Wenn hier über Hunde als (würg) Handelsware diskutiert wird, ist es völlig rechtens alle KOsten ab der Anschaffung zusammenzurechnen, aber dann sollte man sich nicht als Tierfreund bezeichnen.

Fakt ist es ist eine Menge Geld, die am Tage der Welpenabgabe auf dem Tisch liegt. Fakt ist auch, dass im Vorfeld eine Menge Geld ausgegeben wurde. Fakt ist, es bleibt eine Menge übrig, wenn alle Welpen fehlerfrei waren, der Wurf eine gewisse Stärke hatte.
Fakt ist auch, dass das Finanzamt davon eine Menge kassiert.
Oder wissen die etwa nichts davon?
Es soll ja Züchter geben, die noch ein Vielfaches des "normalen Welpenpreises" nehmen.
Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ein fehlerfreier Welpe 1500€ kostet, denn dafür gibt es auch lebenslange Betreuung und Beratung, kostenlose Urlaubspension und selbstverständliche Rücknahme im Notfall, die im übrigen auch vereinstechnisch geregelt ist. Ich denke, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

Dafür gebe ich aber auch gerne zu, dass die Freude, die die Kleinen bereiten, ebenfalls unbezahlbar ist, ich also sogar Geld für etwas bekomme, was mir großen Spass macht. Also züchten ist , wenn wir ehrlich sind, wirklich nichts, worüber man jammern müsste....
Ich genieße auch die Freundschaften, oder sollte ich sagen Verwandschaftsverhältnisse, die mit den Welpenkäufern entstehen und ich hoffe, denen geht es genauso. DAS allerdings bleibt nur so, wenn
züchten NICHT zum Alltag wird, sondern etwas Besonderes bleibt.
Nur mit einer Hündin, nicht mehr als 2mal. Denn zuallererst ist sie mein
Prinzesschen, meine Kumpeline, nicht mein Produktionsmittel!

Als ich mich um Isis bewarb, versuchte meine Züchterin zu überzeugen, dass ich die Richtige für diese kleine Kostbarkeit bin, habe ich nie nach dem Preis gefragt. der war einfach nicht wichtig. Ich war verliebt und bin es noch. Der normale Preis lag bereits vor 9 Jahren bei DM 2500,-, war auch nicht wenig im Vergleich zu anderen Rassen. Insofern und im Vergleich zu Brotpreisen ist die Teuerungsrate bei unseren Hundis doch noch vergleichsweise gering. Und wo kann man schon einen Freund
kaufen?
Isis war nicht zuchttauglich...na und? Wer uns kennt weiß, dass sie mir immer noch täglich wertvoller wird, wir sind eine Einheit, die zusammengewachsen ist in all den Jahren und uns verbindet mehr, als das Bewusstsein "eine teure Rasse zu führen". ich gehöre ja auch zu den oft ausgebuhten, die auch einen RR zunächst mal als einen Hund sehen, nicht mehr und nicht weniger. Gut sie sind Fell-Pflegeleichter als unsere Setterin war, sie beeindrucken Vorwerkvertreter etwas leichter als unser Dackel es tat, sie machen sich nicht so dreckig wie unsere
Mischlinge, aber es sind Hunde. Und sie verhalten sich genau wie alle unsere Hunde es taten: sie sind als Familienhunde aufgewachsen und erzogen worden und genauso sind sie auch. Chilischoten auf der Hundewiese, Couchpotatoes im Haus, angenehme Reisegefährten im Urlaub, fantastische Sozialpartner. Wir kennen ihr Potential, haben sie
liebevoll dahin geformt, dass es passt. Warum sollte ich sagen, RR sind KEINE Familienhunde? Sie sind wie alle Hunde, das, was man aus ihnen
macht, angefangen beim Züchter, niemals endend beim Halter.

Was damals die Entscheidung für die Rasse bedeutete war allerdings:
Sie waren noch gesund. Nicht überzüchtet. Nervenstark.=
Ihren Preis absolut wert, da bei vergleichbaren Rassen dies bereits
nicht mehr so dolle war.
Da besteht heute Handlungsbedarf auch beim RR. Wenn da wieder reinen Gewissens gesagt werden kann, unsere Hunde sind gesund,
dann sehe ich kein Problem bei den Preisen.