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Thema: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

    Manches hängt einfach auch mit dem unbewussten Focus des Hundehalters bevorzugt auf einen der beiden Hunde zusammen. Der andere Hund lernt ganz schnell, dass er mit bestimmtem Verhalten den Focus wie gewünscht bekommt.

    Dass die Hundchen im Garten zurückhaltend waren kann mit der Einwirkung des Menschen zusammenhängen, die ja wahrscheinlich etwas "knackiger" war, als wenn man die Hundchen nur vom Schnuppern am Grasbüschel zurückholt..

    Die Entspannung im Auslauf kann möglicherweise damit zusammenhängen, dass so eine jagdliche Aktion sehr Kräftezehrend ist und die Hunde sich jetzt vielleicht noch in der "Erholungsphase" befinden.

    .. schade, dass wir mit unseren Hunden nicht in der "Prärie" leben...


    LG und einen entspannten Wochenendbeginn mit euren Fellnasen
    Rosemarie
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    Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen

  2. #2
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    Standard AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

    Hallo Thomas

    Das ist ja eine doofe Situation. Wer rechnet denn auf dem eigenen eingezäunten Grundstück mit so was.


    Mir selber ist das zum Glück noch nie passiert. Von den Leuten die ich kenne deren Hunde schon mal Wild gerissen haben, liefen die Hunde in der Folgezeit nie wieder frei in gefährdeten Gebieten.
    Die Hunde waren einfach dauernd auf Zack und die Gefahr eines erneuten Versuches mit Erfolg wäre zu gross gewesen.

    Meine persöniche Meinung ist ebenfalls; hat ein Hund mal mit Erfolg gejagt ist die Gefahr einer Wiederholung viel zu gross.
    Gruss aus der Schweiz
    Dany


    Ich mag Menschen die sagen was sie denken.
    Noch mehr mag ich Menschen die zuerst denken bevor sie los plappern!

  3. #3
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    Standard AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

    langsam, langsam, ..

    nein, das ist kein grund stolz zu sein, es ist aber auch kein grund zur panik.

    jetzt ist es wichtig am gehorsam und der abrufbarkeit der hunde (mit jedem einzeln), möglicherweise unter zuhilfenahme von langer leine, reizangel und ggf unter anleitung, zu arbeiten.

    ausserdem solltest du stets hellwach sein, wenn du mit deinen hunden unterwegs bist und beim kleinsten anzeichen von jagdlichem interesse eingreifen.

    jm2¢
    Do not support any puppy dealer!

    Proudly old, uncool and out of fashion.

    Whoever does not move dies or is already dead.


  4. #4
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    Standard AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

    Hallo Thomas,

    ich kann mir gut vorstellen, dass der Schock bei dir tief sitzt - mit so etwas rechnet man ja im eigenen Garten absolut nicht.
    Aber ich moechte Heins recht geben - keine Panik. Letztlich haben die Beiden genau das gemacht, was in ihrem Gen-Code programmiert ist, wofuer die Natur (und zuechterische Ambition) sie vorgesehen hat. Auch wenn wir Menschen diese Tiere in unsere fuer uns massgeschneiderte Gesellschaft eingliedern und ihnen diese Urinstinkte und -triebe systematisch abtrainieren - das Raubtier schlummert immer noch tief innendrin. Und manchmal, wenn alle Faktoren zusammenkommen, bricht es eben aus.
    Wir koennen damit leben, dass unsere Katze eine Maus "totspielt", aber dass unsere Hunde Beute reissen, ist absolut inakzeptabel. Das ist keine Ironie - ich schliesse mich da voellig ein!
    Mit Sicherheit spielt die Tatsache, dass deine Hunde zu zweit und auf ihrem ureigenen Territorium waren, eine sehr grosse Rolle.
    Ich konnte diese Rudeldynamik bei meinen 5 RR deutlich beobachten. Dennoch haben sie bei gelegentlichen Begegnungen mit anderen Tieren bei unseren Rundgaengen durch die Finca zwar gehetzt, aber nie verletzt oder getoetet. Auf unserem eigenen Grundstueck leider schon.
    Allerdings sind meine Hunde hier wesentlich "ungebremster" aufgewachsen als meine erste Huendin in Deutschland damals. Und das war auch immer deutlich zu spueren.
    Und obwohl Chakanee, Zambo und Zulu gemeinsam auf unserem Grundstueck (vor Jahren) mal eine Katze und spaeter zwei Kojoten gejagt und getoetet haben (Chakka und Batoka haben sich da rausgehalten), sind sie ohne groessere Bemuehungen meinerseits ausserhalb des Grundstuecks wesentlich aggressionsfreier geblieben.

    Du hast deine Hunde sonst gut im Griff und wenn du daran anknuepfst, was ihr bisher zusammen erarbeitet habt, glaube ich nicht, dass deine Hunde durch diesen Jagderfolg nun zu unbezaehmbaren Bestien mutieren. Sicher ist in der naechsten Zeit mehr Vorsicht angeraten als bisher, aber die Beiden werden zu ihrem anerzogenen Verhalten zurueckfinden.
    Insofern wuerde ich das, was Heins sagt, voll und ganz unterstuetzen.

    Alles Gute fuer euch

    Heike
    Man muß oft erst nachdenken, worüber man sich freut, aber man weiß immer, worüber man traurig ist...

  5. #5
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    Standard AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

    Die RRs sind Hetzhunde. Nicht einzeln, sondern in der Meute. Da ist die Gruppendynamik Grundbestandteil des natürlichen Verhaltens.
    Dieses natürliche Verhalten darf man nie ausser acht lassen. Zur Gruppendynamik gehört aber auch, dass die Gruppe das Hetzen abbricht, wenn der führende Hund das Signal des Hundeführers befolgt.
    Zur Verhaltensveränderung nach Jagderfolg kann ich nichts sagen, da meine Hunde noch nie einen solchen hatten.

    Ich sehe es aber wie Heins. Keine Panik.
    Den "Anführer" immer besonders im Auge haben und absoluten Gehorsam einfordern. Der Rest des Rudels folgt dann schon.

    Gruß
    Anton

  6. #6
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    Standard AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

    Hallo Thomas,

    oh je, das ist ja mal richtig doof gelaufen!
    Aber auch ich würde nicht in Panik verfallen.

    Mein Ayo hatte letztes Jahr leider auch direkten Wildkontakt, vermutlich auch mit dem Versuch, das Reh zu beschädigen (wir konnten das nicht genau sehen, nur das Reh schreien hören, schrecklich, ich wusste gar nicht, dass die so laut schreien).
    Die Situation war auch sehr unerwartet und unglücklich:
    Gassirunde mit 3 RR Rüden, extra ausgewähltes wildfreies Hundegassigelände zwischen Bach und Inn, einer der Jungs scheucht doch tatsächlich ein einzelnes Reh in den Büschen auf, die anderen beiden trieben es in den Bach, Tumult, Geschrei (Mensch und Tier), Reh schwimmt davon und schafft es zur anderen Bachseite, Hunde sind nicht nachgeschwommen.

    Ayo (jetzt 4) war erst ab ca. 2 Jahre überhaupt jagdlich ambitioniert, allerdings - und das gilt auch heute noch - ist er ein reiner Sichtjäger. Er reagiert auf Bewegungsreiz, Stöbern ist gar nicht sein Ding, das überlässt er anderen, dann allerdings hupft er seit diesem Erlebnis völlig begeistert hinterher, wenn ein Kumpel meint, da könnte doch was sein...

    Ich habe also seither einen jagdlich stärker interessierten Hund, der sich aber, solange wir alleine sind, durch viel und konsequentes Training (auch dank zweier guter Seminare) erstaunlich gut beherrschen gelernt hat, Sichtreize bemerkenswert gut aushält (ich klickere u.a. 'Gucken' mit Benennen), und mit dem Superrückruf sogar recht flott abdrehen kann, wenn es denn mal passieren sollte (bei uns steht das Wild leider manchmal quasi vor der Haustüre)..
    Meine persönliche Konsequenz ist, nebst dem Bewusstsein, dass es ein lebenslanges Training sein wird, dass mein Hund sofort an die Leine kommt, sobald es unübersichtlich wird, sobald die Nase hochgeht, oder wenn Jagdkumpane dabei sind. Ohne wenn und aber.
    Aber ich habe auch gelernt, dass er nicht in diese Kategorie 'einmal 'Blut' geleckt, für immer verdorben' gehört.
    Er ist nun mal ein Jagdhund, aber er ist gut trainiert, mit superguter Bindung zu mir, ich bin ebenso wie er lernwillig und -fähig, und wir haben seit diesem Erlebnis eigentlich 'nur' einen weiteren Trainigslevel erreicht, so sehe ich das mittlerweile.
    Interessanterweise kann ich z.B. weiterhin das geliebte Dummytraining machen, ohne ihn währenddessen zu sichern, selbst nach Wildsichtung, sogar extra direkt danach, aber natürlich in die entgegengesetzte Richtung, und er kann immer noch ganz klar unterscheiden, Job ist Job, und Jagd ist Jagd.

    Ich denke es bedeutet jetzt für dich umdenken, neu sortieren, bestimmt viel neues Training, aber ich glaube nicht, dass es eine unlösbare Aufgabe ist, und dass deine Hunde für immer an die Leine gehören.

    Viel Glück und Erfolg!
    Gilla
    Bronco and AsadTheFirst like this.

  7. #7
    Basihma, Billie und Nafia Avatar von Rosemarie Karsten
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    Standard AW: Verhaltensänderung nach Jagderfolg?

    ... manch Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube


    Jede Verhaltenskette einer Erbkoordination besteht zunächst aus einem unspezifischen Verhalten, dann aus einem zielgerichteten Verhalten und geht dann in die Endhandlung über ( Zupacken /Töten).
    Es ist anzunehmen, dass ein trainierter Hund nur in der Phase des ungerichteten / unspezfischen Appetenzverhaltens noch "erreichbar" für einen Rückruf ist.
    Hat ein Hund schon die Phase der Endhandlung erreicht bzw ist er in die Endhandlungszielgererade eingebogen, ist die "Lawine" nicht mehr zu bremsen. Das liegt unter anderem daran, dass die ersten Elemente der jagdlichen Verhaltens- /Handlungskette häufiger schief gehen, als die letzten Elemente der Handlungskette. Die frühen Elemente müssen häufiger geübt werden als die letzten Elemente und bedürfen häufiger Wiederholungen. Die Handlungsbereitschaft für die letzten Elemente, die Endlhandlung, das Töten ist zunächst geringer.
    ALLERDINGS, wenn eine Handlung von Erfolg gekrönt war, wird er mit größter Heftigkeit zukünftig die Folgehandlungen, im beschriebenen Fall die Endhandlung, das Töten, auslösen.
    Der Ablauf der Verhaltenskette in Richtung Endhandlung / Zupacken/ Töten ist dermaßen erleichtert und extrem "vorwärtsgerichtet".. eine Umkehr auf vorheriges Verhalten extrem erschwert.


    Es ist sehr schwer, auch bezogen auf das Selbstbelohnungssystem bzw die Prozesse, die im Gehirn des Hundes stattgefunden haben / stattfinden, den Hund am Wild händelbar zu machen, wenn er Jagderfolg hatte. Die Leitfähigkeit für bestimmte Reize im Gehirn hat sozusagen zugenommen und somit kann das Verhalten zukünftig auch mit sehr viel niedrigerer Reizschwelle ausgelöst werden.. das ist die Crux. ...

    ... daher das anfängliche Zitat: .. "allein mir fehlt der Glaube"..

    Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt und Ausnahmen bestätigen ja oftmals die Regel.. deshalb ist Training allemal einen Versuch wert...

    VG Rosemarie
    Geändert von Rosemarie Karsten (03.05.2015 um 08:46 Uhr)
    Nafia und Bashira, Basihma und Billie im Herzen

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