.
Ein Hund sollte die Möglichkeit der körperlichen Auslastung bekommen ebenso die Möglichkeit, seinen "Kopf" zu beschäftigen. Bälle und Stöcke sowie dergleichen sind bei einem Jagdhund denkbar ungeeignet zur Auslastung, fördern und festigen sie doch immens Jagdverhalten. Hieraus kann ungewünschtes bis hin problematisches Verhalten entstehen.
Meine beiden Rhodesian Ridgeback Hündinnen haben Kälte- und Nässeschutz in Form von Hundebekleidung.
Meine beiden schwimmen außerordentlich gern im Wasser, mögen aber Regen nicht so besonders.
Meine Hündinnen freuen sich teils unbändig, wenn ich nach Hause komme. Es kann aber vorkommen, dass sie nach gehöriger Auslastung dieses auf eher gemäßigte und ruhige Art mitteilen.
Wenn gezielt, mit Liebe, Geduld, gesundem Bauchgefühl in Kombination mit Sachverstand hieran gearbeitet wird, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, den Hund am Wild im Gehorsam zu haben.
Wenn Hunde Jogger jagen, spielt da zum einen Jagdverhalten eine Rolle, zum anderen liegen noch weitere Motivationen zugrunde. Auch hier benötigt der Hund behutsamen und verantwortungsbewussten Trainingsaufbau ( auf die Rasse abgestimmt), damit es nicht zu einer Gefahr kommen kann.
Ich kenne einige Hundebesitzer persönlich und vom Hörensagen, die es scheinbar geschafft haben, ihre Rhodesian Ridgebacks in den Büroalltag zu integrieren. Das war mit viel Mühen und Organisation sowie guten Voraussetzungen im Einzelfall verbunden.
Allgemein und aufgrund meiner bisherigen reichlich vorhandenen Rassekenntnisse, würde ich eher insbesondere von einem Ridgeback abraten, wenn die Voraussetzungen so vorliegen, wie im Eingangspost beschrieben.
VG Rosemarie


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Ich fänd es nun schon beunruhigend, wenn mein Hund dann plötzlich ausbüchst (auch bei Katzen oder Kaninchen)

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