Gefragt war ja nach Erfahrungsberichten....und ich kann sagen, daß ich mehr als genug Halter mehrerer Hunde in allen möglichen Konstellationen kenne.
Und gravierende Probleme gibt es tatsächlich nirgends.
Ich selber habe zwei intakte Rüden, Altersunterschied fünf Jahre und zwei Monate.
Mein 10 Monate alter Rüde ist ja noch lange nicht fertig, von daher kann ich zu einer solchen Konstellation noch nicht sehr viel sagen.
Was ich aber mit Sicherheit sagen kann, ist, daß ich viele Kastraten kenne.
Auch solche, die mit einem anderen Hund zusammenleben.
Und auch gemischtgeschlechtlich.
Die wenigsten dieser Hunde zeigen knackige Verhaltensprobleme; und wenn sie sie zeigen, dann sind sie sehr früh kastriert worden und/oder haben teils gravierende andere gesundheitliche Probleme.
Darum geht es hier jedoch überhaupt nicht....wie gesagt, ich wüßte gerne zunächst einmal, OB Eure Hündin kastriert IST.
Falls ja, erübrigt sich zumindest die Frage nach der Läufigkeit.
Falls nein, solltet Ihr Euch tatsächlich SEHR gut überlegen, ob Ihr das wirklich so haben wollt.
Ihr MÜSST keinesfalls einen von beiden kastrieren lassen.
Aber eine Trennung auf Zeit während der Läufigkeit ist nahezu unumgänglich, das allerdings kann Dir nahezu jeder bestätigen, der ein gemischtgeschlechtliches, intaktes Paar hält.
Und ob man das so möchte, bezweifle ich.
Oder sagen wir, das könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Rüden brauchen idR was länger, bis sie mit Läufigkeiten umgehen können.
Sind sie sehr jung, dauert die nötige Trennung mitunter wirklich recht lang.
Und wohin in dieser Zeit?
14 Tage, drei Wochen Hotel, Pension?
Zu Mutti?
Meine persönlichen, langjährigen Erfahrungen mittlerweile, teils selbst über längere Zeiträume ausprobiert ():
Hündin/Hündin, beide kastriert: im Zusammenleben kein Problem, im Kontakt mit anderen Hunden etwas problematisch
Hündin/Rüde, beide intakt (leben nicht dauerhaft zusammen): perfekt für beide, ein Ehepaar halt. Draußen kein Problem, jeder kennt den anderen sehr genau, andere Hunde werden akzeptiert, aber es wird sehr genau geguckt.
Hündin/Rüde, beide kastriert: kein Problem, draußen ein wenig Management erforderlich
Rüde/Rüde, beide intakt: ......draußen mit anderen Hunden völlig unproblematisch (wird sich zeigen, ob es so bleibt)
Rüde/Hündin (intakt, kastriert): absolut und überhaupt gar kein Problem
Und sogar Rüde/Rüde/Hündin, alle intakt: gar kein Problem
Entscheidend ist, daß man draußen Management betreiben muß.
Will heißen, man muß genau gucken, welchen Hund man zuerst ableint..usw.
Niemals z.B. lasse ich meine beiden Jungs gleichzeitig loslaufen, um einen anderen Hund kennenzulernen.
Das sollte man aber sowieso nicht tun, egal, was man da nun als Paar an der Leine führt.....
Probleme kann es in jeder Konstellation geben.
Und entscheidend ist mEn einfach, wie der Ersthund drauf`ist.
Ein Hund, egal, ob nun männlich/weiblich/intakt/kastriert, der z.B. zur Ressourcenverteidigung neigt, wird mit einem Partner an der Seite draußen womöglich noch aufmerksamer und schwieriger.
Ein Hund, der keine Lust auf andere Hunde hat, wird mit einem Partner an der Seite womöglich NOCH schwieriger mit anderen Hunden...etc.pp.
Alles kann, nichts muß.
Ihr solltet sehr sicher sein, daß und ob Eure Hündin ihr Leben mit einem anderen Hund teilen möchte.
Meine Beobachtung ist einfach, daß die meisten Hunde es genießen, ihr Leben mit einem Artgenossen zu teilen.
Aber eben nicht alle!
Und ebenso kann ich sagen, daß es mit Einzelhunden genauso ist wie mit Einzelkindern.
Die meisten woll(t)en Geschwister...und können damit auch wunderbar um.
Ganz ehrlich?
Ich habe überhaupt noch nie Hundehalter mit mehreren Hunden, egal, wie die Paare zusammengesetzt waren, getroffen, deren Hunde schräg drauf` waren.
Oder Verhaltensprobleme hatten.
Bei einzeln gehaltenen Hunden, noch dazu mit wenig Kontakten...kann ich das viel eher bestätigen.
Der Mensch ersetzt nun einmal nicht den Artgenossen.
Ich beobachte meine Rüden sehr intensiv.
Und stelle einfach fest, daß meinem, immerhin fünf Jahre Einzelhund gewesenen, älteren Rüden die Gesellschaft sehr gut tut.
Der mochte aber immer schon Gesellschaft...auch wenn er teils froh war, wieder Alleinherrscher in seinem Reich zu sein.
Und eine Hündin wäre hier nie in Frage gekommen.
Nicht, weil er intakt ist.
Sondern weil ich einfach mit Hündinnen nix anfangen kann.
Überlegt Euch dennoch gut, welches Geschlecht Euer zweiter Hund haben soll.
Es gibt in jeder Konstellation Vor- und Nachteile.
LG, Suse


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