Zitat Zitat von Rosemarie Karsten Beitrag anzeigen
Vollzeit berufstätig ist eine denkbar ungünstige Voraussetzung für die Hinzunahme eines Hundes im Allgemeinen und im Besonderen für einen recht "ursprünglichen" Hund wie einen Ridgeback. Mit "ursprünglich" meine ich die genetisch bedingte "Selbstständigkeit", das ausgeprägte Jagdverhalten, Wach- und Schutzverhalten sowie Territorialität.

So ein spätreifer Hund benötigt einen SORGSAME und wohldurchdachte Begleitung und Anleitung, sich zu integrieren und ein in allen Belangen sozialisierter und führiger Hund zu werden. Das bedeutet einen enormen Zeitaufwand, gezieltes und behutsames Training, körperliche und geistige Auslastung, die speziell auf diese Hunderasse und das individelle Tier abgestimmt ist.

Ein achtstündiger Alltag im Büro kann das meines Erachtens nicht ausreichend bieten. Zu den acht Stunden gehört noch die Anfahrt, die Abfahrt, Belange wie Einkäufe etc..

Einen Hund, insbesondere einen Rhodesian Ridgeback erzieht man nicht mal eben nebenbei. Ein Welpe verlangt teilweise mehr als ein Säugling im ersten halben Jahr an Aufmerksamkeit, Strukturgebung und Erziehung. Er lässt sich nicht per Knopfdruck an und abstellen, weil gerade ein wichtiger Kunde anruft oder man eine Bestellung aufgeben muss oder wenn die Konzentration für die Jahresabrechnung benötigt wird, der Hund hingegen aber lieber durch Feld, Wald und Flur laufen möchte.

Ein Hund sollte die Möglichkeit der körperlichen Auslastung bekommen ebenso die Möglichkeit, seinen "Kopf" zu beschäftigen. Bälle und Stöcke sowie dergleichen sind bei einem Jagdhund denkbar ungeeignet zur Auslastung, fördern und festigen sie doch immens Jagdverhalten. Hieraus kann ungewünschtes bis hin problematisches Verhalten entstehen.

.....
Ich kenne einige Hundebesitzer persönlich und vom Hörensagen, die es scheinbar geschafft haben, ihre Rhodesian Ridgebacks in den Büroalltag zu integrieren. Das war mit viel Mühen und Organisation sowie guten Voraussetzungen im Einzelfall verbunden.
Also das verstehe ich absolut nicht. Wo ist das Problem??
Kein Lebewesen hat sich so flexibel an den Menschen angepasst als der Hund.
Und natürlich kann man einen Hund mit Vollzeit Arbeit kombinieren.

Ich bin mehr als Vollzeit berufstätig, aber solange ich in der Lage bin mir die Zeit so einzuteilen, dass es dem Hundekind gut geht, sehe ich absolut kein Problem darin, auch einen jungen Hund an einen Arbeitsalltag zu gewöhnen.
Bei uns ist das sowas von einfach und gut gelungen, besser geht es denke ich nicht.
Und das noch mit Spass und Freude, man glaubt es kaum!
Mein Hund ist IMMER bei mir, er verpennt mittlerweile unter der Woche den gesamten Tag, außer es gibt jemanden zu begrüßen oder so, und wir unternehmen trotz allem mehr als viele andere, machen tolle Trainings zusammen, sind ein super Team, und ich glaube, da kann die beste Großfamilie nicht gegen anhalten.
Ich z.B. Rosemarie, bräuchte absolut keine Hundeamme, wozu?
Also wenn du sie/ihn brauchst und hast, na dann prima! Für mich völlig ok.
Vielleicht solltest du einfach mal versuchen, andere und trotz Berufstätigkeit durchaus verantwortungsvolle Hundehalter entspannter und toleranter zu sehen.
Man muss ja nicht immer den Teufel an die Wand malen.
LG
Gilla